Was ist ein Sparbuch?
Sicher sparen mit dem Klassiker der Geldanlage
Das Sparbuch ist eine der traditionsreichsten Sparformen in Deutschland. Seit über 200 Jahren nutzen Anleger es zum Sparen, um ihr Geld sicher und nachvollziehbar anzulegen. Trotz digitaler Entwicklungen in der Bankenwelt ist das Sparbuch bis heute ein fester Bestandteil der Geldanlage vieler Menschen, besonders bei sicherheitsorientierten Sparern. In Zeiten relativ niedriger Zinsen, hoher Inflation und verschiedener Alternativen wie Tagesgeld, Festgeld oder Welt-Aktien-ETFs, stellt sich jedoch die Frage: Lohnt sich das Sparbuch heute noch?
In diesem Ratgeber erfährst du, wie das Sparbuch funktioniert, welche Vor- und Nachteile es bietet und welche Alternativen sich für dein Sparziel lohnen.
Das Wichtigste in Kürze: Alles über das Sparbuch
Definition: Das Sparbuch ist eine klassische Sparform bei einer Bank oder einem Kreditinstitut, welches verzinst wird. Es wird meist als Buch, Sparkonto oder SparCard geführt.
Zinsen: Die Guthabenzinsen sind meist sehr niedrig. Sie betragen in der Regel zwischen 0,001 und 1 Prozent pro Jahr.
Verfügbarkeit: Bis zu 2.000 Euro sind monatlich frei verfügbar, höhere Beträge nur mit einer Kündigungsfrist von 3 bis 6 Monaten oder gegen die Zahlung von Vorschusszinsen.
Einlagensicherung: Guthaben bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank sind gesetzlich abgesichert.
Alternativen: Tagesgeld oder Festgeld bieten meist eine deutlich bessere Verzinsung bei vergleichbarer Sicherheit. Vor allem Tagesgeld bietet bei täglicher Verfügbarkeit deutlich mehr Flexibilität als Sparbücher.
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Was ist ein Sparbuch?
Ein Sparbuch ist eine Urkunde, die von einem Kreditinstitut als Nachweis für eine Spareinlage auf den Namen des Sparers ausgestellt wird. In diesem Dokument, oder alternativ auf einer SparCard oder einem Sparkonto, werden alle Ein- und Auszahlungen sowie Zinsgutschriften vermerkt. Ursprünglich war das Sparbuch in Buchform gebunden, heute gibt es es auch als Loseblatt-Sparbuch oder Chipkarte. Die Einlage wird auf einem zugehörigen Sparkonto verwaltet, das meist kostenlos ist.
Bei Sparbüchern wird zwischen dem Namenssparbuch, bei dem nur die eingetragene Person über das Guthaben verfügen kann, und dem Überbringersparbuch, bei dem jede Person, die das Sparbuch vorlegt, über das Guthaben verfügen kann, unterschieden. Letzteres birgt ein Sicherheitsrisiko im Falle von Verlust oder Diebstahl.
Ablauf und Funktionsweise eines Sparbuchs
So funktioniert ein Sparbuch in der Praxis:
- Eröffne ein Sparbuch: Das geht direkt in der Bankfiliale oder online, je nach Anbieter.
- Definiere dein Sparziel: Finde dein Sparziel und entscheide, wofür und über welchen Zeitraum du sparen möchtest.
- Zahle Geld ein: Das kannst du regelmäßig oder flexibel tun, auch kleine Beträge sind möglich.
- Beobachte die Zinsentwicklung: Der Zinssatz ist variabel und in der Regel sehr niedrig.
- Du kannst über dein Geld verfügen: Bis zu 2.000 Euro monatlich ohne Einschränkungen.
- Kündige bei Bedarf schriftlich: Für höhere Beträge ist eine schriftliche Kündigung mit einer Frist zwischen 3 und 6 Monaten nötig. Oft gibt es spezielle Formulare dafür.
- Bei Sofortabhebung mussst du Vorschusszinsen zahlen: Nur falls du vor Ablauf der Frist mehr Geld brauchst. Erkundige dich über die Höhe der Vorschusszinsen, da diese oft sehr gering ausfallen.
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Laufzeit und Verfügbarkeit
Das Sparbuch hat keine feste Laufzeit und bietet somit grundsätzlich Flexibilität. In der Regel ist jedoch der monatlich verfügbare Betrag auf 2.000 Euro begrenzt. Für höhere Beträge ist eine schriftliche Kündigung mit einer Frist von meist 3 bis 6 Monaten erforderlich. Alternativ kann kurzfristig auf mehr Geld zugegriffen werden, allerdings sind dann sogenannte Vorschusszinsen zu zahlen. Diese sind aktuell aufgrund der niedrigen Zinsen jedoch sehr gering.
Ein Sparbuch eignet sich zwar grundsätzlich für deinen Notgroschen oder den risikofreien Teil deiner Asset Allocation. Ein Tagesgeldkonto ist aber in der Regel die bessere Alternative: Schließlich ist die Flexibilität durch die tägliche Verfügbarkeit weit höher und auch die Zinsen sind meist besser.
Sicherheit und Einlagensicherung
Sparbücher zählen zu den sichersten Formen der Geldanlage. Die gesetzliche Einlagensicherung garantiert dir einen Schutz von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank.
Bei Namenssparbüchern erhöht sich die Sicherheit durch die personengebundene Verfügungsmöglichkeit. Überbringersparbücher sind hingegen risikobehaftet, da im Verlustfall Dritte auf das Geld zugreifen könnten.
Schon gewusst? Sparbuch und Inflation
Das Sparbuch gilt als besonders sichere und bewährte Anlageform. Doch der Kaufkraftverlust durch Inflation kann deine reale Rendite erheblich mindern. Während die Verzinsung auf dem Sparbuch meist sehr niedrig ist und über lange Zeit konstant bleibt, schwankt die Inflationsrate. Liegt die Inflationsrate über dem Zinssatz deines Sparbuchs, verliert das angesparte Geld real an Kaufkraft.
Entscheidend ist der sogenannte Realzins. Er zeigt, wie viel deine Sparsumme unter Berücksichtigung der Preissteigerung tatsächlich wert ist.
Realzins = Zinssatz minus Inflationsrate
Rechenbeispiel:
Zinssatz des Sparbuchs: 0,1 Prozent
Inflationsrate: 2,0 Prozent
Realzins: 0,1 Prozent – 2,0 Prozent = –1,9 Prozent
Das bedeutet: Obwohl das Geld auf deinem Sparbuch verzinst wird, sinkt seine reale Kaufkraft. In diesem Fall beträgt der Verlust sogar 1,9 Prozent. Unter dem Strich kannst du dir also weniger leisten – dein Vermögen wächst nur nominal, nicht real.
Trotzdem kann ein Sparbuch je nach Zielsetzung sinnvoll sein, etwa wenn du kleinere Beträge kurzfristig und sicher parken oder relativ unkomplizierten Zugang zu deinem Geld behalten möchtest. Wer auf das Sparbuch setzt, sollte jedoch regelmäßig die Zinssituation beobachten und die Inflationsentwicklung im Blick behalten. So lässt sich besser einschätzen, ob sich das Sparen auf dem Sparbuch tatsächlich lohnt oder ob Alternativen wie Tagesgeld, Festgeld oder ein ETF-Sparplan auf einen Welt-Aktien-ETF geeigneter sind. Gerade Letzteres ist langfristig für die Altersvorsorge nahezu unverzichtbar.
Besteuerung von Zinserträgen
Die auf dem Sparbuch gutgeschriebenen Zinsen zählen zu den Kapitalerträgen. Diese unterliegen der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zzgl. Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent und ggf. Kirchensteuer. Der Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro für Alleinstehende (2.000 Euro bei Ehepaaren) kann durch einen Freistellungsauftrag ausgeschöpft werden.
Alternativen zum Sparbuch
Diese Alternativen zum Sparbuch sind besonders beliebt.
- Tagesgeld: Eine flexible Geldanlage mit meist deutlich besseren Zinsen als beim Sparbuch. Ideal für kurzfristige Rücklagen oder den Sicherheitsbaustein deiner Geldanlage. Es bietet, anders als dein Sparbuch, tägliche Verfügbarkeit ohne Kündigungsfrist und ist ebenfalls durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.
- Festgeld: Es eignet sich für mittelfristige Sparziele mit planbarem Zinsertrag. Der Zinssatz ist über die Laufzeit festgeschrieben – ideal, wenn du dein Geld für einen bestimmten Zeitraum sicher anlegen willst. Allerdings kannst du während der Laufzeit nicht über das Geld verfügen.
- Welt-Aktien-ETFs: Breit diversifiziert eignen sie sich für den langfristigen Vermögensaufbau oder die Altersvorsorge. Sie bieten langfristig solide Renditechancen und eignen sich, um der Inflation über einen langen Anlagezeitraum zu begegnen. Sie sind per Einmalanlage oder Sparplänen investierbar. Ein ETF-Sparplan ermöglicht dir so das systematische und regelmäßige Investieren, auch mit kleinen Beträgen ab 1 Euro.
Vor- und Nachteile eines Sparbuchs
Wie jede Geldanlage hat auch das Sparbuch seine Vor- und Nachteile. Ein genauer Blick darauf hilft, die richtige Entscheidung für die eigene finanzielle Situation zu treffen.
Vorteile eines Sparbuchs
- Hohe Sicherheit: Sparguthaben sind durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Person und Bank geschützt.
- Einfache Handhabung: Einzahlungen, Abhebungen und Verwaltung sind unkompliziert, sowohl in der Filiale als auch bei digitalen Varianten.
- Verlässlichkeit: Ein Sparbuch ist eine bewährte und etablierte Art der Geldanlage mit klaren Bedingungen und ohne Kursschwankungen wie an der Börse.
- Flexibilität bei kleinen Beträgen: Es ist ideal für regelmäßiges Sparen in kleinen Summen, beispielsweise als Kindersparbuch oder für den Notgroschen.
- Unkomplizierte Verfügbarkeit: Monatlich können bis zu 2.000 Euro ohne Kündigungsfrist abgehoben werden.
- Motivierend zur Wissensvermittlung für Kinder: Kinder können durch ein Sparbuch den Wert des Geldes und die Funktionsweise von Zinsen besser verstehen. Renditetechnisch ist es einem Kinderdepot mit Welt-Aktien-ETFs langfristig jedoch weit unterlegen, weswegen du dich als Mama oder Papa mit dem Sparen für Kinder beschäftigen solltest.
Nachteile eines Sparbuchs
- Niedrige Zinsen: Die Verzinsung eines Sparbuchs liegt oft deutlich unter der Inflationsrate, sodass reale Wertverluste möglich und leider sogar die Regel sind.
- Eingeschränkte Verfügbarkeit: Höhere Beträge über 2.000 Euro pro Monat können nur mit einer Kündigungsfrist von 3 bis 6 Monaten abgehoben werden.
- Nicht mehr ganz zeitgemäß: Viele klassische Sparbücher sind papiergebunden, sodass Filialbesuche erforderlich sind. Die digitale Nutzung ist oft eingeschränkt.
- Es gibt kaum Renditechancen: Im Gegensatz zu Welt-Aktien-ETFs oder anderen Anlageformen gibt es keine Möglichkeit, von Marktentwicklungen zu profitieren und höhere Renditen zu erzielen.
- Versteckte Kostenrisiken: Bei vorzeitiger Verfügung über höhere Beträge können sogenannte Vorschusszinsen anfallen. Diese sind meist sehr gering. Dennoch solltest du dir dessen bewusst sein.
Fazit: Für wen ist ein Sparbuch geeignet?
Das Sparbuch ist ideal für alle, die höchste Sicherheit und eine einfache Handhabung bei der Anlage geringer Beträge suchen. Auch für Eltern, die ihren Kindern finanzielle Bildung vermitteln wollen, ist es ein sinnvoller erster Schritt. Durch die eingeschränkte Verfügbarkeit und die niedrigen Zinsen ist es für den Notgroschen allerdings weit weniger geeignet als ein Tagesgeldkonto.
Wer jedoch langfristig gezielt Rendite und einen gewissen Inflationsschutz sucht, ist mit einem breit diversifizierten Welt-Aktien-ETF besser beraten. Zum Beispiel zum Schließen der Rentenlücke und für die Altersvorsorge.
Investieren in Welt-Aktien-ETFs geht auch monatlich mit kleinen Beträgen über einen ETF-Sparplan. Den besten Broker dafür findest du im extraETF ETF-Sparplan Vergleich.
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