Bullenmarkt und Bärenmarkt: Was bedeutet das für deine Geldanlage?
Die Börsen korrigieren gerade kräftig. Einige Anleger werden bereits nervös und überlegen ihr Depot aufzulösen. Doch ein Blick auf die letzten Bullen- und Bärenmärkte gibt Hoffnung! Was ein Bullenmarkt ist und was ein Bärenmarkt und warum sie uns Hoffnung schenken, erfährst du in diesem Artikel.
Zunächst müssen wir die beiden Begrifflichkeiten verstehen. Als Bullenmarkt wird der Anstieg eines Index um mindestens 20 Prozent gegenüber dem letzten Tiefstand bezeichnet. Bei einem Bullenmarkt steigen die Kurse des Index zudem stetig an. Bei den Investoren im Bullenmarkt herrscht Optimismus und sie greifen kräftig an der Börse zu. Bullenmärkte zeugen von einer florierenden Wirtschaft und der Bereitschaft das gesparte Geld für Investitionen zu nutzen.
Bullenmärkte können lange dauern
Bullenmärkte dauern meist über mehrere Jahre an. So dauerte der durchschnittliche Bullenmarkt am wichtigen US-Index S&P 500 in der Vergangenheit beispielsweise viereinhalb Jahre. Über diese durchschnittlichen viereinhalb Jahre erreichte der S&P 500 eine Rendite von durchschnittlich 166 Prozent! Der letzte langfristige Bullenmarkt am S&P 500 startete nach der Finanzkrise im Jahr 2009 und ging bis zum Corona Crash im Jahr 2020 und konnte dem langfristigen Investor sogar 401 Prozent einbringen.
Bärenmarkt: Krisenzeichen
Ein Bärenmarkt liegt hingegen vor, wenn die Kurse des Index dementsprechend mindestens 20 Prozent gegenüber dem letzten Hochpunkt nachgeben. Oft liegt es an schwachen Wirtschaftsdaten, die die Anlegerinnen und Anleger vorsichtiger werden lassen. Auch externe Faktoren wie Krisen und Kriege schaffen es, den Anlegern den Optimismus auszutreiben und sie in eine Depression zu schicken. Durch Inflation, Corona-Auswirkungen und Krieg befinden wir uns seit Mitte Juni in vielen Märkten in einem Bärenmarkt. Die aktuellen Nachrichten zwangen beispielsweise den S&P 500 um mehr als 20 Prozent in die Knie.
Ein Hoffnungsschimmer am Horizont
Eingangs erwähnte ich bereits, dass wir jedoch nicht zu nervös werden sollten. Voraussetzung für einen entspannten Umgang mit dem aktuellen Bärenmarkt ist allerdings, dass wir als langfristige Investoren agieren und eine schlechte Phase mental aushalten können. Denn der durchschnittliche Bärenmarkt dauert „nur“ um die 19 Monate und bringt einen Verlust von 40 Prozent ein. Zugegebenermaßen schenkt dieser Ausblick kurzfristig keine große Beruhigung, doch wenn du jetzt ein paar richtige Schritte gehst, kannst du als großer Gewinner aus dem Bärenmarkt hervorgehen.
Zunächst musst du Ruhe bewahren. Ein Bärenmarkt ist zwar unschön, er gehört aber so wie der Bullenmarkt zu den normalen Zyklen an der Börse. Ein langfristiger Investor wird somit mehrere Bären- und Bullenmärkte in seiner Börsenkarriere miterleben. Wenn du es schaffst, die Verluste auszuhalten, dann solltest du dir die Worte der Investmentlegende Warren Buffett in den Kopf rufen. Buffett sagte einst, dass man ängstlich sein sollte, wenn andere gierig sind und gierig sein sollte, wenn andere ängstlich sind. Gerade in schlechten Phasen der Börse legt der kluge Investor den Grundstein für spätere Gewinne. Denn hältst du stur an deiner Strategie fest und führst regelmäßig deinen ETF-Sparplan aus, kannst du jetzt zu niedrigeren Kursen einkaufen und deinen durchschnittlichen Einstiegskurs senken.
Viele Investorinnen und Investoren erhöhen sogar genau in solchen Phasen ihre Sparsumme, um noch mehr von den günstigen Kursen zu profitieren. So haben viele Anleger beherzt im letzten, zugegebener Weise sehr kurzen, Bärenmarkt während der Corona Krise zugegriffen und stark von dieser Entscheidung profitiert. Denn nach jedem Abschwung an der Börse erfolgte ein Aufschwung.
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Fazit
Wir befinden uns derzeit in einen Bärenmarkt, doch dies ist noch lange kein Grund in Panik zu verkaufen. Nun trennt sich die Spreu vom Weizen, oder wie es Warren Buffett sagen würde: „Der Aktienmarkt ist ein System zum Transferieren des Geldes von den Ungeduldigen zu den Geduldigen.“ Das Ende eines Bärenmarktes kommt sicher, doch wenn man in der aktuellen Phase verkauft, kann man seinen Einstiegskurs nicht reduzieren und ist im schlimmsten Fall beim nächsten Bullenmarkt nicht dabei.