Frühstart-Rente

Ab 2026 erhalten Kinder automatisch 10 Euro monatlich – für den Einstieg in die Altersvorsorge


Die gesetzliche Rente allein wird in Zukunft für viele Menschen als Altersvorsorge nicht mehr ausreichen. Das wissen heute nicht nur Rentenexperten, sondern zunehmend auch junge Erwachsene und Eltern. Genau hier setzt ein neues Vorsorgemodell an, das ab 2026 an den Start geht: die Frühstart-Rente

Kinder ab dem sechsten Lebensjahr sollen dabei einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 10 Euro pro Monat in ein gefördertes Wertpapierdepot erhalten – ganz unkompliziert, ohne Antrag und unabhängig vom Einkommen der Eltern.

Doch wie genau funktioniert dieses Modell? Was bringt es wirklich – und wo liegen die Chancen und Grenzen? In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du zur Frühstart-Rente wissen musst.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles zum Thema Frühstart-Rente

  • Früh vorsorgen mit staatlicher Hilfe: Ab 2026 erhalten alle Kinder ab dem sechsten Lebensjahr jeden Monat 10 Euro vom Staat in ein gefördertes Wertpapierdepot – ohne Antrag und unabhängig vom Einkommen der Eltern.

  • Langer Anlagehorizont, großer Effekt: Wer früh mit dem Sparen beginnt und den Zinseszinseffekt nutzt, kann bis zur Rente ein beachtliches Endvermögen aufbauen – besonders, wenn ab 18 Jahren zusätzlich eigenbespart wird.

  • Kapitalmarktorientiert und steuerfrei: Während der Ansparzeit sind die Erträge aus Investitionen in ETFs oder Fonds steuerfrei. Ein Zugriff auf das Kapital ist erst ab dem gesetzlichen Rentenalter möglich.

  • Bildung und Chancengleichheit im Fokus: Mit der Frühstart-Rente soll Finanzbildung gefördert und die Aktienkultur gestärkt werden. Zudem soll allen Kindern – unabhängig vom Elternhaus – Zugang zur privaten Altersvorsorge ermöglicht werden.

  • Schon jetzt starten: Auch vor Einführung der Frühstart-Rente kann mit einem Junior-Depot der Vermögensaufbau beginnen. Viele Anbieter bieten kostenlose Depots, ETF-Sparpläne und attraktive Konditionen speziell für Kinder. Hier gibt es die besten Anbieter von Junior-Depots.

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Dieser Artikel basiert auf den aktuellsten verfügbaren Informationen zur geförderten Altersvorsorge für Kinder. Der offizielle Start der Frühstart-Rente ist für den 1. Januar 2026 vorgesehen. Bis dahin werden die Details weiter konkretisiert und dieser Ratgeber wird regelmäßig aktualisiert, damit du immer auf dem neuesten Stand bist.

Was ist die Frühstart-Rente?

Was ist die Frühstart-Rente?

Die Frühstart-Rente ist eine Maßnahme im Rahmen des Rentenpakets der Bundesregierung, das im Koalitionsvertrag verankert ist. Sie wurde maßgeblich von der CDU, unterstützt durch die CSU, in die politische Debatte eingebracht. Ziel ist es, die Kapitalentwicklung für junge Menschen schon frühzeitig in Gang zu setzen – mithilfe staatlicher Förderung.

Ab dem 1. Januar 2026 sollen all Kinder zwischen dem 6. und 18. Lebensjahr monatlich 10 Euro auf ein persönliches Altersvorsorgedepot erhalten. Dieses Geld kann in ETFs oder andere geeignete Wertpapiere investiert werden. Die Maßnahme versteht sich als langfristige Antwort auf die Herausforderungen des demografischen Wandels und sinkender Rendite-Aussichten in klassischen Vorsorgeprodukten wie der Riester-Rente.

Das Modell lehnt sich damit an erfolgreiche internationale Beispiele an – etwa das schwedische Fondsmodell oder den US-amerikanischen 529-Plan zur Studienvorsorge. Auch der Sachverständigenrat Wirtschaft und die Fokusgruppe Altersvorsorge empfahl 2024 ein ähnliches Konzept für den frühzeitigen Vermögensaufbau (Altersvorsorgedepot).

Warum wurde die Frühstart-Rente eingeführt?

Warum wurde die Frühstart-Rente eingeführt?

Die Frühstart-Rente wurde eingeführt, um der wachsenden Rentenlücke in Deutschland frühzeitig entgegenzuwirken. Das traditionelle Umlagesystem gerät durch den demografischen Wandel zunehmend unter Druck: Immer weniger junge Menschen finanzieren immer mehr Rentner. Die Frühstart-Rente setzt deshalb auf Kapitaldeckung statt Umlage und ermöglicht es Kindern ab dem sechsten Lebensjahr, mithilfe staatlicher Einzahlungen und späterer Eigenbeiträge ein eigenes Vorsorgevermögen aufzubauen. Durch die lange Spardauer kann der Zinseszinseffekt optimal wirken – ein wichtiger Schritt hin zu mehr finanzieller Eigenverantwortung und unabhängiger Altersvorsorge.

Gleichzeitig verfolgt die Frühstart-Rente auch gesellschaftspolitische Ziele: Sie soll die Aktienkultur stärken, die Finanzbildung junger Menschen fördern und unabhängig vom Einkommen der Eltern Chancengleichheit schaffen. Politisch erhofft sich die CDU/CSU davon eine langfristige Entlastung der gesetzlichen Rentenkasse.

Die Frühstart-Rente – Gründe für die Einführung auf einen Blick:

  • Antwort auf die demografisch bedingte Schwäche des Umlagesystems
  • Nutzung des Zinseszinseffekts durch sehr frühe Anlage
  • Förderung von finanzieller Eigenverantwortung und langfristigem Sparverhalten
  • Stärkung von Finanzbildung und Aktienkultur bei jungen Menschen
  • Unabhängiger Zugang zur Vorsorge – einkommensneutral und automatisch
  • Langfristige Entlastung des Bundeshaushalts und der Rentenkasse
Wie funktioniert die Frühstart-Rente?

Wie funktioniert die Frühstart-Rente?

Die Frühstart-Rente funktioniert als staatlich gefördertes Altersvorsorgemodell, das Kindern in Deutschland ab dem 6. Lebensjahr zur Verfügung steht. Jedes Kind erhält monatlich 10 Euro vom Staat, die in ein individuelles Wertpapierdepot eingezahlt werden. Die Einzahlungen laufen bis zum 18. Lebensjahr, ergeben also insgesamt 1.440 Euro Grundförderung. Das Geld wird nicht einfach auf dem Konto angespart, sondern soll in Wertpapiere (ETFs oder Fonds) investiert werden, sodass es über Jahrzehnte hinweg durch Zinseszinsen und Kursgewinne wachsen kann.

Das Depot bleibt bis zum gesetzlichen Rentenalter (derzeit 67 Jahre) gesperrt. Vorherige Auszahlungen – etwa für Studium, Immobilien oder Notfälle – sind nicht möglich. Die Erträge während der Ansparphase sind steuerfrei. Ab dem 18. Lebensjahr kann der oder die Begünstigte das Depot mit Eigenbeiträgen weiter besparen – etwa 50 oder 100 Euro monatlich. Wer dies konsequent durchhält, kann sich ein beachtliches Altersvorsorgevermögen für die Auszahlungsphase aufbauen.

Die wichtigsten Eckpunkte im Überblick:

EckpunktBedingung
StartzeitpunktAb dem 6. Lebensjahr
Staatliche Förderung10 € / Monat bis zum 18. Lebensjahr = 1.440 €
AnlageformETFs, Fonds
DepotEröffnung auf Namen des Kindes
Nachbesparung möglichAb 18 Jahren mit freiwilligen Beiträgen
KapitalsperreKein Zugriff vor dem 67. Lebensjahr
Steuerliche BehandlungSteuerfrei in der Ansparphase, Besteuerung bei Auszahlung
VererbbarkeitJa, bei Tod vor Rentenbeginn geht das Kapital an die Erben
Zukünftige ErweiterungenZuschläge für einkommensschwache Familien geplant
Quelle: extraETF Research, 06/2025

Ab 2027 ist ein zusätzlicher 5-Euro-Monatszuschuss für Kinder aus einkommensschwachen Haushalten geplant. Damit soll die Frühstart-Rente gezielt sozial gerechter werden und mehr Familien den Einstieg in die Kapitalbildung erleichtern.

Was bringt die Frühstart-Rente im Alter?

Die mögliche Auszahlung im Alter durch die Frühstart-Rente hängt stark davon ab, ob nach dem Ende der staatlichen Förderung eigene Beiträge geleistet werden. Entscheidend sind die Sparrate, die Spardauer sowie die Renditeannahme – typischerweise etwa 6 % pro Jahr bei breit gestreuten ETF-Investments (z. B. MSCI World).

Szenario 1: Nur staatliche Förderung (ohne eigene Beiträge)

Einzahlung:1.440 € (10€/Monat von 6. bis 18. Lebensjahr)
Rendite:6,00 % p.a.
Zeitraum:49 Jahre (von 18 bis 67)
Endvermögen:ca. 36.000 €
Zusatzrente:216 € / Monat über 20 Jahre (4 % Rendite)

Szenario 2: Staat + Eigenbeiträge (100 €/Monat ab 18)

Einzahlung:1.440 € (10€/Monat von 6. bis 18. Lebensjahr)
Eigene Einzahlungen:100€/Monat ab dem 18. Lebensjahr
Gesamteinzahlung:60.240 €
Rendite:6,00 % p.a.
Zeitraum:49 Jahre (von 18 bis 67)
Endvermögen:ca. 374.000 €
Zusatzrente:2.200 € / Monat über 20 Jahre (4 % Rendite)

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Welche Voraussetzungen gelten?

Die Frühstart-Rente ist an bestimmte Rahmenbedingungen geknüpft, die ihre Sicherheit und Zielrichtung gewährleisten sollen. Hier sind die wichtigsten Voraussetzungen auf einen Blick:

  • Voraussetzung ist der Besuch einer Schule oder anderen anerkannten Bildungseinrichtung in Deutschland.
  • Das Depot wird bei einem Anbieter der Wahl geführt – etwa einem Neobroker mit günstigen ETF-Sparplänen.
  • Investiert wird ausschließlich in ETFs oder Fonds – spekulative Produkte wie Derivate oder Kryptowährungen sind ausgeschlossen.
  • Das angesparte Kapital ist bis zum Renteneintritt (z. B. ab 67 Jahren) gesperrt – ein vorzeitiger Zugriff ist nicht vorgesehen.

Vergleich: Frühstart-Rente vs. Riester & gesetzliche Rente

MerkmalFrühstart-RenteRiester-RenteGesetzliche Rente
Startalter6 Jahreab 18 Jahremit Arbeitsbeginn
Förderung10€/Monat175€/Jahr + Kinderzulagekeine direkte Förderung
FlexibilitätKein Zugriff vor 67 JahrenTeilweise Entnahme möglichKeine Kapitaloption
VererbbarkeitJaEingeschränktNein (außer Witwenrente)
Renditepotenzialca. 6 % p.a.ca. 2-3 % p.a.ca. 1-2 % p.a.
Kostenca. 0,2 % p.a.teils hohe Abschluss- & VerwaltungskostenBeitragssatz 18,6 %

Die Frühstart-Rente punktet mit Frühbeginn, Renditechancen und Kosteneffizienz, ist aber unflexibel und ohne Eigenbeiträge wenig wirksam.

Welche Kritikpunkte gibt es?

  • Nur 10 €/Monat: Ohne eigene Beiträge entsteht kaum relevantes Vermögen.
  • Politisches Risiko: Änderungen bei Rente oder Steuern könnten das Modell entwerten.
  • Kein früher Zugriff: Entnahmen vor 67 sind ausgeschlossen – auch bei Notfällen.
  • Ungleichheit: Familien mit geringem Einkommen können selten zusätzlich sparen.
  • Hohe Eigenverantwortung: Ab 18 liegt die gesamte Vorsorgeplanung beim Jugendlichen.

Welche Chancen bietet das Modell?

  • Früh übt sich: Kinder entwickeln früh Verständnis für Geld und Zinsen.
  • Mehr Verantwortung: Ein eigenes Depot fördert aktives Weitersparen.
  • Mehr Rendite: ETFs bieten langfristig bessere Chancen als Riester oder Sparbuch.
  • Kulturwandel: Die Frühstart-Rente stärkt die Aktienkultur in Deutschland.

Die besten Anbieter für die Frühstart-Rente

Die Frühstart-Rente wird erst zum 1. Januar 2026 eingeführt, weshalb es aktuell noch keine konkreten Angebote der Anbieter gibt. 

Wer jedoch bereits heute mit dem Vermögensaufbau für Kinder beginnen möchte, kann auf die bestehenden Junior-Depots zahlreicher Neobroker und Direktbanken zurückgreifen. Diese Depots bieten viel Flexibilität und attraktive Konditionen wie eine kostenfreie Depotführung, gebührenfreie ETF-Sparpläne, Zinsen auf Kontoguthaben und teilweise sogar Neukundenprämien speziell für Kinder. Sie sind allerdings nicht staatlich gefördert.

Besonders interessant ist das Angebot von Trade Republic: Bei dem kostenfreien Kinderdepot erstattet der Anbieter bei drei ETFs des Anbieters Vanguard die laufenden ETF-Kosten monatlich zurück – bekannt als „Trade Republic Kindergeld“. Jetzt Kinderdepot eröffnen! *

Mit einem Junior-Depot lässt sich also bereits vor der Einführung der Frühstart-Rente effizient und kostengünstig in die Zukunft des Kindes investieren.

Fazit:
Guter Anfang mit Potenzial

Die Frühstart-Rente ist ein durchdachter Baustein im neuen Rentenpaket mit dem Ziel, Altersvorsorge frühzeitig, breit und chancengleich zu gestalten. Sie setzt ein wichtiges Signal: Vermögensbildung beginnt nicht erst im Berufsleben, sondern kann schon in der Kindheit sinnvoll angestoßen werden. Auch wenn die staatlichen 10 Euro monatlich allein nicht ausreichen, ist das Modell ein wertvoller Anstoß für langfristiges Denken in Sachen Finanzen.

Wer früh mit eigenen Sparraten nachlegt und auf kostengünstige ETF-Lösungen setzt, kann bis zur Rente ein beachtliches Vermögen aufbauen – gerade dank des langen Anlagezeitraums und des Zinseszinseffekts. Die Frühstart-Rente verbindet Finanzbildung, Kapitalmarktzugang und Eigenverantwortung auf einfache Weise. Doch klar ist auch: Ohne aktive Mitwirkung bleibt sie eine symbolische Unterstützung.

-Unser Tipp: Wer nicht bis 2026 warten möchte, kann schon heute mit einem Kinderdepot die finanzielle Zukunft seines Kindes aktiv gestalten. Unser Junior-Depot-Vergleich zeigt die besten Anbieter von Kinderdepots.

Häufige Fragen zur Frühstart-Rente

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