Was du alles über aktive ETFs wissen solltest

Mehr als nur Indexverfolger


Wenn die meisten Menschen „ETF“ hören, denken sie automatisch an passives Investieren. Doch die Landschaft der börsengehandelten ETFs entwickelt sich weiter, und aktive ETFs machen sich bemerkbar.

In diesem Text versuchen wir dir die Mechanismen, Vorteile und Überlegungen aktiver ETFs zu erläutern. Ideal für diejenigen, die ihr Verständnis für dieses Anlageinstrument vertiefen möchten, dient dieser Artikel als Sprungbrett in die unterschiedlichen Aspekte aktiver ETFs.
 

Was sind aktive ETFs?

Einfach erklärt: Was sind aktive ETFs?

Aktive ETFs unterscheiden sich von ihren passiven Pendants dadurch, dass sie nicht an einen bestimmten Index gebunden sind. Stattdessen treffen Fondsmanagerinnen und -manager aktive Entscheidungen über das Portfolio, um bestimmte Anlageziele zu erreichen, was ihnen potenziell ermöglicht, bessere Renditen als der Markt zu erzielen und das Risiko zu managen.

Infografik, die einfach beschreibt was aktive ETFs sind

Diese Entscheidungen basieren auf detaillierten Marktanalysen, Wirtschaftsdaten und weiteren relevanten Informationen. Fondsmanagerinnen und -manager bewerten regelmäßig die Positionen im Portfolio und passen sie an, um von Marktchancen zu profitieren oder Risiken zu minimieren. Diese Produkte bieten somit eine größere Flexibilität

Insbesondere in volatilen oder ineffizienten Marktphasen ermöglicht diese Flexibilität aktiven ETFs, potenziell höhere Renditen zu erzielen als der Markt. Ein weiterer Vorteil aktiver ETFs ist die Transparenz und Liquidität, die sie von traditionellen aktiven Fonds unterscheidet. Die aktiv gemanagten ETFs kombinieren also die strategischen Vorteile des aktiven Managements mit den strukturellen Vorteilen von ETFs, wie geringeren Kosten und einfacherem Handel.
 

Mehr als nur den Index schlagen

Ivan DurdevicIvan Durdevic, J.P. Morgan Asset Management
"Aktives Management ermöglicht es, dass sich die Anlage besser entwickelt als der Index. Ein Benchmark kann nur die Benchmark liefern. Durch aktives Management lassen sich Risiken steuern und bestimmte Ergebnisse erzielen, etwa eine geringere Volatilität oder höhere Erträge."
Ivan Durdevic, J.P. Morgan Asset Management
Was ist der Unterschied zwischen aktiven Fonds und aktiven ETFs?

Was ist der Unterschied zwischen aktiven Fonds und aktiven ETFs?

Im Vergleich zu traditionellen aktiven Fonds bieten aktive ETFs Vorteile wie geringere Kosten und höhere Transparenz. Dies macht sie attraktiv für eine breite Palette von Anlegerinnen und Anlegern. 


Wir haben dir Unterschiede für dich übersichtlich zusammengefasst: 
 

Die Rolle aktiver Managementstrategien

Im Kern jeder Diskussion über aktive ETFs steht das aktive Management. Diese Strategie beinhaltet die sorgfältige Auswahl von Aktien oder anderen Wertpapieren durch erfahrene Fondsmanagerinnen und -manager, die darauf abzielen, den Markt zu schlagen und eine positive Rendite zu erwirtschaften, das Marktrisiko zu managen oder einen bestimmten Anlagefokus, beispielsweise Nachhaltigkeit, zu verfolgen.

Dabei wird eine Vielzahl von Analysetechniken, einschließlich fundamentaler und technischer Analysen genutzt, um die besten Investmentmöglichkeiten zu identifizieren.

Die Vorteile der Investition in aktive ETFs

  • Potenzial für Überrenditen: Die Möglichkeit, den Markt zu übertreffen, ist ein Hauptgrund für die Beliebtheit aktiver ETFs. Durch gezieltes Management und Anpassungsfähigkeit können diese Fonds ihre Benchmarks übertreffen.
  • Flexibilität bei Anlageentscheidungen: Die ETF-Struktur ermöglicht eine schnelle Anpassung an Marktveränderungen, was besonders in volatilen Zeiten von Vorteil ist.
  • Fokussiertes Risikomanagement: Aktive Managerinnen und Manager haben in ihren Investmentprozessen in der Regel ein rigoroses Risikomanagement implementiert und können damit beispielsweise Klumpenrisiken im Portfolio vermeiden.
  • Ausrichtung auf bestimmte Faktoren, z.B. Nachhaltigkeit: Durch aktives Management lassen sich beispielsweise nicht nachhaltige Unternehmen aus dem Portfolio ausschließen, ohne dass die Eigenschaften des Index verändert werden müssen.
     

Arten aktiver ETFs

Aktive ETFs variieren stark in ihren Strategien und Zielen. Hier sind einige gängige Kategorien:

  1. Aktive Aktien-ETFs: Diese ETFs investieren in Aktien und werden aktiv verwaltet, um eine Outperformance gegenüber einem Benchmark-Index zu erzielen. Sie können auf spezifische Branchen, Regionen oder Anlagestile fokussiert sein.
  2. Anleihen-ETFs: Aktive Anleihen-ETFs versuchen, durch die Auswahl bestimmter Schuldverschreibungen, Laufzeiten und Kreditqualitäten den Markt zu übertreffen.
  3. Multi-Asset-ETFs: Diese Fonds investieren in eine Kombination aus Aktien, Anleihen und anderen Anlageklassen und passen die Allokation aktiv an, um auf Marktveränderungen zu reagieren.
  4. ESG-ETFs (Environmental, Social, and Governance): Aktive nachhaltige ETFs fokussieren auf Unternehmen, die nachhaltige Praktiken befolgen, und verwalten die Auswahl und Gewichtung der Aktien aktiv, um soziale oder ökologische Ziele zu fördern.
  5. Themen- oder Trend-ETFs: Diese investieren in Unternehmen, die von spezifischen, langfristigen globalen Trends wie Technologiefortschritt, demografischen Veränderungen oder politischen Entwicklungen profitieren könnten.

Tiefergehendes Wissen zu aktiven ETFs ansammeln

Steuerliche Aspekte aktiver ETFs

Aktive ETFs sind Investmentvehikel, die sowohl den Merkmalen traditioneller ETFs als auch den Strategien aktiv gemanagter Fonds unterliegen. Hier sind die wesentlichen steuerlichen Aspekte, die Anlegerinnen und Anleger bei der Investition in aktive ETFs (wie auch in passive) beachten sollten:

  1. Besteuerung der Erträge
    Abgeltungssteuer: Wie bei anderen Kapitalanlagen unterliegen auch die Erträge aus aktiven ETFs der Abgeltungssteuer in Deutschland, die pauschal 25 Prozent beträgt, zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Dies betrifft sowohl ausgeschüttete Dividenden als auch realisierte Kursgewinne.
  2. Vorabpauschale
    Seit der Investmentsteuerreform 2018 wird auch bei thesaurierenden ETFs (ETFs, die ihre Erträge reinvestieren) eine sogenannte Vorabpauschale erhoben. Diese dient der Besteuerung fiktiver Erträge und wird jährlich zum Jahresbeginn berechnet.
  3. Sparerpauschbetrag
    Freibeträge: Anlegerinnen und Anleger können von einem Sparerpauschbetrag profitieren, der derzeit 1.000 Euro für Einzelpersonen und 2.000 Euro für zusammenveranlagte Paare beträgt. Erträge bis zu diesem Betrag sind steuerfrei. Überschreitende Beträge unterliegen der Abgeltungssteuer. Dies kann die Rendite deutlich steigern.
  4. Quellensteuer
    Aktive ETFs, die in Irland aufgelegt sind, profitieren genau wie Ihre passiven Pendants von der 15%igen Quellensteuer auf US-Aktiendividenden in Irland.

Wichtig: Anlegerinnen und Anleger sollten die steuerlichen Verpflichtungen kennen und bei der Anlageentscheidung berücksichtigen, um ihre Rendite nach Steuern zu optimieren.

Wie kann man bei extraETF in aktive ETFs investieren?

Beispiel: Wie kann man bei extraETF in aktive ETFs investieren?

Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du beispielsweise einen aktiven ETF von J.P. Morgan Asset Management, dem Marktführer für aktive ETF, bei extraETF erwerben kannst:

  1. Recherche: Verwende die Suchfunktion auf extraETF, um den gewünschten aktiven ETF zu finden. Du kannst den Namen, den Ticker oder die ISIN/WKN des ETFs eingeben, zum Beispiel „JPMorgan Global Research Enhanced Index ETF“, JREG
  2. Auswahl des ETFs: Nachdem du den ETF gefunden hast, klickst du auf das Produkt, um detaillierte Informationen wie die Kostenstruktur (TER), die Performance und die Anlagestrategie zu überprüfen.
  3. Kaufentscheidung: Überprüfe die Mindestanlagebeträge und entscheide, wie viel du investieren möchtest. Es ist hilfreich, die Gebühren und den Tracking-Error zu beachten, um die möglichen Renditen besser einschätzen zu können.
  4. Order platzieren: Klicke auf die Option „Kaufen“ wähle den gewünschten Broker aus. Anschließend gelangst du direkt auf die Website der Handelsplattform. 
  5. Verwaltung: Nach dem Kauf kannst du den ETF in deinem Portfolio mit dem Finanzmanager überwachen, um die Performance zu verfolgen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

Fazit:
Relevanz aktiver ETFs in einem Portfolio

Aktive ETFs sind eine wertvolle Ergänzung für Anlegerinnen und Anleger, die die Vorteile aus aktivem Management nutzen, ihr passives Portfolio aktivieren oder auf die Chance von Zusatzertrag setzen wollen. Sie nutzen spezifische Marktchancen und bieten gleichzeitig die bekannten Vorteile von ETFs, wie geringere Kosten im Vergleich zu traditionellen aktiven Fonds. Aktive ETFs kombinieren Effizienz mit Expertise und zielen darauf ab, durch aktives Management potenziell höhere Renditen zu erzielen oder bestimmte Ergebnisse, wie zum Beispiel höhere Erträge, zu erzielen.

Diese ETFs sind besonders attraktiv für Anlegerinnen und Anleger, die bereit sind, etwas höhere Kosten für die Chance auf höhere Renditen zu akzeptieren. Sie bieten eine faszinierende Mischung aus den Vorteilen von ETF-Strukturen wie Transparenz und Liquidität und der Möglichkeit, durch aktives Management von Marktchancen zu profitieren.

Der Markt für aktive ETFs wächst kontinuierlich, und mit der Weiterentwicklung der Strategien und Angebote in dieser Kategorie bleiben sie ein spannender Bereich für Investoren. Ob erfahren oder neu im Anlagebereich, das Verständnis und die Nutzung aktiver ETFs kann eine fundierte Entscheidung für das Portfolio darstellen.

Wer in aktive ETFs investieren möchte, sollte stets auf einen Vergleich verschiedener Produkte und Anbieter zurückgreifen:

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