Gute Fundamentaldaten und geringe Ausfallquoten. Dafür stehen asiatische Unternehmensanleihen. Experten sehen das Risiko eines Handelskrieges überbewertet.
Für die Anlageexperten der Fondsgesellschaft NN Investment Partners sind asiatische Anleihen kein Nischenmarkt mehr. Einiges spreche derzeit für ein Investment in Unternehmensanleihen aus Asien, die in Hartwährung, in der Regel US-Dollar, begeben seien. Dennoch seien internationale Anleger noch immer unterrepräsentiert. „Da sich die Marktkapitalisierung asiatischer Anleihen der Marke von einer Billion US-Dollar nähert, bietet die wachsende und reifende Anlageklasse zunehmend Anlage- und Diversifizierungschancen. Nach dem jüngsten Renditeanstieg der Anlageklasse erwarten wir in den kommenden zwölf Monaten eine Gesamtrendite von 4,5 bis 5,0 Prozent in US-Dollar“, schreiben die Marktkenner in einer aktuellen Presseaussendung.
Chinas Abhängigkeit vom Export schwindet
Zuletzt seien zwar auch bei asiatischen Anleihen die Renditen gestiegen, jedoch hat die Fondsgesellschaft NN Investment Partners kaum Bedenken wegen eines drohenden Handelskrieges zwischen den USA und China. Dafür nennen die Experten drei Gründe: „Erstens ist Chinas Exportabhängigkeit in den vergangenen zehn Jahren von 37 auf 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesunken. Zweitens repräsentieren die geplanten US-Zölle auf Importe in Höhe von 50 Milliarden USD nur etwa 2,2 Prozent der chinesischen Gesamtausfuhren und 1,7% der US-amerikanischen Gesamteinfuhren, was die direkten Auswirkungen auf diese Volkswirtschaften begrenzt.“ Als drittes Argument nennen die Marktkenner den Umstand, dass die größten Sektoren des asiatischen Anleihemarktes, nämlich die Immobilienbranche und staatliche Öl- und Gasproduzenten, stark auf den Heimatmarkt ausgerichtet sind.
Asiatische Unternehmensanleihen erhöhen die Diversifikation
Neben einem positiven Chance-Risiko-Profil sieht NN Investment Partners in asiatischen Unternehmensanleihen Diversifizierungsvorteile, starke Fundamentaldaten und geringe Ausfallraten. Investoren, die den Markt ihrem Portfolio beimischen möchten, können neben aktiven Lösungen, beispielsweise aus dem Hause NN Investment Partners, auch auf ETFs setzen. Der Xtrackers II USD Asia ex Japan Corporate Bond UCITS ETF (WKN: DBX0QJ) bildet die Wertentwicklung von asiatischen Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating ab, die außerhalb Japans in Dollar begeben wurden. Im laufenden Jahr büßte der ETF 4,8 Prozent ein. Die Duration der insgesamt 195 Anleihen im Index liegt bei 4,77. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,3 Prozent.
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt, dass Anleihen meist interessant sind, wenn das Maximum bei den Leitzinsen erreicht ist – also vielleicht jetzt.