21. September 2022
Steigende Zinsen: So profitierst du von der strafferen Geldpolitik

Steigende Zinsen: So profitierst du von der strafferen Geldpolitik

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat der Inflation den Kampf angesagt und hat die Zinsen erneut erhöht. Die Entwicklung macht Anleihe-ETFs attraktiv.

Börsentalfahrt, Energiekrise und Corona-Herbst. Ja, Anlegerinnen und Anleger haben es derzeit nicht leicht. Jetzt kommen auch noch die steigenden Zinsen hinzu. Doch zumindest in diesem Feld tun sich Chancen auf. Vom Kampf der Zentralbanken gegen die Inflation lässt sich profitieren.

Bei 8,3 Prozent liegt die Inflationsrate in den USA. Präsident Joe Biden weiß, dass das Teuerungsniveau den größten Einfluss auf die Wählergunst hat. In etwa zwei Monaten stehen die Kongresswahlen an. Besser, man hat verstanden, was das amerikanische Volk umtreibt. Daher feierte die Regierung Biden Anfang September die Verabschiedung des Inflationsbekämpfungsgesetz. Es soll unter anderem Steuerschlupflöcher stopfen und den Haushalt um bis zu 300 Milliarden Dollar entlasten. Es ist „eines der bedeutendsten Gesetze in der Geschichte des Landes“, sagte Biden.

Steigende Zinsen

Von Bedeutung war auch die Sitzung der US-amerikanischen Federal Reserve Bank (Fed) am Mittwoch (21. September). Fed-Chef Powell ist als oberster Währungshüter fest entschlossen, gegen die stark steigenden Preise vorzugehen. Der Markt erwartet bereits einen Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten. Und so war es dann auch. Folglich landet der US-Leitzins bei 3,00 bis 3,25 Prozent.

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Was für die Wirtschaft einen Bremsklotz bedeutet – die Refinanzierungskosten der Unternehmen steigen – ist für Anlegerinnen und Anleger der Kraftstoff im Anleihe-Bereich. Nach Jahren der Niedrig- und Minuszinsen feiern Staatspapiere eine Renaissance. In den USA liegen die Zinsen der Anleihen bereits bei etwa 3,5 Prozent. In Europa verzeichnen sie eine Notiz von 2,3 Prozent. Anlegerinnen und Anleger sollten allerdings beachten, dass Leitzinsänderungen nicht 1:1 zu Zins *änderungen am Markt führen. Mit einem höheren Zinsniveau durch die Zentralbank steigt allerdings der Druck auf die Einzelstaaten, für neu emittierte Anleihen höhere Zinsen zu zahlen. Das sorgt bei bereits ausgegebenen, niedriger verzinsten Papieren, für einen Kursrückgang.

Ideen für dein Portfolio

Im Depot lässt sich das Zinsthema auf unterschiedliche Weise spielen. Wer die USA präferiert, kann beispielsweise auf kurz laufende Staatspapiere in einem ETF setzen etwa den SPDR Bloomberg Barclays 1-3 Month T-Bill UCITS ETF (WKN: A2PM4Q). Wie der Name es vorwegnimmt, handelt es sich um sogenannte Kurzläufer mit ein bis drei Monaten Restlaufzeit. Alle Papiere verfügen über ein Investment-Grade-Rating, sodass sie als besonders sicher gelten. Im laufenden Jahr legte das Portfolio um knapp 14 Prozent zu. Auf Sicht von drei Jahren waren es durchschnittlich 3,6 Prozent pro Jahr. Die Gebühren betragen 0,1 Prozent pro Jahr, was auch unter Indexfonds sehr günstig ist.

Länger laufende US-Titel finden sich im Lyxor US Treasury 10+Y UCITS ETF Dist (USD) (WKN: LYX0Z9) wieder. Die Restlaufzeit beträgt zehn Jahre und länger. In einem 1-Jahres-Zeitraum gab es 1,5 Prozent Rendite. Die Kosten belaufen sich sogar auf schmale auf 0,07 Prozent. So können sich Anleger auf der Zinsseite schon einmal positionieren.