9. Oktober 2025
Vermögensaufbau: Wie Multimillionäre ihr Geld in der Krise anlegen.

So gehst du als Millionär in Rente

Als Millionär in die Rente? Nun fragst du dich zu Recht: Wieviel muss ich sparen, um Millionär zu werden? Wer früh anfängt, hat gute Chancen.

Als Millionär in Rente gehen, das dürfte wohl für viele als Synonym herhalten für „ohne finanzielle Sorgen das Alter genießen“. Was bedarf es also, um das Ziel zu realisieren? Grundsätzlich braucht es die Bereitschaft, breit in die Aktienmärkte zu investieren. Das dürfte jedoch für dich als extraETF-User und Leser unseres Magazins kein Problem sein. Sehen wir uns zunächst das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts an, welches die Renditen deutscher Standardwerte ab 1974 erfasst. Demnach ergibt sich seit diesem Zeitpunkt bis Ende 2024 eine durchschnittliche Jahresrendite von 8,8 Prozent. Wir setzen die Aktienrendite für unsere nachfolgenden Simulationen mit sechs Prozent konservativer an. Um zu verdeutlichen, was es für einen bestimmten Zielbetrag braucht, nehmen wir zwei Beispielpersonen – einen jungen Sparer und einen älteren.

Junger Sparer: Mit 10.000 Euro Startkapital zum Millionär

Noch nicht so lange im Berufsleben haben junge Menschen oft noch nicht so viel Geld. Und so hat unser Max Mustermann 10.000 Euro zum Anlegen in einen breiten Aktien-Welt-ETF. Zusätzlich legt er dazu einen Sparplan an, da er durch den ETF-Sparplan-Vergleich auf extraETF.com weiß, dass es etliche gebührenfreie Angebote gibt. Der Sparhorizont liegt bei 30 Jahren. Um bis dahin auf 50.000 Euro zu kommen, bedarf es in unserem Modell nicht einmal eines Sparplans.

Für 100.000 Euro Endvermögen müsste die monatliche Sparrate bei 43,47 Euro liegen. Selbst für die stolze Summe von 500.000 Euro reichen knapp 452 Euro pro Monat aus. Zugegeben etwas sportlicher, aber noch realistisch, erscheint das Ziel, als Millionär den Ruhestand angehen lassen zu können. Und wie wird man nun Millionär? Für den Endbetrag von einer Million Euro müsste die monatliche Sparplanrate bei 962,53 Euro liegen. Doch wer schon heute etwas mehr Geld zur Verfügung hat als die angenommenen 10.000 Euro, kann es auch mit kleineren Monatsbeträgen schaffen. Bei einem Startkapital von 40.000 Euro würde die Monatssumme auf 786,58 Euro sinken.

Junger Sparer (10.000 € Startkapital, 30 Jahre)

ZielvermögenMonatliche Sparrate (bei 6 % p.a.)
50.000 €0 €
100.000 €43,47 €
500.000 €452,00 €
1.000.000 €962,53 €
Startkapital 40.000 € bis 1.000.000 €786,58 €
Quelle: eigene Berechnungen

Älterer Sparer: 50.000 Euro Startkapital

Der Anlagehorizont ist der wesentliche Hebel. Doch auch in den frühen Fünfzigern lässt sich noch etwas für den Ruhestand machen. Zumal in diesem Alter meist schon höhere Summen vorhanden sind. Wichtig ist aber, dass du dann auch wirklich aktiv wirst und die Altersvorsorge nicht herauszögerst. Wir gehen zunächst von einem Startkapital von 50.000 Euro aus und kalkulieren mit einer Sparfrist von 15 Jahren. Um nach dieser Zeit auf 100.000 Euro zu kommen, bedarf es im Falle eines sechsprozentigen Wertanstiegs im Jahr keiner weiteren Beiträge. Selbst wenn nur 20.000 Euro zu Beginn verfügbar sind, sollte es mit 50.000 Euro in 15 Jahren mit einem Mini-Sparplan von 7,18 Euro klappen. Und für 100.000 Euro Endvermögen sollte der Sparplan Monat für Monat mit 180,60 Euro gefüttert werden.

Tipp: Mit dem extraETF Portfolio Tracker kannst du deine Investments analysieren und dein Vermögen an einem Ort überwachen – einfach, schnell und sicher.

Doch zurück zu den 50.000 Euro, die als Startkapital zur Verfügung stehen. Selbst damit wird es für die nächste Stufe, also 500.000 Euro zu Rentenbeginn zu haben, deutlich sportlicher. Im Monat bräuchte es dann schon 1.318,63 Euro. Für eine Million sind es bereits 3.052,88 Euro. Wer in diese Regionen vordringen möchte, bräuchte schon eher heute ein Vermögen von 200.000 Euro. Denn dann bräuchte es für die halbe Million lediglich noch einen Monatssparplan von 71,26 Euro. Die Million ist aber auch hier noch schwer zu knacken. Denn die monatliche Sparsumme würde dann bei 1.806,01 Euro liegen.

Älterer Sparer (50.000 € Startkapital, 15 Jahre)

ZielvermögenMonatliche Sparrate (bei 6 % p.a.)
100.000 €0 €
Startkapital 20.000 € bis 50.000 €7,18 €
Startkapital 20.000 € bis 100.000 €180,60 €
500.000 €1.318,63 €
1.000.000 €3.052,88 €
Startkapital 200.000 € bis 500.000 €71,26 €
Startkapital 200.000 € bis 1.000.000 €1.806,01 €
Quelle: eigene Berechnungen

Nicht zu lange warten

Die Zahlen zeigen: Je früher man anfängt, desto besser sind die Chancen, wohlhabend in Rente zu gehen. Der Zinseszinseffekt gibt langfristig orientierten Anlegern geradezu einen Schub. Außerdem sind Renditen auf lange Sicht besser kalkulierbar. Je länger man anlegt, desto eher tendiert die Rendite dem langfristigen Durchschnitt entgegen. Bei 30-jähriger Betrachtung sind die angenommenen sechs Prozent bzw. sieben oder acht des Deutschen Aktieninstituts sehr realistisch.

Bei der 15-jährigen Betrachtung sind Abweichungen dagegen wahrscheinlicher. Denn je kürzer die Anlagefrist gewählt ist, desto mehr kann die Rendite schwanken. Ein junger Anleger ist gleich mehrfach im Vorteil. Er kann nicht nur seine Erträge besser kalkulieren, sondern auch die Zeit spricht für ihn, der Zinseszinseffekts steht auf seiner Seite. Und selbst, wenn es zu Verlusten kommt, kann er diese aussitzen und verfügt noch dazu über ein hohes Humankapital.

Tipp: Mit unserem ETF-Sparplanrechner kannst du bequem die zu erwartende Summe deines individuellen ETF-Sparplans bestimmen.

Ältere sollten auch was tun

Wenn junge Sparer natürlich klar im Vorteil sind, so sollten sich auch ältere Menschen nicht entmutigen lassen. Auch dann sind Aktien-ETFs ein gutes Mittel, um den Lebensstandard in der Rente zumindest halten zu können. Möglich ist dabei, einige Jahre vor Renteneintritt einen Teil seines Depots umzuschichten zugunsten von Anleihen-ETFs oder dem Tagesgeld. Denn schwere Krisen an Aktienmärkten könnten sonst die Altersvorsorge zumindest kurzfristig gefährden.

Übrigens: Wenn der Sparprozess abgeschlossen ist, kannst du auch einen Auszahlplan abschließen. Das heißt, du legst fest, dass du monatlich nur einen kleinen Anteil deines Aktiendepots verkaufst und der Erlös auf dein Konto überwiesen wird, um die Rente aufzustocken. Der Rest bleibt investiert. Über unseren Auszahlplanrechner kannst du den Entnahmebetrag berechnen.

Fazit

Es ist wichtig zu betonen, dass Altersvorsorge am besten dann losgeht, wenn das Alter noch weit entfernt ist. Grund dafür ist der Zinseszinseffekt. Eine Person, die heute etwa Mitte Dreißig ist, kann schon mit überschaubaren Monatsbeiträgen bis zur Rente ein beachtliches Vermögen aufbauen. Schiebe es also nicht auf die lange Bank. Erfahre, weshalb wir trotz Zinseszinseffekt nicht alle reich sind.