29. April 2022
Consumer Staples-ETF: Der Inflation ein Schnippchen schlagen

Consumer Staples-ETF: Der Inflation ein Schnippchen schlagen

Die Inflation ist in Deutschland ein Dauerbrenner – denn der Preisdruck bleibt außergewöhnlich hoch. Diesem ETF ist das egal.

Frische Zahlen aus Deutschland bestätigen den zähen Trend: Die überaus hohe Inflation will nicht weichen, im Gegenteil sie beschleunigt sich: Im April 2022 betrug die Inflationsrate in Deutschland 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und lag damit teils deutlich über den Werten der Vormonate. Für 2022 prognostizieren sowohl der Sachverständigenrat der Bundesregierung als auch die Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsinstitute in Deutschland steigende Verbraucherpreise von durchschnittlich 6,1 Prozent.

Da die derzeitige Inflation vor allem durch höhere Rohstoffpreise getrieben wird, liegt der Erzeugerpreisindex noch deutlich über dem Verbraucherpreisindex. Dies deutet auf einen Druck auf die Margen der Unternehmen und damit auch auf deren Aktienkurse hin. „Idealerweise sollten Unternehmen in diesem Umfeld ein stabiles Ertragswachstum aufweisen, das heißt, eine dominante Marktposition, eine geringe Verschuldung sowie die Fähigkeit der Kosteninflation zu widerstehen oder sie zu managen“, betont Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers. 

Stabile Nachfrage und hohe Preissetzungsmacht

Andreas Fitzner, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz, konstatiert vor diesem Hintergrund: „Aktuell befinden wir uns in einer Umbruchphase, in der geopolitisch und wirtschaftlich einiges in Bewegung ist, sowie Preise und Zinsen stark steigen“. In diesem Umfeld betrachte er Aktien für Anleger als weiterhin gute Option, allen voran „Aktien von Unternehmen, die gut gegen die steigende Inflation gerüstet sind“. Der Eyb & Wallwitz-Experte verweist in diesem Zusammenhang auf so genannte Schumpeter-Monopolisten, die sich in eine führende Marktposition gebracht haben und deshalb erfahrungsgemäß über solche schwierigen Phasen hinweg langfristig gut performen.

Ein Beispiel sei der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé. Dieser vertreibe nicht-zyklische Basiskonsumgüter. Konsumgüter und Haushaltswaren seien häufig Produkte des täglichen Bedarfs, deren Nachfrage auch bei steigenden Preisen stabil bleibe, weil Verbraucher sie benötigten und den Kauf nicht aufschieben könnten, so Fitzner. Zudem könne Nestlé Preissteigerungen recht schnell an die Verbraucher weitergeben und so den „Inflationsimpact“ abmildern.

Inflationsimpact abmildern

Anleger, die auf Unternehmen setzen wollen, die auch in Zeiten höherer Inflation über eine stabile Nachfrage und gewissen Preissetzungsmacht verfügen, sollten sich den Basiskonsumgüterbereich näher anschauen. Weltweit kann etwa mit dem Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF (WKN: A113FG) in den Sektor investiert werden. Consumer Staples (Basiskonsumgüter) umfassen Lebensmittel, Lebensmitteleinzelhandel sowie Haushalts- und Pflegeprodukte. Neben Nestlé bündelt der Fonds so bekannte Namen bzw. Marken wie Procter&Gamble, Coca-Cola, PepsiCo., Walmart oder Unilever. Der ETF legte in diesem Jahr um fast sechs Prozent zu. Die Kosten belaufen sich auf schmale 0,25 Prozent im Jahr.