18. Juli 2017
HypoVereinsbank im Interview

HypoVereinsbank: Kunden erhalten zum ETF-Sparplan eine Beratung

Im Rahmen des ETF-Sparplan-Tests 2017 sprach das EXtra-Magazin mit Bernd Kalis von der HypoVereinsbank. Bernd Kalis ist Leiter Wertpapierprodukte im Privatkundengeschäft der HypoVereinsbank.

► Zum ETF-Sparplan-Test 2017

In Deutschland überschritten ETF-Sparpläne im vergangenen Jahr die Marke von 300.000 Stück. Welche Erfahrungen machen Sie hier in Ihrem Unternehmen?

ETF-Sparpläne bieten wir unseren Kunden nun seit vergangenem Sommer an. Insgesamt steigt die Nachfrage nach Investment-Sparplänen bei unseren Kunden in den vergangenen Jahren, hierbei spielen auch zunehmend ETF-Sparpläne eine Rolle.

Der ETF-Markt hat zum Jahreswechsel die Marke von 10 Mrd. Euro überschritten. Wie verhält sich dieses Wachstum zum gesamten Fondsgeschäft?

Bei uns wächst sowohl der Bestand an „aktiven“ als auch an „passiven“ Investmentfonds.

Denken Sie, der ETF-Boom wird vor allem durch den positiven Markttrend der vergangenen Jahre bestimmt? Wie werden sich die Kunden verhalten, wenn sich der Aktienmarkt nicht mehr so positiv entwickelt? Schlägt dann die Stunde der aktiven Manager?

Der positive Markttrend ist sicherlich ein Grund dafür. Gleichzeitig glauben wir, dass auch die einfache und nachvollziehbare Struktur eine Rolle spielen. Wir denken, dass langfristige Anleger – insbesondere Sparplananleger – sowohl in aktiven als auch in passiven Fondslösungen ihre gewählte Strategie beibehalten werden.

In den vergangenen Jahren wurde das ETF-Sparplan-Angebot vor allem durch no-fee, also gebührenfreie, Angebote bestimmt. Wird dies so weitergehen, oder planen Sie mittelfristig die Sonderangebote zu reduzieren?

Derzeit bieten wir ohnehin keine Sonderangebote beim ETF Kauf an.

Welche ETFs sind bei der HypoVereinsbank im Rahmen von ETF-Sparplänen besonders gefragt?

Unser Haus bietet derzeit acht sehr gängige ETFs als Sparplan an. Die Top drei sind ETFs auf MSCI World, DAX30 und MDAX.

Welche zusätzlichen Services bieten Sie Ihren Kunden im Bereich der ETF-Sparpläne?

Kunden können auf unserer Internetseite anhand eines Investmentrechners mögliche Szenarien durchspielen und so schnell und einfach Auswirkungen von Sparrate, Frequenz, Spardauer und möglicher Wertentwicklung auf das angesparte Guthaben feststellen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie, dem Kunden das Angebot an ETFs bzw. ETF- Sparplänen noch schmackhafter zu machen?

Neben Strategien auf klassische Indizies, wie MSCI World, DAX30, usw. könnten auch Strategien zu aktuellen Trends und Fokusthemen immer interesssanter werden.

Warum sollte sich ein Anleger bei ETF-Sparplänen für Ihr die HypoVereinsbank entscheiden?

Kunden erhalten bei uns eine individuelle Beratung zu ihrem Sparplan, dies beinhaltet unter anderem auch sich Gedanken zum Anlageziel zu machen, sowie die Möglichkeit unterschiedliche Blickwinkel zu beleuchten. Kunden erhalten bei Bedarf – gerade beinhöheren Sparraten ist das wichtig – je nach Risikoneigung auch einen Vorschlag zu Allokation der Rate.

Zuletzt wurden von den ETF-Anbietern verschieden Portfolio-ETFs, Dachfonds oder ETF-Musterportfolios angeboten. Wie kommen diese Anlagekonzepte bei Ihren Kunden an?

Wir bieten seit vielen Jahren ein vermögensverwaltendes Dachfondskonzept (HVB Vermögensdepot privat) an, das von den Kunden gut angenommen wird. Sowohl als Einzelanlage aber auch als Sparplan.

Wie kann die Branche es schaffen, dass sich mehr Anleger dem Thema Geldanlage am Kapitalmarkt widmen?

Die individuelle Aufklärung der Kunden zum Thema Geldanlage muss – und ist für unser Haus gesprochen – das Hauptaugenmerk sein. Die Kunden müssen sich damit aber auch beschäftigen wollen. Heute erhalten viele Kunden ihre Informationen aus den Medien. Diese sind aber oftmals sehr allgemein gehalten und betreffen nicht die individuelle Situation der Kunden. Das schafft dann potenziell auch Unsicherheit, der wir durch fachgerechte und vertrauensvolle Beratung begegnen müssen. Denn gerade im Niedrigzinsumfeld ist es umso wichtiger, dass Geld sinnvoll angelegt ist, denn Nichtstun ist derzeit die schlechteste Lösung.

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