16. August 2021
Absicherungsstrategien: Praxistest bestanden

Absicherungsstrategien: Praxistest bestanden

An der Börse geht es auf und ab. Gut beraten ist man, wenn man sich absichert. Ein Profi stellt entsprechende Absicherungsstrategien vor. 

Viele Anleger blickten nach dem heftigen Auf-und-Ab im vergangenen Jahr in ihren Depots auf ein mageres Ergebnis. Andere Investoren konnten dagegen kräftige Gewinne einfahren. So trug die Depot-Absicherung mit Put-Optionen in unseren Kundendepots mit Fokus auf Wachstum dazu bei, dass wir bis zum Jahresende 2020 fast 30 Prozent Rendite erzielen konnten. Der Dax kam nur auf 3,5 Prozent. Besonders half die Absicherung, im ersten Quartal 2020 Verluste zu vermeiden.

Die vergangenen 18 Monate waren für Anleger eine Herausforderung. Schlechte Nachrichten über Lockdowns und mögliche Firmenpleiten wechselten sich mit Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie ab. Abzulesen war dieses Auf und Ab der Gefühle am deutschen Aktienleitindex Dax. Die Schwankungsbreite des Index war enorm.

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Als die Pandemie Anfang vergangenen Jahres massiv in Deutschland ankam, sackte der Dax innerhalb von knapp vier Wochen von mehr als 13.800 Punkten auf 8.400 Punkte ab. Mit den steigenden Coronazahlen im Herbst verlor der Dax erneut kräftig an Wert. Erst seit November vergangenen Jahres nimmt die Volatilität kontinuierlich ab. Anleger, die bis heute durchgehalten haben, können sich bei einem Stand von mehr als 15.000 Punkten über ein Plus von mehr als 15 Prozent freuen. Allerdings brauchten sie starke Nerven. Viele Anleger hatten diese nicht und sind mit ihren Depots trotz der Erholung immer noch im Minus.

Gut beraten war, wer sein Depot gegen Kursverluste abgesichert hatte. Allerdings begrenzen klassische Absicherungsstrategien wie das Einziehen von Stopp-Loss-Grenzen oder der Kauf von Discount-Zertifikaten die Verluste zumeist nur zum Teil. Ein weiteres Problem: Wenn die Stopp-Loss-Marke den automatischen Verkauf der Aktien auslöst, verpassen viele Anleger den Wiedereinstieg und damit einen großen Teil der Erholung.

Die Alternative ist eine gestaffelte Strategie mit Put-Optionen. Dabei verkauft man keine Aktien und steigt aus dem Markt aus, sondern kauft mehrfach Put-Optionen auf den Dax und den US-amerikanischen Marktindex S&P 500. Diese Strategie sichert das Depot in einem fallenden Markt ohne Verzögerung ab. Geht der Kurs nach unten, schnellt der Wert des Puts nach oben. Die Zusatzerträge, die durch den Verkauf der Puts entstehen, gleichen die Verluste im Depot aus. Außerdem entsteht eine Cash *-Position, die bei Kursrückschlägen zum Nachkaufen oder Neueinstieg genutzt werden kann. Das Ergebnis: Anleger gewinnen, wo andere verlieren. Das zeigt nicht nur das Jahr 2020.

Über den Autor: Michel Schwarz

Michel Schwarz ist Chief Investment Officer der CORUM Vermögensverwaltung (Deutschland) GmbH in München.