Der Einfluss von Depotgebühren auf Ihre Rendite
Als Anleger müssen Sie Kosten wie Depotgebühren im Blick behalten, sonst ist die Rendite futsch. Das gilt bei kleinen Anlagebeträgen und einer hohen Handelsfrequenz umso mehr. Low-Cost-Broker stellen aus den Gründen eine hervorragende Option dar.
Worauf Sie genau bei der Auswahl Ihres Depots in Bezug auf die Kosten achten sollten, zeige ich Ihnen in diesem Beitrag. Außerdem lernen Sie die drei besten Anbieter aus unserem Broker-Test kennen.
Diese Depotgebühren fallen bei der Geldanlage an
Zu den wichtigsten Gebühren gehören die Kontoführungs- und Ordergebühren. Die meisten Direktbanken und Neo-Broker verzichten auf Kontoführungsgebühren. Diese fallen üblicherweise bei Filialbanken aufgrund der höheren Verwaltungskosten an – unabhängig davon, ob Sie Wertpapiere handeln oder nicht. Junge Fintechs ohne Filialnetzwerk können die Kostenvorteile an ihre Kunden weitergeben. Auch fallen bei Low-Cost-Brokern seltener Negativzinsen auf die Guthaben im Verrechnungskonto an.
Noch relevanter als die Depotgebühren sind aus meiner Sicht die Orderkosten. Bei jedem Kauf und Verkauf fallen in der Regel sogenannte Transaktionskosten an. Je niedriger Ihre Anlagebeträge, desto stärker fallen diese Gebühren ins Gewicht. Wer 50 Euro investiert und dafür 5 Euro zahlt, verliert direkt 10 Prozent Rendite, die erst wieder kompensiert werden muss. Die Ordergebühren weichen zudem von Handelsplatz zu Handelsplatz ab. Die Spanne an Ordergebühren reicht von 1 Euro bis über 10 Euro. Wer im Jahr nur 15 Transaktionen vornimmt, kann also bis zu 135 Euro sparen. Geld, das mit einem Broker-Wechsel Ihnen gehört.
Welche Broker uns im Test mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt haben, zeige ich Ihnen jetzt.
Die 3 besten Broker aus unserem Test
Unter die besten drei Brokern hat es keine einzige Filialbank geschafft. Scalable Capital, Trade Republic und die ING-DiBa (Direktbank) gehören zu den Gewinnern. Sie alle überzeugten uns mit relativ geringen Depotgebühren und einer breiten Auswahl an kostenfreien ETF- und Aktien-Angeboten.
Trade Republic
Erst kürzlich sammelte das Berliner Fintech rund 900 Millionen Euro in einer Finanzierungsrunde ein. Damit gilt Trade Republic offiziell als wertvollstes Start-up in Deutschland. Was macht den Broker so attraktiv? Seine vergleichsweise günstigen und mitunter kostenlosen Angebote, sowie eine moderne Trading-App, die sehr einsteigerfreundlich ist.
Anleger können mehr als 7.500 internationale Aktien und ETFs handeln. Mittlerweile werden neben iShares auch Wertpapiere weiterer ETF-Anbieter angeboten. Über 2.500 Aktien und 1.500 ETFs können zudem „dauerhaft“ kostenlos bespart werden. Ob die Sparpläne wirklich für immer kostenlos bleiben, ist unklar – juristisch ist Trade Republic nicht an das Marketing-Versprechen gebunden. Auch der Handel mit Kryptowährungen ist seit dem Frühjahr möglich. Dazu zählen Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash – die Aufnahme weiterer Kryptowährungen ist geplant.
Scalable Capital
Scalable Capital ist nicht nur Deutschlands führender Robo-Advisor, sondern bietet seit 2020 auch einen Low-Cost-Broker mit attraktivem Gebührenmodell an. Als Kunde können Sie mehr als 1.500 ETFs, 4.000 Aktien und rund 3.300 Investmentfonds zu je 0,99 Euro bzw. in den „PRIME Broker“-Modellen (2,99 – 4,99 Euro pro Monat) sogar komplett kostenfrei als Flatrate handeln.
Auch Scalable Capital bietet einen Kryptohandel an. Sie können zu den gleichen Konditionen wie Wertpapiere Bitcoin, Ethereum und Litecoin kaufen und verkaufen.
ING
Die ING hat es als einzige Direktbank aufs Treppchen geschafft. Neben dem Depot erhalten Sie nämlich auch sämtliche Angebote einer Vollbank. Das macht es gerade für Menschen einfacher, die nicht zwischen mehreren Apps hin-und-her wechseln möchten. Über zehn inländischen Börsen und dem Direkthandel können rund 8.000 ETFs und Fonds gehandelt werden. Die ING bietet zusätzlich über 440 Aktien-, mehr als 720 ETF- und über 600 Fonds-Sparpläne ab einem Euro an.
Die Depotführung ist bei der ING kostenfrei. Es fällt lediglich eine Ordergebühr von 4,90 plus 0,25 Prozent vom Kurswert pro Transaktion an. Unter den Direktbanken ist das Angebot demnach relativ günstig, im Vergleich zu den Low-Cost-Brokern hingegen wesentlich teurer.
Welcher Broker passt zu Ihnen?
Welcher Broker am Ende des Tages zu Ihnen passt, ist eine individuelle Entscheidung. Grundsätzlich empfehle ich beim Vermögensaufbau immer auf die Kosten zu achten, der Vorteil geht also an die Low-Cost-Broker. Diese bieten darüber hinaus wesentlich modernere Benutzeroberflächen als die klassischen Anbieter. Das ETF-, Aktien- und Sparplanangebot ist zudem wichtig. Prüfen Sie vor der Depoteröffnung, ob die von Ihnen gewünschten Anlageklassen und Wertpapiere handelbar sind. Das ist auch für einen Depotübertrag wichtig.
Außerdem bieten viele Anbieter ihren Erstkunden attraktive Prämien, halten Sie in jedem Fall danach Ausschau. Bei der ING-DiBa erhalten Sie aktuell z.B. einen Wunschgutschein über 50 Euro, wenn Sie bis zum 02.08.2021 für 5.000 Euro Wertpapiere kaufen. Damit kompensieren Sie (als durchschnittlicher Anleger) einen Großteil der Depotkosten für die nächsten 12 Monate.
Abschließend möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass die Gebühren nicht statisch sind. Was heute kostenlos ist, kann morgen bereits kostenpflichtig sein. Verlassen Sie sich nicht nur auf ein günstiges Angebot, sondern achten Sie vielmehr darauf, dass Sie mit dem Gesamtpaket eines Anbieters zufrieden sind.
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