2. November 2021
Construction-ETF: Nicht auf Sand gebaut

Construction-ETF: Nicht auf Sand gebaut

Noch ist die Branche geplagt von Materialengpässen und Lieferproblemen. Doch eine Aufhellung ist absehbar. Anleger können sich mit einem Construction-ETF in Stellung bringen.

Das ifo Institut hat über die letzten Monate regelmäßig über Lieferprobleme und Materialmangel in der deutschen Wirtschaft berichtet. Zumindest bei Letzterem konnten die Münchner Ökonomen nun teilweise Entwarnung geben. Der Materialmangel auf den Baustellen hat sich im September demnach weiter entspannt. Doch noch immer klagen viele Branchen, sie könnten ihre Aufträge nur schwer abarbeiten, weil es an bestimmten Materialien und auch qualifizierten Teilen wie Halbleitern fehlt.

So können etwa die Hersteller von Autos und LKWs nicht alle Fahrzeuge wie geplant ausliefern. Angesichts ständiger kurzfristiger Produktionsausfälle seien die geplanten Steigerungen im dritten und vierten Quartal „kritisch zu hinterfragen“, warnten jüngst die Experten der Unternehmensberatung PwC. Nach Einschätzung der PwC-Fachleute ist auch „keine kurzfristige Erholung der Versorgung mit Halbleitern zu erwarten“.

Ab 2022 schrittweise Erholung

Die negativen Effekte der Halbleiterkrise treffen ebenso die Hersteller von Baumaschinen. Seit Juni hat die Construction-Branche an der Börse keinen Stich gemacht, Unternehmen mit starkem Chinageschäft gaben im Kurs teils zweistellig nach. Dort die Versorgungsproblematik das eine, die schlechtere Performance der Baumaschinenhersteller dürfte auch an der Immobilienkrise im Reich der Mitte liegen, heißt es in einer aktuellen Analyse der Postbank *.

„Der dortige Immobiliensektor steht vor einer tiefgreifenden, möglicherweise mehrere Quartale andauernden, Konsolidierung“, schreiben die Analysten. „Von den anlaufenden Infrastrukturprogrammen der Industrieländer sowie der globalen wirtschaftlichen Erholung sollten ab 2022 aber auch die großen Baumaschinenhersteller in den USA und in Europa profitieren“, hofft die Postbank, die Anlegern deshalb empfiehlt, die niedrigeren Kurse in der Branche zum Einstieg zu nutzen.

Construction-ETF: Risikostreuung ist Mittel der Wahl

Interessierte Investoren können sich mit einem ETF auf Titel aus der Construction-Branche konzentrieren und mittels Streuung das Risiko reduzieren. Infrage käme etwa der Lyxor STOXX Europe 600 Construction & Materials UCITS ETF (WKN: LYX01Z), der Anlegern Zugang zu Unternehmen aus der europäischen Bauwesen und Materialienbranche verschafft. Der thesaurierende Fonds mit einem Volumen von gut 50 Mio. Euro hält zu einem Drittel Werte aus Frankreich, danach folgen Titel aus der Schweiz, Schweden und Irland. Zu den Top-Positionen Vinci, Silka und die Schweizer Geberit. Trotz der jüngsten Flaute legte der ETF in diesem Jahr bereits um 26 Prozent zu. Die Fondsgebühren belaufen sich auf 0,30 Prozent.