24. Mai 2022
Dividenden-ETF: Sich ein Stück vom Dividenden-Kuchen abschneiden

Dividenden-ETF: Sich ein Stück vom Dividenden-Kuchen abschneiden

Ausschüttungen machen einen großen Teil der langfristigen Rendite aus. In der derzeitigen volatilen Marktphase kann ein vorsichtiger Einstieg in Dividenden-Aktien das Mittel der Wahl sein. 

Nach der Corona-Pandemie kommt die Energiekrise. Die Inflation explodiert und die Notenbanken müssen einschreiten. Die Konjunktur ist im Stresstest, ebenso wohl so manches Depot. Die Gemengelage führt an den Finanzmärkten zu Turbulenzen mit teils heftigen Kurseinbrüchen. Wie sollen sich Anleger auf diese unruhige Zeit einstellen? Eine Möglichkeit könnten Dividendenaktien sein. Hier kann ein vorsichtiges Engagement gelingen, weil die Ausschüttungen einen großen Teil der langfristigen Rendite ausmachen.

Analysten der DZ Bank erwarten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 etwa 57 Mrd. Euro an Dividendenzahlungen der 100 größten deutschen Unternehmen. Solch eine Ausschüttungshöhe würde einen neuen Rekordwert bedeuten. „Nachdem die Auswirkungen des Coronavirus die Vorjahre belastet und zu einem deutlichen Einbruch geführt hatten, stiegen die Ausschüttungen zuletzt wieder kräftig an“, so die Experten. Ein sattes Plus zum Vorjahr 2020 von 30 Prozent stünde hier zu Buche. 

„Old Economy“ führt die Liste an

Der Löwenanteil der Dividenden wird laut DZ Bank aus den Sektoren Automobile, Industrie und Versicherungen bestritten. Diese Branchen stellten mehr als 50 Prozent der ausgeschütteten Dividenden. Die großen Zahler stammten somit überwiegend aus den etablierten Sektoren, der „Old Economy“. Und auf noch ein bemerkenswertes Detail machen die Bankanalysten aufmerksam: Trotz der aktuellen Krisenherde haben fast zwei Drittel (63 Prozent) aller Unternehmen ihre Dividende angehoben. Unter ihnen seien auch einige zu finden, die im letzten Jahr keine Ausschüttungen vorgenommen hätten.

Neben einigen Werten aus der zweiten Reihe fallen aus dem DAX-Bereich hier erneut die Automobilhersteller positiv auf. Nur vier Prozent der 100 größten börsennotierten Firmen hierzulande würden die Dividende kürzen. Einziges Manko: 17 Prozent der Unternehmen zahlen den Angaben zufolge keine Dividenden. „Auf Sicht der nächsten zwölf Monate versprechen DAX 40, Euro Stoxx 50 und Stoxx 600 eine Ausschüttungsrendite von etwa 3,5 Prozent, resümiert die DZ Bank. Trotz steigender Konkurrenz durch die anziehenden Bondrenditen schneiden die Dividenden in Europa damit weiterhin positiv ab“. 

Europas Dividendenaristrokraten im Blick

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Dividenden neben Kursgewinnen längerfristig einen beachtlichen Teil zur Gesamtrendite von Aktien beitragen. Anleger, die Jagd auf Dividendentitel aus Europa machen wollen, können sich den iShares STOXX Europe Select Dividend 30 UCITS ETF (DE) (WKN: 263529) näher anschauen. Der ETF bietet Zugang zu den 30 europäischen Aktien mit den höchsten Dividendenzahlungen aus dem STOXX Europe 600-Universum.

Der Index enthält ausschließlich Unternehmen, deren Dividende je Aktie in den vergangenen fünf Jahren nicht gesunken ist und bei denen das Verhältnis von Dividende zu Gewinn je Aktie höchstens 60 Prozent beträgt. Etwaige Erträge werden ausgeschüttet. Der sparplanfähige ETF ist vor allem für längerfristig ausgerichtete Anleger interessant: Die jährliche Rendite seit Auflage 2005 beläuft sich auf knapp vier Prozent. Zu berücksichtigen sind Gebühren von 0,31 Prozent im Jahr.