Pantoffel-Portfolio

Das steckt hinter dem Konzept der Stiftung Warentest (Finanztest)


Das Pantoffel-Portfolio zählt zu den bekanntesten ETF-Strategien für eine einfache und kostengünstige Geldanlage mit ETFs – besonders für Einsteiger. Entwickelt wurde das Konzept von der Stiftung Warentest bzw. Finanztest, mit dem Ziel, privaten Anlegern eine unkomplizierte und zugleich wirkungsvolle Lösung für den Vermögensaufbau an die Hand zu geben.

Mit nur zwei Bausteinen – einem renditestarken ETF und einem sicheren Bestandteil wie Tagesgeld oder Anleihen – lässt sich ein robustes Depot aufbauen, das sich je nach Risikoneigung defensiv, ausgewogen oder offensiv gestalten lässt.

In diesem Ratgeber zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie das Pantoffel-Portfolio funktioniert, welche Varianten je nach Risikobereitschaft es gibt und wie du dein eigenes Portfolio ganz einfach umsetzen kannst.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles über das Pantoffel-Portfolio

  • 2 ETF-Bausteine genügen: Das Pantoffel-Portfolio setzt auf einen renditestarken ETF und einen sicheren Baustein wie Tagesgeld oder kurz laufende Anleihen.

  • Für jeden Risiko-Typ geeignet: Je nach persönlicher Risikoneigung lässt sich der Aktienanteil flexibel anpassen – von defensiv bis offensiv.

  • Geringe Kosten, hoher Komfort: Die eingesetzten ETFs sind vergleichsweise günstig und lassen sich einfach über ein Wertpapierdepot umsetzen.

  • Regelmäßiges Rebalancing für Stabilität: Eine jährliche Anpassung genügt, um das ursprüngliche Verhältnis zwischen Sicherheit und Rendite langfristig zu erhalten.

  • Varianten des Portfolios: Im Artikel werden drei Modelle vorgestellt – defensiv, ausgewogen und offensiv – inklusive konkreter ETF-Vorschläge.

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Was ist ein Pantoffel-Portfolio?

Was ist ein Pantoffel-Portfolio?

Das Pantoffel-Portfolio ist eine einfache, aber durchdachte Anlagestrategie für alle, die langfristig Vermögen aufbauen möchten – ganz ohne komplizierte Finanzprodukte oder ständiges Beobachten der Märkte.

Die Grundidee: Mit nur zwei Komponenten – einem sicheren Baustein (z. B. Tagesgeld oder Anleihen) und einem renditestarken Baustein (z.B. Aktien-ETFs bzw. Fonds) – lässt sich ein stabiles und flexibles Portfolio erstellen. Je nach persönlicher Risikoneigung kann die Gewichtung angepasst werden – von sicherheitsorientiert bis wachstumsstark.

Ursprung: Entwickelt wurde das Konzept 2013 von der Stiftung Warentest (Finanztest), mit dem Ziel, Privatanlegern den Einstieg in die Geldanlage so leicht wie möglich zu machen – ohne hohe Kosten und ohne komplizierte Produktauswahl.

Und der Name? Der steht sinnbildlich für Bequemlichkeit: Wer einmal investiert hat, kann sich „die Pantoffeln anziehen“ – also entspannt zurücklehnen, während das eigene Geld für einen arbeitet.

Die Bausteine eines Pantoffel-Portfolios
Quelle: extraETF Research, 04/2025.

Sicherheit und Rendite – ganz einfach kombiniert

Das Pantoffel-Portfolio basiert auf einem einfachen Prinzip: Sicherheit und Rendite werden klar getrennt, aber gezielt kombiniert. Diese Struktur macht die Strategie besonders übersichtlich – und flexibel anpassbar.

 

Der Sicherheitsbaustein: Stabilität für dein Depot

Der sichere Teil deines Portfolios schützt vor starken Kursschwankungen und bietet dir finanzielle Reserve. Typische Bestandteile sind:

  • Tagesgeld: Sehr flexibel, täglich verfügbar und durch die Einlagensicherung bis 100.000 Euro geschützt – ideal für konservative Anleger.
  • Festgeld: Meist höher verzinst als Tagesgeld, aber mit längerer Kapitalbindung.
  • Kurzlaufende Anleihen-ETFs: Moderne Alternative zum Tagesgeld – oft besser verzinst und reagieren sensibler auf Zinsveränderungen. Am besten auf sichere Staatsanleihen setzen.
  • Geldmarktfonds: Bieten zusätzliche Diversifikation im sicheren Bereich.

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Der Renditebaustein: Wachstum durch Aktien-ETFs

Im renditestarken Teil des Portfolios steckt das langfristige Renditepotenzial. Es eignet sich für risikofreudige Anleger. Hier setzt das Pantoffel-Portfolio auf breit gestreute Aktien-ETFs, zum Beispiel:

  • MSCI World (ca. 1.600 Aktien, Industrieländer)
  • MSCI ACWI (ca. 2.200 Aktien, Industrieländer, Schwellenländer)
  • FTSE All-World (ca. 3.600 Aktien, Industrieländer, Schwellenländer)

Diese globalen Indizes umfassen hunderte bis tausende Unternehmen aus Industrieländern und ggf. zusätzlichem Anteil an Schwellenländern. Sie sind günstig, transparent und haben sich als Basis für langfristigen Vermögensaufbau bewährt.

Die klare Aufteilung in einen sicheren und einen renditestarken Teil macht das Pantoffel-Portfolio besonders attraktiv: Es ist leicht verständlich, unkompliziert umsetzbar und ermöglicht eine individuelle Steuerung des Risikos – je nach persönlicher Zielsetzung lässt sich der Anteil an Sicherheit oder Rendite flexibel anpassen. Auch der Pflegeaufwand bleibt gering, denn meist genügt ein jährliches Rebalancing, um die ursprüngliche Gewichtung wiederherzustellen. So eignet sich das Pantoffel-Portfolio sowohl für sicherheitsbewusste als auch für renditeorientierte Anleger.

Wer die Verteilung im Portfolio selbst steuern will – etwa den Anteil von Schwellenländern oder Small Caps – kann mehrere ETFs kombinieren. Beim Pantoffel-Portfolio ist das nicht vorgesehen: Ein Welt-ETF wie der MSCI ACWI oder FTSE All-World reicht aus. Für Einsteiger und alle, die es einfach mögen, ist das aber genau der Vorteil: Ein ETF reicht.

Welches Pantoffel-Portfolio passt zu mir?

3 Varianten: Welches Pantoffel-Portfolio passt zu mir?

Das Pantoffel-Portfolio lässt sich flexibel anpassen – je nachdem, wie viel Risiko du eingehen möchtest und wie lange du dein Geld investieren willst. Die Stiftung Warentest unterscheidet drei Varianten: defensiv, ausgewogen und offensiv. Der Unterschied liegt in der Aktienquote – also dem Anteil deines Vermögens, der in den renditestarken ETF-Baustein fließt.

Je höher der Aktienanteil, desto größer die Renditechancen – aber auch die Schwankungen. Die übrige Summe wird im Sicherheitsbaustein angelegt, etwa auf einem Tagesgeldkonto. Welche Anlage zu dir passt, hängt vor allem von deinem Alter, Anlagehorizont und deiner Risikoneigung ab.

Wichtig: Ein Notgroschen sollte bei allen Varianten separat zurückgelegt werden. Diesen solltest du aber generell immer haben, unabhängig davon wie du anlegst.

So baust du dein eigenes Pantoffel-Portfolio auf

Ein Pantoffel-Portfolio zu erstellen ist einfacher, als viele denken. Du brauchst nur ein Wertpapierdepot, einen geeigneten ETF – und ein wenig Disziplin beim jährlichen Rebalancing. Hier zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du dein Pantoffel-Portfolio auf die Beine stellst.

Depot eröffnen – was du brauchst

Um ETFs an der Börse kaufen zu können, benötigst du ein Wertpapierdepot. Die meisten Online-Broker bieten günstige Konditionen und einfache Benutzerführung – ideal für Einsteiger.

Achte bei der Auswahl auf:

  • Geringe Ordergebühren
  • Kostenlose ETF-Sparpläne
  • Benutzerfreundliche App

Die folgenden Broker können wir für dein ETF-Investment empfehlen.

Welche Aktien-ETFs passen zum Portfolio?

Welt-ETFs als Basis: Der Renditebaustein deines Portfolios besteht idealerweise aus einem einzigen, weltweit gestreuten Aktien-ETF. Folgende drei Aktien-ETFs sind kostengünstig und decken mit einer einzigen Position große Teile des Weltmarktes ab. Alternativ kannst du auch unseren ETF-Guide zum Thema Welt-ETFs lesen. 

Viele Welt-ETFs sind auch in nachhaltigen Varianten erhältlich – etwa als ESG- oder SRI-ETFs, die bestimmte Branchen oder Unternehmen ausschließen. Für Anleger, die auf Nachhaltigkeit achten, ist das eine sinnvolle Alternative – ohne die Struktur des Pantoffel-Portfolios zu verändern.

Welche Anleihen-ETFs sind passend?

Neben Tagesgeld lassen sich auch kurzlaufende Anleihen-ETFs (Staatsanleihen) oder Geldmarkt-ETFs als Sicherheitsbaustein im Pantoffel-Portfolio einsetzen. Sie bieten etwas höhere Ertragschancen, bleiben dabei aber vergleichsweise stabil – vor allem bei kurzen Restlaufzeiten. Hier sind drei passende ETFs, die sich gut für ein Pantoffel-Portfolio eignen.

Warum setzen viele Anleger auf kurzlaufende Anleihen-ETFs oder Geldmarkt-ETFs im Sicherheitsbaustein? Sie reagieren weniger empfindlich auf Zinsschwankungen und integrieren Veränderungen der Zentralbankpolitik schneller als langlaufende Anleihen. So lassen sich Risiken bei Zinswenden besser steuern – bei weiterhin kalkulierbarer Stabilität.

Rebalancing nicht vergessen

Mit der Zeit entwickeln sich Aktien, Anleihen und Tagesgeld unterschiedlich – dadurch verschiebt sich die Gewichtung. Die jährliche Umschichtung (Rebalancing) bringt dein Portfolio wieder ins Gleichgewicht und hält dein persönliches Risikoprofil stabil.

Wie oft? In der Regel reicht es, die Umschichtung einmal pro Jahr zu prüfen und das Portfolio ggf. dann anzupassen. Größere Abweichungen solltest du bei Bedarf früher ausgleichen. 

Automatisiert oder manuell? Einige Broker übernehmen das Rebalancing ganz automatisch für dich. Wer lieber selbst die Kontrolle behält, kann sein Portfolio manuell anpassen – durch Umschichtungen oder zusätzliche Einzahlungen in den schwächeren Baustein. Damit das einfach gelingt, steht dir unser Rebalancing-Rechner zur Seite.

Das passende Depot für jeden Anleger

Bild von extraETF Gründer Markus JordanMarkus Jordan, Gründer extraETF
Dank der drei Varianten – defensiv, ausgewogen und offensiv – passt sich das Pantoffel-Portfolio unterschiedlichen Lebensphasen und Risikoprofilen an. Wer jung ist und langfristig Vermögen aufbauen will, kann stärker auf Aktien setzen. Wer weniger Zeit hat und Sicherheit sucht, bleibt beim höheren Anteil an Tagesgeld oder Anleihen.
Markus Jordan, Gründer extraETF
Wie viel Rendite gibt es beim Pantoffel-Portfolio?

Wie viel Rendite gibt es beim Pantoffel-Portfolio?

Das Pantoffel-Portfolio verspricht eine langfristig stabile Geldanlage – mit geringem Aufwand und ohne Spekulation. Aber wie gut ist die Strategie wirklich? Ein Blick auf die historische Entwicklung zeigt, was in der Praxis möglich war – und wo die Grenzen liegen.

Historische Performance (Beispiel: MSCI World + Tagesgeld)

Wer in den vergangenen Jahren auf ein ausgewogenes 50/50-Pantoffel-Portfolio mit einem MSCI World ETF und Tagesgeld gesetzt hat, konnte mit durchschnittlich rund 5 % Rendite pro Jahr rechnen – trotz Krisen, Zinswende und Inflation.

Laut Stiftung Warentest lag die jährliche Durchschnittsrendite der Varianten bei:

Pantoffel-PortfolioAktienquoteRendite p.a.
Defensiv25 %ca.  3 - 4 %
Ausgewogen50 %ca. 5 %
Offensiv75 %ca. 6 - 8 %
Quelle: Stiftung Warentest, Stand: 04/2025.

Natürlich gilt: Je höher der Aktienanteil, desto größer die Schwankungen – in starken Jahren nach oben, in schwachen nach unten. Doch gerade über längere Zeiträume glätten sich diese Bewegungen deutlich.

Chancen und Grenzen realistischer Erwartungen

Ein großer Vorteil der Pantoffel-Strategie ist, dass du dich nicht mit Markt-Timing beschäftigen musst. Du musst weder den perfekten Einstiegszeitpunkt finden, noch ständig auf Kursbewegungen reagieren. Wer investiert bleibt, profitiert langfristig vom Zinseszinseffekt – unabhängig davon, ob die Märkte zwischenzeitlich steigen oder fallen.

Langfristig haben breit gestreute Aktienmärkte wie der MSCI World oder MSCI ACWI durchschnittlich sechs bis acht Prozent Rendite pro Jahr erzielt. Kombiniert man diese mit einem sicheren Baustein wie Tagesgeld oder Anleihen, fällt die Gesamtrendite etwas niedriger aus – dafür nimmt die Schwankungsbreite ab. Entscheidend ist, dass du deinem Portfolio ausreichend Zeit gibst. Je länger du investiert bleibst, desto verlässlicher wächst dein Vermögen.

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Vorteile und Nachteile der Strategie

Das Pantoffel-Portfolio überzeugt durch seine Einfachheit und Anpassungsfähigkeit – eignet sich aber nicht für jede Anlagestrategie. Wer langfristig Vermögen aufbauen will, ohne sich intensiv mit dem Markt zu beschäftigen, findet hier ein solides Modell. Dennoch gibt es auch Punkte, die Anleger im Blick behalten sollten.

VorteileNachteile
Einfach & transparentKein maximaler Gewinn möglich
Ideal für EinsteigerKeine aktive Steueroptimierung
Günstig durch ETFsRebalancing-Aufwand (wenn auch gering)
Für alle Risikotypen geeignetTagesgeldzinsen schwanken

Die größten Pluspunkte liegen in der klaren Struktur, niedrigen Kosten und der Möglichkeit, das Portfolio an die eigene Risikoneigung anzupassen. Auf der anderen Seite bietet die Strategie keine gezielte Steueroptimierung und erfordert etwas Disziplin beim jährlichen Rebalancing. Auch die Entwicklung der Leitzinsen der Zentralbanken kann die Stabilität des Sicherheitsbausteins (kurz- bis mittelfristig) stark beeinflussen.

Was sind sinnvolle Alternativen zum Pantoffel-Portfolio?

Was sind sinnvolle Alternativen zum Pantoffel-Portfolio?

Das Pantoffel-Portfolio überzeugt durch Einfachheit, geringe Kosten und solide Ergebnisse – doch es ist nicht für jeden die beste Wahl. Je nach Risikoneigung, Wissensstand und persönlicher Präferenz kann auch ein anderes Konzept besser zu dir passen. Im Folgenden stellen wir dir drei beliebte Alternativen vor, die jeweils eigene Stärken und Schwächen mitbringen.

Die Wahl der richtigen Strategie hängt von deinem Wissen, deiner Zeit und deinem Ziel ab. Wer es einfach und kontrollierbar mag, ist mit dem Pantoffel-Portfolio gut beraten. Wer gezielt mehr Einfluss nehmen oder auf spezielle Themen setzen möchte, kann mit der 70/30 Strategie oder der Core-Satellite-Strategie mehr herausholen – allerdings auch mehr falsch machen.

Fazit:
Für wen lohnt sich das Pantoffel-Portfolio?

Das Pantoffel-Portfolio ist eine der wenigen Strategien, die wirklich einfach umzusetzen und zugleich langfristig wirkungsvoll sind. Wer keine Lust hat, sich ständig mit Märkten, Kursen oder Finanznachrichten zu beschäftigen, findet hier eine solide Lösung.

Die Strategie eignet sich besonders für Anleger, die strukturiert investieren, aber nicht aktiv handeln möchten. Mit nur zwei Bausteinen lässt sich ein Depot aufbauen, das über Jahrzehnte Bestand haben kann – ganz ohne teure Beratung oder komplizierte Produkte.

Am Ende überzeugt das Konzept vor allem durch seine Klarheit, niedrigen Kosten und verlässliche Struktur. Es ist kein Hightech-Depot – aber genau deshalb so beliebt. Für alle, die endlich mal anfangen wollen zu investieren, ist das Pantoffel-Portfolio ein hervorragender Einstieg.

Häufig gestellte Fragen

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