Ein ETF auf den Spuren von Starinvestorin Cathie Wood
Die bekannte Anlegerin Cathie Wood scheint das glückliche Händchen verlassen zu haben. Schau dir also lieber einen Innovations-ETF an.
Während der Corona-Pandemie war Cathie Wood die gefeierte Heldin der Investmentbranche. Ihre Aktienauswahl von innovativen und wachstumsstarken, aber selten profitablen Unternehmen war wie geschaffen für den Digitalisierungsschub, den die Lockdowns mit sich brachten. Zusätzlich wurden die Kurse dieser Unternehmen durch das günstige Umfeld für die Kapitalbeschaffung beflügelt. Im vergangenen Jahr wurde das Umfeld deutlich komplexer, in der Folge brachen die Kurse vieler Investments von Cathie Wood auf breiter Front ein.
Der Ansatz von Cathie Wood überzeugt
Dennoch kann ich dem Investmentansatz im Kern etwas abgewinnen. Langfristig sollten besonders innovative Unternehmen durchaus in der Lage sein, den Markt zu übertreffen. Allerdings sind mir viele der enthaltenen und oft hoch gewichteten Positionen viel zu riskant und die Anlage in die Produkte von Ark Invest daher viel zu volatil. Der Xtrackers MSCI Innovation UCITS ETF (WKN: DBX0R4) könnte hingegen eine interessante Alternative für risikobewusste Anleger sein.
Der Index wurde von MSCI in Zusammenarbeit mit ARK Invest entwickelt. Die enthaltenen Unternehmen müssen Innovationen in den Bereichen autonome und industrielle Technologie, Genomforschung, Finanztechnologie oder dem Internet der nächsten Generation anbieten. Im Gegensatz zu den Produkten von ARK selbst finden sich unter den Top-Positionen des ETFs deutlich reifere Unternehmen. Die üblichen Big-Tech-Titel der Nasdaq sind zwar alle enthalten und befinden sich zumeist unter den größten Positionen. Sie sind aber deutlich geringer gewichtet als in vielen vergleichbaren Indizes.
Der ARK Invest-Anstrich im ETF
Dafür finden sich unter den Top-Positionen einige Unternehmen, die eher selten unter den größten Positionen von Technologie-ETFs zu finden sind. Dass Cathie Wood ein großer Fan von Elon Musk und Tesla ist, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Wenig überraschend ist der Autobauer vergleichsweise hoch gewichtet. Daneben sind mit Meituan und Wuxi Biologics auch zwei chinesische Unternehmen vergleichsweise hoch gewichtet. Insgesamt ist das Länderrisiko Chinas mit einem Anteil von neun Prozent aber überschaubar.
Mit Mastercard und Visa haben die beiden großen Kreditkartenanbieter in der westlichen Welt ein ähnliches Gewicht. Beide Unternehmen verfügen über starke Netzwerkeffekte und sind die großen Profiteure der zunehmenden Verbreitung digitaler Zahlungen.
Visa hat seinen Quartalsumsatz in den letzten fünf Jahren verdoppelt. Gleichzeitig ist das Geschäftsmodell unglaublich profitabel, mit einer operativen Marge von 64 Prozent im ersten Quartal 2023, was dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, in neue Umsatzkanäle zu investieren. Ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 15 Prozent im letzten Quartal ist im aktuellen Umfeld als Zeichen der Stärke zu werten.
Mit dem ETF von Innovation profitieren
Viele der im ETF enthaltenen Unternehmen verfügen über ähnliche Vorteile. Unternehmen wie Alphabet oder Microsoft betreiben heute ein profitables Kerngeschäft, sind aber beispielsweise auch führend in der Erforschung künstlicher Intelligenz. Durch den Mix aus aktiven und passiven Anlageformen kommt der ETF auf vergleichsweise hohe laufende Gesamtkosten von 0,49 Prozent. Im Vergleich zu aktiven Produkten erscheint die Gebühr aber wiederum überschaubar.
Für interessierte Anlegerinnen und Anleger gilt es abzuwägen, ob sie dem Research von ARK Invest einen Wert beimessen und wenn ja, wie hoch sie diesen Wert ansetzen wollen. Ein Depot rund um die größten US-Technologiewerte lässt sich sicherlich günstiger abbilden. Interessant wird der ETF aber durch die Über- und Untergewichtung einzelner Werte.