Inflation: So sicherst du dein ETF-Portfolio jetzt am besten ab
Die Inflation ist Realität. In vielen Ländern weltweit zeigt sich derzeit ein ähnliches Bild: die Inflationsraten steigen, teils auf Rekordniveau. Im November 2021 lag die Inflationsrate in Deutschland bei 5,2 Prozent – so hoch wie seit ca. 30 Jahren nicht.
Das beschäftigt auch Anlegerinnen und Anleger, die sich fragen, was das für ihre Geldanlage heißt. Ich erkläre dir, was Inflation eigentlich genau bedeutet und wie du dich und dein Depot schützen kannst.
Inflation – Was ist das eigentlich?
Inflation beschreibt kurz gesagt den Wertverlust unseres Geldes. Steigen die Durchschnittspreise von Produkten und Dienstleistungen, z. B. durch erhöhte Rohstoff- oder Produktionskosten, kannst du dir mit deinem vorhandenen Geld weniger kaufen als noch vor der Inflation. Der gemessenen Inflation liegt ein Preisindex zugrunde. Über einen gewissen Zeitraum werden ca. 750 Güter inkl. ihrer Preissteigerungen betrachtet. Um sie zu errechnen, wird ein fiktiver Warenkorb festgelegt. Darin enthalten sind z. B. Alltagsprodukte, Gebrauchsgüter und Dienstleistungen, für die ein privater Haushalt Geld ausgibt.
Vergleicht man nun den Gesamtpreis des Warenkorbs in einem Monat des Vorjahres mit dem gleichen Monat des aktuellen Jahres, ermittelt man die jährliche Inflationsrate. Liegt die bei unter 5 Prozent spricht man von schleichender Inflation. Diese Form wird allgemein als positiv betrachtet, da sie den Konsum und damit die Wirtschaft ankurbelt. Anders sieht es bei einer hohen Inflation aus. Hier steigen die Löhne der Konsumenten deutlich langsamer als die Preise, die Wirtschaft leidet.
ETFs als Schutz vor Inflation
Allgemein lässt sich sagen: Investierst du in ETFs, streust du dein Risiko optimal und hast in Zeiten von Nullzinsen die Nase gegenüber Fest- oder Tagesgeld vorn. Bei einem langfristigen Anlagehorizont bist du als ETF-Anleger sowieso auf der sicheren Seite, da eventuelle Verluste über die Jahre wieder ausgeglichen werden. Aber ETFs punkten mit der richtigen Strategie auch in Zeiten steigender Inflation.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das eigene Portfolio gegen den Wertverlust des Geldes abzusichern. So kannst du als Anleger z. B. auf Rohstoffe, Gold oder auch Cash und kurzzeitige Anleihen setzen. Ich selbst nutze verschiedene Hebel, um mein Portfolio bestmöglich gegen den Wertverlust des Geldes abzusichern. Zum einen vertraue ich als Fan der Digitalisierung auf große Technologiekonzerne. Sie werden durch die Geldentwertung ggf. weniger in Mitleidenschaft gezogen und können gegenüber den Wettbewerbern leicht zum Preisführer werden. Damit punkten sie in meinen Augen auch auf der Seite Inflationsschutz. Der Xtrackers MSCI World Information Technology UCITS ETF investiert in Unternehmen aus dem Sektor Informationstechnologie. Ganz vorne dabei: Apple, Microsoft, NVIDIA. Der Fonds hat derzeit eine Größe von 1,96 Milliarden Euro, beinhaltet 190 Aktienpositionen und die Gesamtkostenquote liegt bei 0,25 Prozent.
Noch recht neu: Inflationsindexierte Anleihen
Zum anderen investiere ich in inflationsgeschützte Exchange Traded Funds. Diese ETFs enthalten Anleihen, keine Aktien. Die Inflation Linked Bonds, auch Linker genannt, zeichnen sich durch eine variable Verzinsung aus, die an die Inflationsrate gekoppelt ist. Das bedeutet, Preisesteigerungen schlagen sich in höheren Zinsen nieder. Verschiedene Staaten wie Deutschland, Großbritannien und die USA geben diese Art von Anleihen aus. In meinem sonst sehr starken Aktienportfolio, sorgen die inflationsindexierten Anleihen-ETFs für eine gute Diversifikation. Solch ein ETF ist z. B. der iShares Global Inflation Linked Govt Bond UCITS ETF USD (Acc)(WKN: A0Q41X). Er bildet den Barclays Capital World Government Inflation-Linked Bond Index ab. Der physische Fonds hat aktuell eine Größe von 819,14 Millionen Euro und beinhaltet 149 Anleihenpositionen. Die jährlichen Gebühren des thesaurierenden Fonds belaufen sich auf 0,20 Prozent. Aufgelegt im August 2008 steigerte sich der Wert des ETFs in der vergangenen zehn Jahren inklusive Ausschüttung durchschnittlich um 4,23 Prozent pro Jahr. 2021 legte er mit über 12 Prozent deutlich zu.
Wer lieber auf die europäische Wirtschafts- und Währungsunion setzt, sollte sich den iShares € Inflation Linked Govt Bond UCITS ETF (WKN: A0HGV1) anschauen.
Fazit: Auch in Zeiten steigernder Inflation geben ETFs dir die Möglichkeit, dein Geld mit guter Rendite anzulegen. Mehr zum Thema inflationsgeschützte Anleihen findest du hier.
Autor Jennifer Fizia
Jennifer Fizia schreibt als freie Mitarbeiterin für extraETF.com. Die gelernte Journalistin war bereits nach ihrem Studium freiberuflich für verschiedene Verlage und Unternehmen tätig. 2013 gründete sie das FinTech-Start-up Lendstar mit und arbeitete danach u.a. als Text-Chefin der Marketingabteilung eines Finanzdienstleisters.
Eine Studie zeigt: Jeder Dritte änderte sein Sparverhalten aufgrund der Inflation. Bei der anhaltend hohen Teuerung führt kein Weg an Aktien-ETFs vorbei.