In turbulenten Börsenzeiten kommt es auf die Psychologie an
Fallende Aktienkurse gehören dazu. Mit der richtigen Anleger-Psychologie gehst du gestärkt aus solchen Phasen hervor.
Der Blick ins Depot hat dir vor wenigen Wochen sicher noch mehr Spaß gemacht. „Vor allem das radikale DOGE-Sparprogramm von US-Präsident Donald Trump und das Hin und Her bei den Strafzöllen verunsichern Anleger auf der ganzen Welt“, sagt Clemens Berendt, der als Lead Portfoliomanager der apoBank Anlageprodukte für institutionelle Investoren verantwortet. Berendt mahnt: „In turbulenten Börsenzeiten wie derzeit neigen viele Anleger dazu, den Markt zu verlassen – doch gerade das kann teuer werden.“ Trotz aller Unsicherheiten böten die aktuellen Entwicklungen auch Chancen – bleibe also auf jeden Fall dabei. Die nachfolgenden Aspekte könnten dir helfen, bei der Stange zu bleiben:
Psychologie: Diversifikation neu denken
„Der alte Hut Streuung mindert das Risik“ gilt nach wie vor, aber wir müssen ihn neu interpretieren. In einer globalisierten Wirtschaft reicht es nicht mehr, einfach Aktien verschiedener Branchen zu mischen. Echte Diversifikation bedeutet, über Anlageklassen, Regionen und Strategien hinweg zu denken“, sagt Heiko Löschen, Vermögensverwalter bei der GSP asset management GmbH in Münster und rät, dass du dein Portfolio um Elemente ergänzt, die sich in Krisenzeiten bewährt haben. Dazu gehören nach Ansicht Löschens Edelmetalle, Immobilien und ausgewählte Rohstoffe. Alternative Investments wie Private Equity oder Infrastruktur könnten stabilisierend wirken – vorausgesetzt, du hast den langen Atem dafür.
Qualität als Schutzschild
In volatilen Phasen zeigten sich laut Löschen oft, welche Unternehmen wirklich solide aufgestellt sind. Daher rät er zu Qualitätsaktien mit starken Bilanzen, stabilen Cashflows und nachhaltigen Geschäftsmodellen. Diese bieten oft attraktive Dividendenrenditen. Ein ETF, der auf Unternehmen mit nachhaltig attraktiver Dividendenpolitik setzt, ist etwa der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1T8GD). Mehr dazu erfährst du in der ETF-Extra-Magazin Ausgabe 3 (2025). Hier geht es zum Shop.
Flexibilität durch liquide Mittel
Cash-Beständen erscheinen in Zeiten sinkender Zinsen eher unattraktiv. Doch eine gesunde Cashquote ermöglicht es, schnell auf Opportunitäten zu reagieren, die sich in volatilen Märkten ergeben. Löschen rät: Halte je nach Risikoneigung zehn bis 20 Prozent deines Portfolios in hochliquiden Mitteln. Das gibt die Flexibilität, bei Kursrücksetzern gezielt zuzukaufen, ohne bestehende Positionen auflösen zu müssen.
„Letztlich ist erfolgreiches Investieren in volatilen Märkten eine Frage der mentalen Stärke“, stellt Löschen fest. Panikverkäufe sind der häufigste Grund, warum Anlegerinnen und Anleger langfristig hinter der Marktentwicklung zurückbleiben. Sollt es dir schwerfallen, deine Strategie durchzuziehen, so passt möglicherweise dein Portfolio nicht zu dir. Nutze also den Risikorechner. Halt dann an deinem ETF-Weltportfolio und sitze Krisen aus. Langfristig sind das nur kurzzeitige Dellen.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Der August war an den globalen Börsen geprägt von einem starken Auf und Ab. Das Auf folgte dem Ab prompt. Bei Börsenturbulenzen kommt es auf Geduld an.