Sektoren stellen einzelne Branchen der Wirtschaft in zusammengefassten Gruppen von ähnlichen Unternehmen dar. Branchen-ETFs bieten folglich einen einfachen Zugang, um mit einer einzigen Transaktion in eine spezielle Branche wie etwa Technologie, Finanzdienstleister, Banken, Konsumgüter oder Energie zu investieren. Durch Investitionen in Branchen-ETFs erfolgt ein zielgerichtetes Engagement in die Wertentwicklung von Unternehmen des gleichen Sektors.
Ein Überblick über das Investieren in Branchen-ETFs.
Durch Konjunkturphasen verläuft die Wirtschaft in unterschiedlichen Zyklen. So können bestimmte Branchen in verschiedenen Wirtschaftszyklen im Vergleich zu anderen Branchen oder dem Gesamtmarkt eine erhöhte Wertentwicklung aufweisen. Anleger können dabei Investitionen in Branchen tätigen, bei denen ein positiver Trend für wahrscheinlich gehalten wird. Sollte beispielsweise für Finanzdienstleister ein negativer Trend erwartet werden, können Anleger das Gewicht in dieser Branche verringern und dafür in eine andere Branchen mit einer positiven Erwartungen investieren. Eine erfolgreiche aktive Branchen-Rotations-Strategie kann sich daher stark auf die Wertentwicklung eines Portfolios auswirken.
Vorteile von Branchen-ETFs
Renditestreuung & Präzision
Einer der Hauptvorteile von Branchen-ETFs liegt in der breiten Renditestreuung über verschiedene Branchen. Durch eine gezielte Auswahl von Branchen-ETFs können Anleger Rendite und Risiko des Portfolios präziser abstimmen.
Flexibilität
Branchen-ETFs ermöglichen es Anlegern von wirtschaftlichen Trends zu profitieren, die sich zielgerichtet auf die Wertentwicklung bestimmter Branchen auswirken. Damit können sich Anleger ganz einfach und unkompliziert an verschiedenen Branchen des weltweiten Kapitalmarktes beteiligen.
Niedrige Gebühren
Die Kosten von Branchen-ETFs sind sehr gering. Viele Branchen-ETFs haben eine Total Expense Ratio (TER) ab 0,15 % pro Jahr.
Was müssen Anleger beachten?
Investitionen in Branchen-ETFs oder das Verfolgen einer Branchen-Rotations-Strategie erfordert eine aktive Entscheidung des Anlegers in Abhängigkeit der den vorherrschenden Marktbedingungen. Der Anleger muss die unterschiedlichen Wertentwicklungen und Nachrichten der einzelnen Branchen laufend beachten und in seine Anlagestrategie einfließen lassen.
Konjunkturzyklen und Sektoren
Branchen können im Zeitverlauf und je nach Konjunkturphase sehr unterschiedliche Volatilitäten (Schwankungen) aufweisen.
Zyklus
Erläuterung
Geeignete Branchen
Anfang der Erholung
Verbrauchervertrauen und Industrieproduktion beginnen zu steigen, während Zinsen die Talsohle erreichen.
Finanzen
Technologie
Nicht-Basiskonsumgüter
Zyklusmitte
Wenn sich die Wirtschaft vollständig erholt hat, sind erste Anzeigen eines rückläufigen Verbrauchervertrauens auszumachen und die Produktivität und Zinsen stagnieren.
Industriegüter
Grundstoffe
Zyklusende
Wenn die Erholung während der Anfangsphase einer Rezession eintritt, geht das Verbrauchervertrauen deutlicher zurück und die Produktivität nimmt allmählich ab. Zudem beginnen die Zinsen zu sinken.
Basiskonsum
Energie
Gesundheit
Rezession
Das Verbrauchervertrauen erreicht die Talsohle. Die Produktivität bleibt flach und Unternehmen steigern ihre Produktion erst wieder, wenn sie der Auffassung sind, dass die Verbraucher wieder ausgabenfreudiger werden.
Es gibt verschiedene Branchen-ETFs auf die wichtigsten Branchen in Europa. Aus der Tabelle können sie die Wertentwicklung der vergangenen Jahre entnehmen.
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Markus Jordan ist Gründer und Herausgeber des Extra-Magazins sowie Betreiber des Anlegerportals extraETF.com. Mit über 30 Jahren Erfahrung ist er ein ausgewiesener Experte im Bereich Finanzen und Geldanlage mit Schwerpunkten auf ETFs, Robo-Advisors und digitale Bankdienstleistungen.