Enttäuschende Zahlen: US-Inflation belastet die Börsen
Nach der deutlichen Talfahrt von Dienstag ist der DAX heute mit leichten Verlusten in den Handel gestartet. Wie die Börsen auf die neuesten Inflationsmeldungen aus den USA reagierten.
Die Inflation gepaart mit den Sorgen vor den nächsten Zinsschritten der Fed belasten die Börsen auch heute noch. Gestern schloss der deutsche Leitindex rund 1,8 im Minus, zum Handelsstart heute verbuchte er noch ein Minus von 0,2 Prozent und stand somit bei 13.150 Punkten. Noch ist die gefürchtete Marke von 13.000 also nicht unterschritten.
US-Inflation galoppiert weiter – Rezessionsangst wächst
Trotz den bisher erfolgten Zinsschritten der Fed scheint sich die Inflation in den USA nicht zu entspannen. Die gestern gemeldete Rate für den August liegt bei 8,3 Prozent. Das ist zwar leicht niedriger als im Juli, als sie bei 8,5 Prozent lag. Experten hatten jedoch mit einem größeren Rückgang auf 8,1 Prozent gerechnet.
Für die nächste Fed-Sitzung am 21. September erwarten Beobachter einen weiteren großen Zinsschritt, nachdem die Federal Reserve die Zinsen bereits zweimal um jeweils 0,75 Prozentpunkte auf eine Spanne zwischen 2,25 und 2,50 Prozent erhöht hatte. „Bis Ende dieses Jahres werden weitere Zinsschritte notwendig sein, um die Inflationsrate deutlich und anhaltend nach unten zu befördern“, so Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe gegenüber der Tagesschau. Einige Experten halten für den nächsten Schritt nun sogar eine Erhöhung von einem vollen Prozentpunkt für denkbar. Das schürt weiterhin die ohnehin schon großen Sorgen vor einer Rezession in den USA.
Aktienmärkte unter Druck
Entsprechend haben die Aktienmärkte reagiert. An der Wall Street befanden sich die Kurse nach der Bekanntgabe auf Talfahrt. Der Dow Jones verlor 3,9 Prozent, der Nasdaq musste Einbußen von 5,2 Prozent hinnehmen. Der S&P 500 gab um 4,3 Prozent nach. „Die jüngsten und deutlichen Zinserhöhungen seitens der US-Notenbank scheinen noch nicht die erhoffte Wirkung zu haben“, sagte IG-Marktanalyst Christian Henke gegenüber dem Manager Magazin. „Und aus diesem Grund haben die Marktteilnehmer nun Angst vor einer noch größeren zinspolitischen Kelle.“
Auch die asiatischen Börsen begannen den Handelstag schwach. Der Nikkei verlor zu Handelsbeginn 2,7 Prozent, der Hang Seng büßte 2,5 Prozent ein.
Auch der Euro bleibt schwach. Am Mittwochmorgen notierte er bei 0,9995 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte noch am Dienstag einen Referenzkurs von 1,0175 US-Dollar festgesetzt. Doch durch die Inflationsmeldungen stiegen in den USA die Kapitalmarktzinsen, was den Dollar stark aufwertete.
Autor Katja Brauchle
Katja Brauchle ist eine erfahrene Online-Redakteurin mit einem Schwerpunkt auf Finanzthemen. Nach zwei Jahren Festanstellung bei extraETF ist sie nun nebenberuflich als freie Redakteurin tätig. Sie arbeitet derzeit als Content Strategy Managerin bei der Augsburger Allgemeinen.