21. Oktober 2022
Mai: Dividenden-Hochsaison; 2023: Rekordjahr

Dividenden – reinvestieren, konsumieren oder links liegen lassen?

Dividenden machen einen wesentlichen Anteil der Gesamtrendite von Aktien- und Aktienfondsinvestments aus. In welchem Ausmaß sie jedoch das Endvermögen eines Anlegers erhöhen, hängt davon ab, was der Anleger mit seinen Dividenden macht.

Reinvestiert ein Anleger seine Gewinnanteile, kann er sich den Zinseszinseffekt zu Nutze machen. Wie die unten stehende Grafik zeigt, führte das in der Vergangenheit zu erheblichen Unterschieden im Vermögenswachstum.

Dividenden – reinvestieren, konsumieren oder links liegen lassen?

Große Vermögensunterschiede durch Thesaurierung

In der Grafik sind zwei Wertentwicklungen abgebildet, die des S&P 500 Kursindex und die des S&P 500 Total Return Index. Beiden liegt das gleiche Aktienportfolio zu Grunde und beide starten am 01. Januar 1988 bei 247,08 Punkten. Der einzige Unterschied zwischen dem Kurs- und dem Total Return Index ist der Umgang mit Dividenden. Denn im Falle des Total Return Index werden Dividenden in den Index reinvestiert, im Falle des Kursindex werden diese nicht berücksichtigt.

Der Total Return Index würde daher das Vermögen eines disziplinierten Anlegers abbilden, der Dividenden wiederanlegt. Der Kursindex hingegen würde das Vermögen eines ungeduldigen Anlegers repräsentieren, der Dividenden immer gleich konsumiert. Das Resultat: der disziplinierte Anleger wäre nach 30 Jahren ungefähr doppelt so reich gewesen wie sein ungeduldiges Alter Ego.

Was machen Anleger mit Dividenden?

Gegeben, dass die Wahl zwischen Konsum und Wiederanlage von Dividenden langfristig zu so signifikanten Unterschieden im Endvermögen führen kann, stellt sich die Frage, in welchem Umfang Investoren sich entweder für den Konsum oder für die Wiederanlage Ihrer Dividenden entscheiden. Dieser Frage nehmen sich unter anderem Marco Di Maggio, Amir Kermani und Kaveh Majlesi (2020) an. Die Autoren untersuchen in einem Datensatz schwedischer Haushalte, wie Dividendenzahlungen mit Konsumausgaben zusammenhängen. Die Resultate deuten darauf hin, dass im Durchschnitt 40-60% der Dividendenzahlungen für Essen, Kleidung usw. ausgegeben werden.

Eine mögliche Erklärung für diese hohe Konsumrate ist die „free dividend fallacy“. Damit beschreiben Samuel Hartzmark und David Solomon (2019) die Beobachtung, dass Investoren so handeln, als ob Dividenden eine separate Einkommensquelle, losgelöst von der Kursentwicklung ihrer Anlagen, wären. Dies ist ökonomisch betrachtet inkorrekt, da der Kurs einer Aktie am Ex-Tag im Erwartungswert um den Wert der Dividende fällt. Das heißt, Dividenden gehen eins-zu-eins auf Kosten des Portfoliowertes. Wenn Anleger aber denken, dass sie durch die Dividendenzahlung reicher werden, kann das erklären, warum sie mit ihren Ausschüttungen gerne auf einen Shoppingtrip gehen.

Auf der anderen Seite befassen sich Markku Kaustia und Elias Rantapuska (2012) mit der Möglichkeit des Reinvestments von Dividendenzahlungen. In einem Datensatz finnischer Privatinvestoren finden die Forscher, dass weniger als 15% der Dividendenzahlungen wiederangelegt werden. Dabei zeigen die Autoren, dass die Reinvestmentrate eng mit der sonstigen Handelsaktivität von Investoren zusammenhängt. Das heißt, insbesondere passive Investoren verpassen häufig die Wiederanlage ihrer Gewinnbeteiligungen. 

Automatische Wiederanlage mit ARERO

Eine einfache Möglichkeit, die Wiederanlage seiner Dividenden nicht zu verpassen, besteht im Kauf eines thesaurierenden Fonds. Ein solcher Fonds reinvestiert automatische alle Dividenden, welche die im Fonds enthaltenen Aktien ausschütten. Ein Beispiel für einen thesaurierenden Fonds ist ARERO – Der Weltfonds. Das Konzept von ARERO basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Finanzmarktforschung. Daher setzt ARERO neben der automatischen Wiederanlage von Zahlungen innerhalb des Fonds auf geringe Kosten, eine passive Anlagestrategie, sowie breite Diversifikation über Anlageklassen und -regionen hinweg. Mehr dazu erfahren Sie auf www.arero.de.