ETFs im Fondsmantel - Nicht nur der Inhalt, auch die Verpackung zählt
Die Neuausrichtung an den Finanzmärkten motiviert viele Investoren dazu, die eigene Anlagenallokation zu überprüfen. So sehen mögliche Ansatzpunkte aus.
Grundsätzlich kann die Orientierung an einer klassischen Core-Satellite-Strategie eine solide Basis sein. Das Kerninvestment sollte dabei breit diversifiziert sein. Taktisch hingegen können systematisch Risikoprämien genutzt werden. Bei der Implementierung von Factor Investing über Smart-Beta-Produkten spielt das Timing, also der Zeitpunkt für den Ein- und Ausstieg, eine wesentliche Rolle. Exchange Traded Funds (ETFs) können durch ihre Eigenschaften wie Flexibilität, Transparenz und geringe Kosten effizient als passive Einzelbausteine in der eigenen Allokation eingesetzt werden. Außerdem ist es möglich, mit bereits kleinen Beträgen in ganze Märkte zu investieren.
Nun stellt sich die Frage, in welche Anlagen zu welchem Zeitpunkt mit welchem ETF investiert werden könnte. Über die letzten Jahre haben sich hier vor allem zwei Multi-Asset-Lö- sungen auf ETF-Basis für aktive Investoren, die nicht den Weg über eine individuelle Vermögensverwaltung wählen, geformt:
Dr. Stephanie Lang |
Musterportfolios
Musterportfolios bieten die Möglichkeit, sich an einem Anlagevorschlag basierend auf professionellen Markteinschätzungen zu orientieren. Die Allokation ist flexibel, und es ist dementsprechend möglich, eigene Finanzmarkterkenntnisse einzubringen und auch die Instrumente selbst auszuwählen. Der Handel erfolgt allerdings auf Einzelbausteinebene, das bedeutet, es fallen Transaktionskosten für jedes eingesetzte Anlageprodukt an.
ETF-Dachfonds
Bei den ETF-Dachfonds handelt es sich in der Regel um aktiv verwaltete Fonds (nicht um ETFs), die eine bestimmte Anlagestrategie verfolgen und sich als langfristiges Investment eignen. Der Investor kann so eine bereits festgelegte Allokation mit Kauf eines Fonds erwerben. Allerdings kann er eigene Markteinschätzungen, die er nicht in der Strategie verwirklicht sieht, nur durch zusätzliche Produkte abdecken. Außerdem fallen für die Verwaltung des Fonds auch zusätzliche Gebühren an. Damit spielt die Fondshülle eine wesentliche Rolle in der Entscheidungsfindung. Das Angebot an ETFs im Fondsmantel ist in den letzten Jahren sehr vielfältig geworden. Auf der iShares Connect-Plattform hat man die Möglichkeit, eine Übersicht verschiedener Konzepte einzusehen. Den Anbietern stehen drei Stellschrauben zur Verfügung, um die Produktlösung attraktiv zu gestalten: Auf der Ertragsseite sind das die Nutzung von Risikoprämien und das Erwirtschaften eines Alphas, auf der Aufwandsseite sind dies die Kosten für die Fondshülle. Faktoren wie Inflation, Steuern oder auch der risikolose Zins sind als vorgegebene Einflussgrößen zu sehen.
Einflussfaktoren auf die Gesamtrendite eines Fonds
Am Beispiel der kürzlich aufgelegten BlackRock Managed Index Portfolios werden im Folgenden wesentliche Kriterien, die nach den eigenen Anlagepräferenzen bewertet werden können, aufgezeigt.
1. Zielsetzung
Bei den BlackRock Managed Index Portfolios handelt es sich um eine Gruppe von Fonds, die unter Einhaltung bestimmter Risikobänder die Rendite optimieren. Damit hat der Investor abhängig von der individuellen Risikoeinstellung sowohl grundsätzlich die Auswahl als auch die Möglichkeit, aufgrund einer persönlichen oder marktabhängigen Veränderung in eine andere Risikoklasse zu wechseln.
2. Anlagestrategie
Durch die Wahl einer quantitativen Anlagestrategie werden die Vorteile der ETFs bestmöglich gewahrt. Nicht nur, dass die Portfolioallokation jederzeit einsehbar ist, auch die Gebühren werden so gering wie möglich gehalten. Die Entscheidung erfolgt in drei Schritten: Die strategische Zusammensetzung wird aus erwarteten Rendite- und Risikokennzahlen berechnet. Diese werden aus Ergebnissen der firmeneigenen Risiko- und PortfoliomanagementplattformAladdin® gewonnen. Auch die taktische Positionierung wird systematisch aufgrund von Faktorsignalen ermittelt. Im abschließenden Schritt überprüft ein globales Investmentkomitee die ermittelte Allokation und implementiert gegebenenfalls themenbezogene Einschätzungen.
3. Kosten der Fondshülle
Bei den angegebenen Kosten sollte geprüft werden, welche Bestandteile hier bereits berücksichtigt sind oder ob weitere Aufwendungen (zum Beispiel die Kosten für die enthaltenen passiven Bausteine) anfallen. Auch sind zum Beispiel Transaktionskosten sowohl für die Bestandteile als auch für den Fonds selbst in der Gesamtkostengröße in der Regel nicht enthalten.
4. Universum der passiven Bausteine
Aus den bereits aufgezeigten Kostenund Transparenzgründen ist es folglich von Interesse, welches Produktuniversum zur Verfügung steht. Bei den BlackRock Managed Index Portfolios werden neben der iShares-Produktpalette auch die Indexfonds von BlackRock berücksichtigt. Mit diesem Leitfaden ist möglich, die verschiedenen Angebote im Bereich der ETF-Produktlösungen zu vergleichen und nach den individuellen Präferenzen die optimale Investitionsentscheidung zu treffen.
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