Taschengeld richtig geben
Verantwortungsvollen Umgang mit Geld fördern
Taschengeld ist ein zentrales Instrument zur Förderung der finanziellen Bildung im Kindes- und Jugendalter. Es ermöglicht Kindern, den Wert von Geld praktisch zu erfahren, Verantwortung zu übernehmen und ein Bewusstsein für Ausgaben und Sparen zu entwickeln. Doch wie viel Taschengeld ist angemessen? Ab welchem Alter sollten Kinder Taschengeld bekommen? Was sollte damit bezahlt werden und wie lässt sich der Umgang mit Geld sinnvoll begleiten?
Dieser Ratgeber gibt dir nicht nur eine Taschengeldtabelle, sondern zeigt dir, wie du das Taschengeld altersgerecht und nachhaltig einsetzen kannst, um deine Kinder langfristig auf einen gesunden Umgang mit Finanzen vorzubereiten.
Das Wichtigste in Kürze:Alles zum Taschengeld auf einen Blick
Warum Taschengeld? Taschengeld fördert eigenverantwortliches Verhalten, stärkt das Konsumverständnis und bietet ein praktisches Lernfeld für finanzielle Bildung.
Wie viel Taschengeld? Die Empfehlungen orientieren sich am Alter des Nachwuchs und den finanziellen Möglichkeiten der Eltern. Zwischen 1 - 2 Euro wöchentlich für Kindergartenkinder und bis zu 60 - 75 Euro monatlich für Jugendliche nahe der Volljährigkeit sind sinnvoll.
Wann starten? Ab etwa 6 Jahren ist es sinnvoll, regelmäßig Taschengeld einzuführen, um Kindern ein Gefühl für Geld zu vermitteln.
Wie nutzen? Taschengeld sollte regelmäßig und in fester Höhe ausgezahlt werden, idealerweise mithilfe von Wochen- oder Monatsplänen als Orientierungshilfe. So lernen Kinder auch, ihr Geld einzuteilen und zu sparen.
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Warum Taschengeld für die Finanzbildung so wichtig ist
Eltern ist das Sparen für Kinder besonders wichtig. Um finanzielle Kompetenzen zu entwickeln, benötigen Kinder und Jugendliche aber auch eigene praktische Erfahrungen. Taschengeld bietet diese Möglichkeit: Kinder lernen, mit Geld umzugehen, Prioritäten zu setzen und zu sparen. Dies ist die Basis für ein verantwortungsvolles Konsumverhalten im Erwachsenenalter.
Finanzielle Bildung beginnt mit dem Verständnis vom Wert des Geldes und dem eigenverantwortlichen Umgang damit. Kinder und Jugendliche, die regelmäßig Taschengeld erhalten, können später bewusster und nachhaltiger wirtschaften.
Taschengeldhöhe: Wie viel ist angemessen?
Die Zahlung von Taschengeld ist freiwillig und gesetzlich nicht vorgeschrieben. Es hilft Kindern jedoch, den Umgang mit Geld und Verantwortung zu lernen. Die Höhe des Taschengelds sollte altersgerecht sein und sich nach den finanziellen Möglichkeiten der Eltern richten, aber vor allem auf die Ausgaben und Bedürfnisse des Kindes abgestimmt sein.
Es ist sinnvoll, das Taschengeld altersgerecht zu staffeln und bei jüngeren Kindern lieber wöchentlich auszuzahlen. So lernen sie Schritt für Schritt, sich ihr Geld einzuteilen.
In dieser Taschengeldtabelle findest du die empfohlene Taschengeldhöhe für Kinder und Jugendliche nach Altersgruppen als Orientierungshilfe.
Kindesalter | Taschengeldhöhe pro Monat | Auszahlungsrhythmus |
---|---|---|
unter 6 | 1 - 2 Euro | wöchentlich |
6 - 9 | 2 - 4 Euro | wöchentlich |
10 - 11 | 20 - 25 Euro | monatlich |
12 - 14 | 25 - 40 Euro | monatlich |
15 - 16 | 40 - 60 Euro | monatlich |
17 - 18 | 60 - 75 Euro | monatlich |
Taschengeld und Sparen: Erste finanzielle Ziele setzen
Taschengeld ist der ideale Einstieg in die Welt des Sparens. Kinder lernen, dass sie nicht alles sofort ausgeben müssen, sondern sich durch bewusstes Zurücklegen größere Wünsche erfüllen können. Eltern können diesen Prozess begleiten, indem sie gemeinsam mit ihrem Kind Sparziele definieren, beispielsweise für ein Spielzeug, ein Fahrrad oder eine Freizeitaktivität. Schon kleine Sparbeträge helfen dabei, Geduld und Zielorientierung zu trainieren. So stellt sich schnell ein Lerneffekt ein.
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Ab welchem Alter sollte man Kindern Taschengeld geben?
Kinder können bereits im Vorschulalter erste Erfahrungen mit Geld machen, beispielsweise durch kleine Geldgeschenke. Ein regelmäßiges Taschengeld empfiehlt sich ab einem Alter von etwa 6 Jahren, wenn Kinder einfache Geldbeträge verstehen und einordnen können.
Ab 12 Jahren ist das Taschengeld oder Budgetgeld oft höher, um auch größere Ausgaben wie Freizeitaktivitäten, Handyverträge oder Schulmaterial abzudecken.
Was sollte vom Taschengeld bezahlt werden?
Generell sollte die Höhe des Taschengelds dem Alter und der Reife des Kindes entsprechen. Besprecht am besten gemeinsam in der Familie, wofür das Kind sein Taschengeld einsetzen darf oder soll. Das stärkt dessen Finanzbewusstsein und Entscheidungsfähigkeit.
Hier eine Übersicht zur Taschengeldverwendung als Orientierungshilfe.
Alter | Empfehlung | Ausgaben-Beispiele |
---|---|---|
5-6 | Nur kleine Beträge zum freien Ausprobieren | Süßigkeiten, kleinere Spielsachen |
7-9 | Verantwortung für erstes kleines Budget | Eis, Sticker, Zeitschriften, Sammelkarten |
10-12 | Selbstverantwortung mit festem Betrag | Kino-Besuch, Smartphone-Guthaben, Lernmaterialien, kleine Geschenke |
13-15 | Größeres Budget mit klaren Grenzen | Freizeitaktivitäten, Fahrkarten, z.T. Kleidung oder Streaming-Abonnements |
16-17 | Vorbereitung auf selbständige Finanzen | Online-Shopping, Partys, Kleidung, Hobbys, Kosmetik |
Ab 18 | Volle Verantwortung für eigene Finanzen | Mobilität, Verträge, Versicherungen, Haushalt, Wohnung |
Größere oder regelmäßige Anschaffungen (z.B. Kleidung, Schulessen, Ausbildungskosten, Sportverein, Schulbedarf, Versicherungen, Fahrkarten) können bewusst außerhalb des Taschengelds geregelt werden. Sie bleiben in der Verantwortung der Eltern.
Budgetgeld: Ab etwa 14 Jahren ist es sinnvoll, neben dem Taschengeld Budgetgeld zu nutzen – etwa für Kleidung/Schuhe, ÖPNV, Essen außer Haus, Telefon/Smartphone, Schulmaterialien oder Produkte zur Körperpflege. Wichtig ist, beide Beträge klar zu trennen. So lernt dein Kind, regelmäßige Ausgaben selbst zu planen und Verantwortung für ein festes Budget zu übernehmen.
Taschengeld sinnvoll nutzen: Tipps für Eltern und Kinder
- Regelmäßigkeit fördern: Fixe Auszahlungstermine helfen dabei, den Umgang mit Geld zu planen.
- Budgetplanung lehren: Kinder sollten lernen, Geld zu sparen, zu teilen und bewusste Kaufentscheidungen zu treffen.
- Sparziele setzen: Das gemeinsame Festlegen von Sparzielen motiviert Kinder zum verantwortungsvollen Umgang mit Geld.
- Digitale Hilfsmittel nutzen: Taschengeld-Apps können Übersicht und Motivation bieten.
- Offene Kommunikation: Regelmäßige Gespräche über Geld und Konsum in der Familie fördern das Verständnis und helfen, bewusste Entscheidungen zu treffen.
Vor- und Nachteile von Taschengeld
Taschengeld bietet eine wertvolle Chance zur Finanzbildung – allerdings nur, wenn die Eltern ihr Kind aktiv dabei begleiten, klare Regeln aufstellen und mit ihm über Konsum und Sparziele sprechen.
Vorteile von Taschengeld
Die Vorteile von Taschengeld zeigen sich besonders, wenn Taschengeld bewusst, regelmäßig und in Verbindung mit pädagogischer Begleitung gewährt wird.
- Frühe Finanzbildung: Kinder und Jugendliche lernen den richtigen Umgang mit Geld und stärken so ihre finanzielle Kompetenz für die Volljährigkeit und das Erwachsenenalter.
- Eigenverantwortung: Taschengeld fördert Selbstständigkeit und Entscheidungsfähigkeit, denn Kinder dürfen selbst bestimmen, wofür sie ihr Geld ausgeben.
- Konsumverhalten üben: Durch Taschengeld lernen Kinder, Prioritäten zu setzen, Rücklagen zu bilden und zwischen Wunsch, Bedürfnissen und Notwendigkeit zu unterscheiden.
- Konfliktprävention: Klare Absprachen über die Verwendung des Taschengelds beugen ständigen Diskussionen über Käufe und Konsumwünsche vor.
- Übung mit Budgetierung: Taschengeld erlaubt es Kindern, den Umgang mit begrenzten Mitteln realitätsnah zu üben – ein Grundstein für das spätere Haushalten und den späteren Finanzplan.
Nachteile von Taschengeld
Die Nachteile von Taschengeld treten vor allem dann auf, wenn es ohne klare Regeln und fehlende pädagogische Begleitung gegeben wird. Oder wenn es keine dem Alter angemessene Anleitung gibt.
- Überforderung: Taschengeld kann Kinder ohne begleitende Gespräche überfordern, da sie womöglich nicht wissen, wie sie damit sinnvoll umgehen sollen.
- Konsumdruck: Kinder können unter Gruppenzwang geraten und ihr Geld unüberlegt für Markenprodukte oder Trends ausgeben.
- Missverständnisse: Unklare Regeln zur Verwendung (z.B. was davon selbst bezahlt werden soll) führen leicht zu Konflikten und Unzufriedenheit.
- Fehlende Kontrolle: Wenn keine Grenzen gesetzt werden, kann sich ein unreflektiertes Konsumverhalten einschleichen, das später nur schwer zu korrigieren ist.
- Ungleichbehandlung: In Familien mit mehreren Kindern kann es zu Streit kommen, wenn die Höhe oder die Verwendung des Taschengelds nicht altersgerecht angepasst wird.
Taschengeld und Sparkonten: Der erste Schritt zu Finanzprodukten
Wer seinem Kind regelmäßig Taschengeld gibt, kann früh ein Sparkonto einrichten, zum Beispiel ein verzinstes Kinderkonto oder ein Tagesgeldkonto. So sehen Kinder schwarz auf weiß, wie ihr Geld wächst. Zusätzlich lässt sich der Umgang mit Zinsen und die Wirkung des Zinseszinseffekts erlernen. Eltern sollten gemeinsam mit dem Kind entscheiden, welcher Teil des Taschengelds gespart wird und welcher frei verfügbar bleibt.
Die folgenden Ratgeber beleuchten verschiedene Arten von Sparkonten.
Taschengeld und ETF-Sparen: Früh Verantwortung übernehmen.
Ein Kinderdepot mit einem ETF-Sparplan kann langfristig Vermögen für das Kind aufbauen. Unverzichtbare Zwecke sind die Altersvorsorge und das Schließen der Rentenlücke.
Eltern können beispielsweise anbieten, dass das Kind einen Teil seines Taschengelds langfristig in einen ETF-Sparplan auf einen breit gestreuten Welt-Aktien-ETF „investiert” und so miterlebt, wie aus kleinen Beträgen ein langfristiger Wertzuwachs entsteht. Das fördert das Verständnis für die Themen Börse, Rendite und Zinseszinseffekt, die in der Schule oft zu kurz kommen. Vor jeder Geldanlage solltest du dir ein solides Finanzwissen angeeignet haben, wie wir es beispielsweise in unserem Wissensbereich anbieten.
Danach findest du in unserem ETF-Sparplan Vergleich zahlreiche kostenlose ETF-Sparpläne, die sich schon ab 1 Euro pro Monat besparen lassen.
Fazit: Taschengeld als Fundament der finanziellen Bildung
Taschengeld ist ein wertvolles Werkzeug, um Kindern und Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen. Durch eine altersgerechte Taschengeldhöhe, regelmäßige Auszahlung und begleitende Gespräche wird Finanzkompetenz, Sparverhalten und Konsumbewusstsein gefördert.
Wenn Eltern und die Familie finanzielles Wissen aufbauen und sich mit Geldanlage, beispielsweise über Welt-Aktien-ETFs, beschäftigen, entsteht ein Umfeld, in dem Kinder früh finanzielle Zusammenhänge durchdringen und erlernen können. Das stärkt ihre finanzielle Bildung und fördert langfristig einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld.
Der ETF-Guide von extraETF bietet hierfür einen leicht verständlichen Einstieg. Was es beim Sparen für Kinder mit ETFs zu beachten gibt, erfährst du in unserem Ratgeber dazu. Dieser enthält auch Anbieter von Junior-Depots für deinen Nachwuchs.
Häufige Fragen zum Thema „Taschengeld“
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- Alles zum Taschengeld auf einen Blick
- Warum Taschengeld für die Finanzbildung so wichtig ist
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