Schwarze Börsentage

Wenn Panik die Kurse fallen lässt


Schwarze Börsentage sind geprägt von dramatischen Kursverlusten, panischen Verkäufen und meist weltweiter Krisenstimmung. Sie reißen ganze Indizes wie den DAX oder den MSCI World tief ins Minus. Ob der Schwarze Freitag im Jahr 1929, der Schwarze Montag im Jahr 1987 oder die Finanzkrise im Jahr 2008 – immer wieder gibt es Tage, an denen die Börse zur Bühne massiver Kursstürze wird. Schwarze Börsentage, Korrekturen und Börsencrashs gelten vielen als Symbol der Unsicherheit am Aktienmarkt, sind aber auch lehrreiche Kapitel der Börsengeschichte.

In diesem Ratgeber zeigen wir dir, welche Schwarzen Börsentage besonders tief in die Geschichte eingegangen sind, was sie ausgelöst hat, wie stark die Verluste waren und welche Schlüsse Investoren heute daraus ziehen sollten.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles über Schwarze Börsentage

  • Börsencrash: Ein Börsencrash ist ein starker Kurseinbruch an einer oder mehreren Börsen innerhalb kurzer Zeit.

  • Panikverkäufe: Kleinanleger und Institutionen verkaufen Wertpapiere in großer Zahl.

  • Börsenbarometer: Der DAX, MSCI World oder Dow Jones zeigen die Richtung der Märkte – oft in zweistelligen Prozentwerten. Auch Barometer wie der Fear and Greed Index von CNN können Indikatoren für die Stimmung eines Index sein.

  • Krisenauslöser: Die Auslöser für Schwarze Tage an der Börse können vielfältig sein. Beispiele: Politische Ereignisse, Zinsänderungen der Zentralbanken, Finanzkrisen, technische Fehler oder unvorhergesehene Ergeignisse wie Pandemien.

  • Crash-Folgen: Die Auswirkungen von Schwarzen Börsentagen sind verschieden. Sie können z.B. zu Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit oder Bankenkrisen führen oder Vorzeichen für diese sein.

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Was ist ein schwarzer Börsentag?

Definition: Was ist ein schwarzer Börsentag?

Ein schwarzer Börsentag ist ein Handelstag an der Börse, an dem es zu einem überdurchschnittlich hohen Kursverlust kommt. Die Prozentzahlen schwanken, aber Tagesverluste von mehr als 5 % gelten bereits als kritisch. Solche Tage entstehen häufig durch plötzlich auftretende Angst und Panik an den Märkten, beispielsweise infolge politischer Krisen, Entscheidungen von Notenbanken oder externer Ereignisse. Das Vertrauen in die Wirtschaft und Unternehmen bricht schlagartig ein.

Was sind die Gründe für Schwarze Börsentage?

Ursachen: Was sind die Gründe für Schwarze Börsentage?

Die Gründe für Schwarze Börsentage sind so unterschiedlich wie die Ereignisse, die sie auslösen. Mal sind es politische Krisen wie ein überraschender Regierungssturz oder ein Kriegsausbruch, mal wirtschaftliche Faktoren wie Rezessionsängste, Inflationssorgen oder Zinserhöhungen. Auch externe Schocks, wie etwa Terroranschläge, Naturkatastrophen oder Pandemien, können in kurzer Zeit eine Panik am Aktienmarkt auslösen. Oft wirken mehrere dieser Faktoren gleichzeitig, wodurch sich Unsicherheit, Verkaufsdruck und Kursverluste gegenseitig verstärken.

Psychologie und Muster - Zwar existieren heute Handelsunterbrechungen, um Panik zu bremsen, doch neue Risiken wie Flash-Crashes, Zentralbank-Interventionen oder geopolitische Spannungen bleiben real. Ein Schwarzer Montag wie 1987 ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Historische Rückblicke auf schwarze Tage

Der Schwarze Freitag 1929

Am Donnerstag, dem 24. Oktober 1929, kam es zum wohl bekanntesten Börsencrash aller Zeiten. In den USA ging er als Black Thursday in die Geschichte ein. In Deutschland ist dieser Börsensturz als Schwarzer Freitag ins kollektive Gedächtnis eingegangen, was auf die Zeitverschiebung und dessen zeitlich verlagerte Wirkung zurückzuführen ist. Dieser Crash von 1929 wird heute als Beginn der Weltwirtschaftskrise (Great Depression) angesehen.

Hintergrund: Spekulanten hatten sich mit Krediten massiv verschuldet. Als die Kurse zu fallen begannen, rutschten Millionen Anleger ins Minus. Die Wall Street in New York wurde zum Symbol für den Zusammenbruch der damaligen Weltwirtschaft. Es folgten die Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Elend und eine lange Zeit der Unsicherheit.

Der Schwarze Montag 1987

Am 19. Oktober 1987 verlor der Dow Jones an nur einem Tag rund 22,6 Prozent – der höchste Tagesverlust in der Geschichte der US-Börse. Der DAX, der erst 1988 eingeführt wurde, hätte rechnerisch rund 9 % verloren. Die Panik breitete sich durch eine Kettenreaktion aus: Zunächst Asien, dann Europa und schließlich die USA.

Hintergrund: Ein gefährlicher Mix aus hohen Zinsen, Dollar-Sorgen, einer schlechten Handelsbilanz und dem neuen Computerhandel führte zum Kurssturz.

Finanzkrise 2008

Die Pleite von Lehman Brothers am 15. September 2008 brachte das Bankensystem ins Wanken. In den Folgemonaten stürzte der DAX mehrfach um über 7 %, teils sogar um mehr als 11 %. Die Verluste waren nicht nur finanziell dramatisch, sondern lösten auch eine globale Rezession aus.

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Fukushima 2011

Nach dem Reaktorunglück in Fukushima am 11. März 2011 sackten die Börsen weltweit ab. Der DAX verlor an einem Tag über 9 %, der Dow Jones rund 22 %. Auch wenn sich letzterer bald erholte, war der Angstfaktor enorm.

Corona-Crash 2020

Im Frühjahr 2020 sorgte das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 für massive Turbulenzen an den Weltbörsen. Innerhalb weniger Wochen verlor der DAX rund 40 % seines Wertes. Am 12. März 2020 stürzte der Leitindex um über 12 % ab – der zweitgrößte Tagesverlust seiner Geschichte. Die Kombination aus Pandemie, Lockdowns und wirtschaftlicher Schockstarre löste eine historische Verkaufswelle aus. Allerdings kam es in weniger eines Jahres zu einer rasanten Erholung, die bisher einmalig war.

Zoll-Ankündigungen durch Donald Trump 2025

Am 2. April 2025 lösten die überraschend eingeführten neuen US-Zölle durch US-Präsident Donald Trump einen Börsencrash aus. Der sogenannte „Liberation Day” führte zu Panikverkäufen rund um den Globus. Der DAX und andere Indizes brachen zeitweise stark ein. Auslöser war eine radikale Handelspolitik, die Rezessionsängste schürte und die Märkte in einen Abwärtsstrudel riss – ein Effekt, der nur mit dem Corona-Crash fünf Jahre zuvor vergleichbar ist.

Die größten Kursverluste des DAX seit 1987

Seit seiner Einführung hat der DAX schon viele turbulente Handelstage erlebt, einige davon mit dramatischen Kursverlusten. Die folgenden Tabellen zeigen beispielhaft die größten Schwarzen Börsentage des DAX seit 1987 und ordnet sie historisch mit Bezug auf wesentliche Ereignisse ein.

Sind Börsencrashs heute noch möglich?

Ja, Börsencrashs sind auch heute noch möglich. Die Geschichte zeigt, dass es immer wieder zu dramatischen Kurseinbrüchen kommt, die durch politische Krisen, wirtschaftliche Schocks oder unerwartete Ereignisse („Black Swan-Events“) ausgelöst werden. Auch wenn es moderne Schutzmechanismen wie Handelsunterbrechungen („Circuit Breaker“) und eine verbesserte Regulierung gibt, bleibt das System anfällig für Panik, Überreaktionen und psychologische Effekte.

Die Entstehung von Crashs: Crashs entstehen in der Regel nicht aus dem Nichts, sondern entwickeln sich in Phasen: Zunächst entsteht Euphorie, dann folgt die Überbewertung, es gibt erste Zweifel und schließlich gibt es einen Auslöser – dann folgt der Absturz.

Trotz aller Sicherheitsnetze an den Märkten bleibt die menschliche Psychologie ein zentraler Risikofaktor. Gier und Angst bewegen Investoren häufig zu irrationalen Entscheidungen, was sich in übertriebenen Kursausschlägen niederschlägt. Wer sich auf mögliche Crashs vorbereitet, breit streut und langfristig investiert, ist heute besser gewappnet denn je. Doch vor einem Börsencrash ist niemand sicher – nur wer ihn richtig einordnet, kann seine Chancen nutzen.

Strategien gegen Panik an der Börse

Wenn die Kurse fallen, wird es oft emotional. Doch Panikverkäufe gehören zu den häufigsten Anlegerfehlern. Wer in solchen Momenten einen kühlen Kopf bewahrt, schützt nicht nur sein Depot, sondern legt auch den Grundstein für langfristige Gewinne.

Checkliste: Diese Strategien helfen dir, ruhig zu bleiben:

Liquidität planen: Wer kurzfristig Geld braucht, sollte es nicht am Aktienmarkt anlegen. Ohnehin gilt: Du solltest immer über einen Notgroschen verfügen.

Notfallplan definieren: Lege im Voraus fest, wie du dich in Krisen verhalten willst.

Nutze Diversifikation: Ein ausreichend breit gestreutes Welt-Aktien-Portfolio, etwa über einen Welt-Aktien-ETF, gleicht Verluste besser aus.

Langfristig denken: Die Börse schwankt zwar kurzfristig, wächst aber langfristig. Bleib investiert!

Schau nicht täglich ins Depot: Vermeide emotionale Reaktionen durch ständiges Monitoring.

Behalte automatisierte Sparpläne bei: So nutzt du fallende Kurse automatisch zum Nachkauf und senkst damit durch den Cost-Average-Effekt deinen durchschnittlichen Einstiegskurs.

Verluste sollten nicht aus Angst realisiert werden: Wer in Panik verkauft, verpasst oft die anschließende Erholung.

Crash-Propheten ignorieren: Niemand kann zuverlässig vorhersagen, wann ein Crash kommt.

Disziplin durch Rebalancing: Durch regelmäßiges Anpassen deiner Portfolio-Gewichtungen und Asset Allocation bleibst du auf Kurs.

Keine Market-Timing-Versuche: Studien zeigen, dass die besten Gewinne oft direkt nach den schlechtesten Börsentagen folgen.

Ein Börsencrash ist selten der Anfang vom Ende, sondern oft der Anfang neuer Chancen. Ruhe, Strategie und ein langer Atem sind die besten Mittel gegen Angst. Hier sind weiterführende Artikel, die dir helfen, Börsencrashs zu überstehen.

Fazit:
Der beste Schutz ist Geduld

Schwarze Börsentage gehören zur Börsengeschichte. Sie zeigen, dass der Aktienmarkt nicht nur auf Zahlen, sondern auch auf Emotionen basiert. Doch sie belegen auch, dass sich der Markt bisher jedes Mal von einem Crash wieder erholt hat. Wer Disziplin, eine globale Diversifikation und einen langen Atem mitbringt, kann aus düsteren Tagen lernen – und vielleicht sogar davon profitieren. Ein Welt-Aktien-ETF ist beispielsweise so breit gestreut, dass er langfristig eine exzellente Basisanlage für deinen Vermögensaufbau ist.

Gerade in turbulenten Zeiten wird deutlich, wie wichtig eine kluge Anlagestrategie ist. Historische Krisen machen Mut: Wer investiert bleibt, wird meist belohnt.

Da ein solides Finanzwissen die Grundlage bildet, um auch Börsencrashs und Schwarze Börsentage entspannt zu überstehen, findest du alle wichtigen Zusammenhänge in unserem ETF-Guide einfach und leicht verständlich erklärt.

Die wichtigsten Fragen zu Schwarzen Börsentagen

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