30. Juni 2020

Studie: Liquidität der ETFs spielt bei Auswahl sehr wichtige Rolle

Für die professionellen Investoren spielt bei der Auswahl der ETFs die Liquidität des Fonds eine entscheidende Rolle. Mehr als 80 Prozent erachten die Liquidität als „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Die Bedeutung der Liquidität der zugrunde liegenden Wertpapiere rangiert weiter hinten in der Prioritätenliste – nur 61 Prozent erachten diese als mindestens „wichtig“. Die Spreads gelten dabei als entscheidendes Bewertungskriterium für die ETF-Liquidität. Das ergab eine Befragung von mehr als 300 professionellen Investoren aus 17 Ländern von TrackInsight Global ETF Survey 2020  in Kooperation mit IHS Markit und des ETF-Emittenten iShares. Die Befragten managen ETF-Aktien im Wert von insgesamt 277 Millionen US-Dollar, das entspricht rund 5 Prozent des weltweiten ETF-Marktes. Bei über der Hälfte dieser Fondsmanager bestehen dabei mehr als 20 Prozent des Gesamtportfolios aus ETFs.

Die weiteren wichtigen Ergebnisse der Studie: 

  • Nur 7 Prozent denken, dass eine Konzentration der verwalteten Fondvolumina in ETFs global ein systematisches Liquiditätsrisiko darstellt
  • 55 Prozent sind der Ansicht, dass ETFs in Zeiten volatiler Märkte zusätzliche Liquidität bieten
  • Festverzinsliche ETFs sind von den befragten Investoren besonders stark gefragt. Obwohl Anleihen-ETFs immer noch nur 18 Prozent der verwalteten Fondsvolumina bei den ETFs ausmachen, stellten sie doch 2019 rund 43 Prozent der Neuzuflüsse dar.
  • 62 Prozent der Investoren denken, dass Anleihen-ETFs in schwierigen Zeiten leichter zu handeln sind als Basisanleihen.
  • Die bekannten Produkttrends gewinnen weiter an Boden, das größte Exposure steht jedoch noch bevor.
  • 73 Prozent der Befragten setzen auf ESG ETFs, wobei das Portfolio-Exposure nur bei 7 Prozent mehr als 21 Prozent beträgt.
  • 69 Prozent der Befragten investieren in aktive ETFs, wovon jedoch nur rund 25 Prozent ein Portfolio-Exposure von mehr als 10 Prozent haben.
  • 81 Prozent der Investoren haben thematische ETFs im Portfolio, von denen 38 Prozent ein Exposure von unter 5 Prozent aufweisen.
  • 70 Prozent der Befragten investieren in Smart-Beta- oder Faktor-ETFs, wobei rund 30 Prozent ein Exposure von mehr als 10 Prozent angeben.

„Da die Befragung der Investoren in der ersten Maihälfte 2020 erfolgte, das heißt wenige Wochen nach Beginn der unvorhersehbaren Marktturbulenzen infolge der Coronakrise, sind die diesjährigen Ergebnisse eine besonders interessante Momentaufnahme, die erkennen lässt, wie die Investoren die verschiedenen ETFs in extrem angespannten Zeiten beurteilen“, so die Autoren der Studie.

Ziel dieser Umfrage sei es  laut Jean-René Giraud, Gründer und C.E.O. von TrackInsight gewesen, ein klareres Bild von der ETF-Investorengemeinschaft zu erhalten und die Branche dabei zu unterstützen, sich von anekdotischer Evidenz oder Vermutungen zu lösen.