Börsencrash überstehen und Chancen nutzen

Ein Börsencrash ist keine Katastrophe, sondern eine Chance


Ein Börsencrash, auch Börsenkrach genannt, kann vor allem für Börsenneulinge beängstigend sein, da die plötzlichen und oft dramatischen Kursverluste das Gefühl von Unsicherheit und Angst verstärken. Aber auch erfahrene Anleger, die bereits mehrere Marktzyklen miterlebt haben, können von der Intensität eines Crashs beeindruckt sein. Die hohe Volatilität von Aktien und die negative Berichterstattung in den Medien verstärken die Unsicherheit zusätzlich. Dabei muss ein Börsencrash keine Katastrophe sein, sondern kann - richtig betrachtet - sogar eine wertvolle Chance sein.

In diesem Ratgeber erfährst du, warum ein Börsencrash eine gute Gelegenheit sein kann, dein Vermögen langfristig zu vermehren. Außerdem zeigen wir dir, wie du in Krisenzeiten die Nerven behältst, welche Maßnahmen du ergreifen solltest und welche nicht und wie du einen Börsencrash optimal für deinen weiteren Vermögensaufbau nutzen kannst.

Das Wichtigste in Kürze:
So überstehst du den Börsencrash

  • Börsencrashs bieten Chancen: Historisch gesehen haben sich die Märkte immer wieder erholt, was langfristig orientierten Anlegern die Chance bietet, günstig einzusteigen und hohe Renditen zu erzielen.

  • Ruhe bewahren und langfristig denken: Panikverkäufe führen oft zu unnötigen Verlusten. Eine langfristige Anlagestrategie und das Festhalten an bewährten Anlagen sind entscheidend.

  • Eine breite Streuung schützt: Ein über verschiedene Anlageklassen gut diversifiziertes Portfolio verringert das Risiko massiver Verluste und stabilisiert das Vermögen in Krisenzeiten.

  • Nerven bewahren und diszipliniert bleiben: In einem Börsencrash ist es wichtig, emotionale Entscheidungen zu vermeiden und diszipliniert an der langfristigen Strategie festzuhalten.

Was ist ein Börsencrash?

Einleitung: Was ist ein Börsencrash?

Ein Börsencrash ist ein plötzlicher und dramatischer Kurseinbruch an den Aktienmärkten. Dieser starke Rückgang der Aktienkurse tritt oft innerhalb kurzer Zeit auf und kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, wie z.B. Wirtschaftskrisen, politische Unsicherheiten, Naturkatastrophen oder unerwartete globale Ereignisse. Ein Börsencrash unterscheidet sich von einer normalen Marktkorrektur oder einem Bärenmarkt durch das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Kursrückgangs, der typischerweise 20 Prozent oder mehr beträgt.

In einer solchen Phase steigt die Volatilität stark an, was bedeutet, dass die Kurse extrem schwanken und die Unsicherheit unter den Anlegern zunimmt. Dies führt häufig zu Panikverkäufen, die den Crash noch verstärken können. Bekannte Beispiele für Börsencrashs sind der Wall Street Crash von 1929, der die Weltwirtschaftskrise auslöste, und der Corona Crash von 2020, der durch die weltweite COVID-19-Pandemie ausgelöst wurde.

Obwohl Börsencrashs auf den ersten Blick beängstigend wirken, sind sie oft Teil des natürlichen Marktzyklus. Langfristig orientierte Anleger haben von der Erholung der Märkte nach den meisten Crashs profitiert, da die Aktienkurse mit der Zeit wieder steigen.

Welche Rolle spielt die Psychologie bei einem Crash?

Die Psychologie wird nicht nur von rationalen Überlegungen bestimmt. Sie spielt an der Börse eine entscheidende Rolle und beeinflusst das Verhalten der Anleger. An den Finanzmärkten dominieren oft Emotionen wie Angst und Gier, die zu irrationalen Entscheidungen führen können. Damit können sie Marktbewegungen stark beeinflussen.

  • Angst tritt vor allem in Krisenzeiten, einem Bärenmarkt oder bei Börsencrashs auf, wenn Anleger große Verluste befürchten. Diese Angst kann zu Panikverkäufen führen, bei denen Anleger ihre Wertpapiere überstürzt verkaufen, um weitere Verluste zu vermeiden. Diese Verkäufe verstärken jedoch häufig den Kursrückgang und verschlimmern die Situation.
  • Gier hingegen kann in Zeiten der Hausse dominieren, wenn die Kurse stark steigen. Anleger neigen dann dazu, übermäßig zu investieren, oft ohne das tatsächliche Risiko zu berücksichtigen, in der Hoffnung, schnell hohe Gewinne zu erzielen. Diese übertriebene Gier kann zu Blasen führen, die beim Platzen einen Crash auslösen.

Vorsicht vor Crash-Propheten: Lass dich nicht von Crash-Propheten verunsichern. Niemand kann seriös vorhersagen, wann die Börse crasht. Das Risiko, diesen Vorhersagen zu folgen, besteht darin, zu früh aus dem Markt auszusteigen und dadurch weitere Kurssteigerungen zu verpassen. Langfristig ist es besser, investiert zu bleiben und von der weiteren Entwicklung der Märkte zu profitieren, auch wenn es zwischenzeitlich mal unruhig wird.

Woran erkennt man, dass ein Crash bevorsteht?

Woran erkennt man, dass ein Crash bevorsteht?

Es ist schwierig, einen bevorstehenden Börsencrash zu erkennen, da die Märkte von vielen unvorhersehbaren Faktoren beeinflusst werden. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf einen bevorstehenden Crash hindeuten können, wie z.B. ein starker Anstieg der Volatilität. Indizes wie der VDAX (für den deutschen Markt) und der VIX (für den US-Markt) messen die erwartete Schwankungsbreite der Märkte und werden daher oft als "Angstbarometer" bezeichnet.

In der folgenden Tabelle sind weitere verschiedene mögliche Anzeichen aufgelistet und kurz beschrieben.

AnzeichenErläuterung
Steigende Volatilität Ein plötzlicher Anstieg von Indizes wie VDAX oder VIX deutet auf erhöhte Unsicherheit hin.
Überbewertung der Märkte Extrem hohe Aktienbewertungen im Vergleich zu historischen Maßstäben können auf eine Überhitzung und einen Kurssturz hinweisen.
Makroökonomische Warnsignale Rezessionsängste, steigende Zinsen, hohe Inflation oder schlechte wirtschaftliche Indikatoren.
Politische und geopolitische Unsicherheiten Ereignisse wie Kriege, Handelskonflikte oder politische Instabilität erschüttern das Vertrauen der Anleger.
Extremer Optimismus oder Pessimismus Übermäßige Gier oder Panik unter Anlegern können auf einen bevorstehenden Crash hinweisen.
Quelle: extraETF Research, Stand: 08/2024.

Obwohl diese Anzeichen auf einen möglichen Crash hindeuten können, ist es wichtig zu betonen, dass sie keine Garantie dafür sind, dass ein Crash oder ein Zusammenbruch der Märkte tatsächlich bevorsteht. Märkte sind komplex und werden von vielen unvorhersehbaren Faktoren beeinflusst, daher ist es ratsam, eine langfristige Perspektive beizubehalten und sich nicht ausschließlich auf kurzfristige Marktbewegungen zu konzentrieren.

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Die größten Börsencrashs der Geschichte

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Börsencrashs immer wieder auftreten und meist durch eine Kombination aus Überbewertung, externen Schocks und Spekulationsblasen verursacht werden.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über einige der bedeutendsten Börsencrashs der letzten 120 Jahre:

Name des CrashsHintergrund
Panik von 1907Im Oktober 1907 führte eine Reihe von Bankenzusammenbrüchen in den USA zu einem 50%igen Rückgang des Dow Jones.
Wall Street CrashAm 24. Oktober 1929 brach die Spekulationsblase in den USA durch übermäßige Kreditvergabe zusammen, was zur Weltwirtschaftskrise und einem Verlust von über 80% im Dow Jones führte.
ÖlkriseIm Oktober 1973 führte das Öl-Embargo der OPEC weltweit zu einem Absturz der Aktienmärkte und einer Stagflation in den 1970er Jahren.
Schwarzer MontagAm 19. Oktober 1987 verursachten Computerhandel, hohe Bewertungen und geopolitische Spannungen weltweit einen Einbruch des Dow Jones um über 22% an einem einzigen Tag.
AsienkriseIm Juli 1997 brachen überbewertete Währungen und Immobilienblasen in Asien zusammen, was eine massive Kapitalflucht und eine globale Rezession auslöste.
Dotcom-BlaseZwischen März 2000 und Oktober 2002 führte die Überbewertung von Internet- und Technologieunternehmen weltweit zum Platzen der Blase und einem 78%igen Verlust im NASDAQ Index.
FinanzkriseIm September 2008 führte das Platzen der Immobilienblase zur Insolvenz von Lehman Brothers und damit zu einer weltweiten Rezession und massiven Marktverlusten.
EurokriseZwischen April 2010 und 2012 führten Staatsverschuldung und Bankenkrisen in Europa zu wirtschaftlicher Instabilität und Rettungsaktionen für mehrere EU-Staaten.
Corona-CrashZwischen Februar und März 2020 stürzten die Märkte weltweit aufgrund der COVID-19-Pandemie und Lockdowns ab, was zum schnellsten Börsencrash der Geschichte führte.
Quelle: extraETF Research, Stand: 21.08.2024.
Was tun bei einem Crash an der Börse?

Was tun bei einem Crash an der Börse?

Ein Börsencrash kann beängstigend sein, aber es ist wichtig, in solchen Momenten einen kühlen Kopf zu bewahren. Anstatt in Panik zu verfallen und übereilte Entscheidungen zu treffen, solltest du strategisch vorgehen, um Verluste zu minimieren und die langfristigen Chancen einer Markterholung zu nutzen. Wenn du in Panik verkaufst, realisierst du Verluste, die du durch eine spätere Markterholung hättest ausgleichen können. Versuche auch nicht, den perfekten Einstiegszeitpunkt zu finden. Selbst Profis schaffen das selten. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du gestärkt aus einem Börsencrash hervorgehen.

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Warum ist jeder Börsencrash ein Geschenk?

Warum ist jeder Börsencrash ein Geschenk?

Jeder Börsencrash kann als "Geschenk" betrachtet werden, da er einzigartige Chancen bietet, die in normalen Marktphasen schwer zu finden sind. Hier sind einige Gründe, warum du einen Börsencrash als Chance sehen kannst:

  • Gelegenheiten zum Kauf: Während eines Crashs fallen die Kurse vieler Aktien und ETFs stark. Langfristig orientierte Anleger können so oft Qualitätsaktien zu reduzierten Kursen kaufen, was nach einer Markterholung zu erheblichen Gewinnen führen kann.
  • Stärkung der Disziplin: Ein Crash zwingt zur Disziplin. Wer ruhig bleibt und langfristig investiert, wird oft belohnt.
  • Historische Erholungen: Nach der Finanzkrise 2007/2008 haben sich die Märkte wieder erholt und geduldige Anleger haben bis heute hohe Renditen erzielt. Das gilt auch für den Corona-Crash. Dies zeigt, wie wichtig Ruhe und Gelassenheit in Krisenzeiten sind.
  • Portfolioqualität verbessern: Ein Crash offenbart die Stärke einzelner Positionen und bietet die Chance, schwache Anlagen durch robustere zu ersetzen.
  • Langfristiges Wachstum: Historisch gesehen haben sich die globalen Märkte immer wieder erholt. Ein Crash bietet daher die Chance, günstig einzusteigen und langfristig Vermögen aufzubauen.
Wie kann man sich vor Börsencrashs schützen?

Wie kann man sich vor Börsencrashs schützen?

Der beste Schutz vor einem Börsencrash ist ein langer Anlagehorizont und eine breite Streuung des Vermögens. Wenn du langfristig investierst und dein Portfolio auf verschiedene Anlageklassen verteilst, kannst du das Risiko deutlich reduzieren. Investiere nicht nur in Aktien, sondern auch in Anleihen, Rohstoffe wie Gold und Tagesgeld oder Geldmarkt-ETFs. Diese Streuung hilft, Kursverluste in einer Anlageklasse durch die Stabilität anderer abzufedern.

ETFs bieten eine einfache Möglichkeit, breit gestreut in den Markt zu investieren. Wer ETFs auf große Indizes wie den MSCI World Index, den FTSE All-World Index oder den MSCI ACWI IMI Index wählt, verteilt das Risiko auf viele tausend Unternehmen und verschiedene Regionen. Mit einer gut diversifizierten Anlagestrategie, die sowohl innerhalb einer Anlageklasse als auch über verschiedene Anlageklassen hinweg breit gestreut ist, bist du vor den Turbulenzen eines Börsencrashs besser geschützt und kannst langfristig erfolgreich investieren.

Fazit:
Krise als Chance: Warum ein Börsencrash nicht das Ende ist

Ein Börsencrash ist kein Grund zur Panik, sondern eine Chance, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Mit einer durchdachten Strategie, einem langfristigen Anlagehorizont und einer breiten Diversifikation kannst du das Risiko minimieren und die Chancen nutzen, die sich in turbulenten Zeiten bieten. Eine breite Streuung deines Vermögens auf verschiedene Anlageklassen schützt dich vor grossen Verlusten und ermöglicht dir, auch in schwierigen Phasen erfolgreich zu investieren. Denke langfristig und bleibe investiert, um von Erholungsphasen und langfristigem Marktwachstum zu profitieren.

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Wichtige Fragen zum Thema Börsencrash