Jugendliche noch aufgeschlossener gegenüber börsengehandelten Produkten
Gerade junge Menschen unter 29 Jahren sind noch aufgeschlossen gegenüber börsengehandelten Produkten. Mehr als jeder fünfte der Befragten einer repräsentativen Umfrage von wikifolio.com würde in solche zumindest mit kleineren Beträgen investieren, wenn sie ihnen unabhängig von einem Verkaufsgespräch erklärt würden.
Was kann Börsen-Skeptiker dazu bewegen, ihr Geld chancenreicher anzulegen? Am ehesten locken niedrige Investitionsbeträge sowie Empfehlungen erfolgreicher Anleger, Freunde und Bekannter diejenigen aus der Reserve, die bislang keine börsengehandelten Anlageprodukte nutzen. So die Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Marketagent im Auftrag von wikifolio.com, einer Online-Plattform für Handelsideen von privaten und professionellen Tradern.
Fast ein Drittel aller Befragten hat danach noch nie in börsengehandelte Anlageprodukte investiert und auch nicht vor, das in Zukunft zu tun (32 Prozent). „Dabei bieten gerade diese Investments die größten Chancen, Vermögen aufzubauen: So hat sich etwa der deutsche Aktienleitindex (DAX 30) in der letzten Dekade mehr als verdoppelt“, so wikifolio. Laut der Umfrage gibt es jedoch Möglichkeiten für Deutschlands Sparer, der Sicherheitsfalle zu entkommen.
Größtes Potenzial bei 18-29-Jährigen
„Unter den Börsen-Skeptikern macht vor allem ein Blick auf die Jungen Hoffnung“, sagt Andreas Kern, Gründer und CEO von wikifolio.com. „So können sich viele der 18-29-Jährigen durchaus vorstellen, in alternative Anlageprodukte wie Aktien, Anleihen, Investmentfonds und ETFs zu investieren.“ Vor allem bei Empfehlungen von Freunden und Bekannten oder wenn sie mit jemandem Kontakt haben, der selbst bereits erfolgreich investiert hat und dessen Anlageideen sie nutzen könnten (50 Prozent). Je älter die Befragten, desto geringer ist ihre Neigung, vielversprechenden Beispielen anderer Anleger zu folgen. Empfehlungen von Bankberatern locken dagegen nur acht Prozent aller Börsen-Skeptiker aus der Reserve.
Unabhängige Produkterklärung ohne Verkaufshintergrund gefragt
21 Prozent würden sich laut der Umfrage für börsengehandelte Anlagen entscheiden, wenn ihnen jemand in Ruhe die Produkte erklären würde, ohne dies mit einem Verkaufsgespräch zu verbinden. Bei den Jüngeren würden sogar 24 Prozent ihre Börsen-Skepsis überwinden, wenn sie lediglich überschaubare Beträge wie 50 Euro im Monat investieren müssten.
„Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, ist vor allem die junge Generation bereit, in Börsenprodukte zu investieren, um reale Wertverluste zu vermeiden“, fasst Kern die Antworten der Börsen-Skeptiker zusammen.
Zur Studie: Befragt wurden 1.450 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger Deutschlands zwischen 18 und 65 Jahren. Darunter sind 446 Personen, die noch nicht in börsengehandelte Anlageprodukte investiert haben („Börsen-Skeptiker“). Durchgeführt wurde die Befragung vom Online-Research Institut Marketagent.com.
Autor Uwe Görler
Uwe Görler war von 2011 bis 2020 als Finanzredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin tätig. Er behandelte die Themen ETFs und Robo-Advisors. Zuvor schrieb er in verantwortlicher Position für die "Zertifikatewoche" und verfasste Beiträge zu den Themenbereichen Wirtschaft & Finanzen sowie Gesundheit für verschiedene Rundfunkkanäle, darunter Antenne Bayern und N24.
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