Anleihen-ETF: Geld verdienen mit der hohen Inflation
Der Anleihemarkt ist kaputt. Diese Meinung vertritt jedenfalls Paul Singer, CEO des Hedgefonds Elliott Management. Singer schrieb in einem Brief an die Investoren: Derzeit sehe er am Anleihemarkt die „größte Blase aller Zeiten“. Investoren sollten besonders vor dem Kauf von Anleihen mit negativen Zinsen zurückschrecken. „Hier besteht die Gefahr einer ernsthaften Verletzung Ihres Vermögens,“ so Singer. Aktuell kursieren weltweit Anleihen im Wert von rund 12 Bio. US-Dollar, die negative Zinsen aufweisen. In der Eurozone sind dies knapp die Hälfte aller ausstehenden Anleihen. Welche Alternativen also hat der Anleger, der Anleihen gegenüber Aktien favorisiert, aber dennoch gute Erträge einfahren will? Hier lohnt sich der Blick über den Tellerrand. Fondsgesellschaften empfehlen renditehungrigen Anlegern Bonds aus den Schwellenländern. „Der Zinsunterschied von Anleihen aus den Industrieländern zu denen aus Schwellenländern ist sehr groß“, heißt es vom Vermögensverwalter Legg Mason.
Inflationsindexiert: Die Teuerungsrate wird gutgeschrieben
Eine besondere Anleihegattung sind inflationsindexierte Schwellenländeranleihen. Diese sind im Vergleich zu den sonstigen Bonds zwar mit einem geringeren Kupon ausgestattet. Doch erhält der Anleger bei diesem Konstrukt zusätzlich zum fixen Kupon die Inflationsrate angerechnet. Und da die Teuerungsraten in den meisten Emergings Markets recht hoch sind, kommt insgesamt eine hübsche Rendite zustande. Die Inflationsrate in Indien beispielsweise beläuft sich im bisherigen Jahresdurchschnitt auf 5,3 Prozent, Brasilien kommt auf 8,7 Prozent.
Anleihen-ETF bietet Inflationsschutz und gute Rendite in einem
Risikobereite Anleger sollten sich den SSEE I plc – SPDR® Barclays EM Infl. Lin. Loc. Bd. UCITS ETF (WKN: A1JLNG) genauer ansehen. Der Barclays Emerging Markets Inflation Linked 20 % Capped Index bietet eine breite Palette investierbarer, auf Lokalwährungen lautender inflationsindexierter Anleihen, die von verschiedenen Schwellenländern emittiert werden. Natürlich ist auch diese Anleihe nicht ohne Risiko. Möglich sind etwa Wertverluste der jeweiligen Lokalwährungen, sollte die US-Notenbank die Zinsen zu aggressiv anheben oder die Rohstoffpreise zu stark fallen. Um das Risiko zu deckeln, begrenzt der Index das Länder-Engagement auf maximal 20 Prozent je Land und verteilt den überschüssigen Marktwert anteilig auf den gesamten Index. Derzeit sind 38 Mio. Euro in den Fonds investiert. In diesem Jahr erzielte das Produkt einen Gewinn von 10,19 Prozent bei annualisierten Kosten von 0,55 Prozent. Die Ausschüttung erfolgt halbjährlich.
Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt sich Franz Rieber mit dem Börsenhandel. Schnell erlangte er eine herausragende Expertise für Zertifikate und ETFs sowie darauf basierende Anlagestrategien. Seit dem erfolgreichen Abschluss seines Masterstudiums in Finance & Banking leitet er die Bereiche Business Development, Data Analytics & Research für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin.