14. Oktober 2013
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Börse nur mit Fallschirm

Der seit 2009 anhaltende Aufwärtstrend, speziell an den deutschen Aktienmärkten, scheint etwas ins Stocken zu geraten. Ob es jetzt zu einer Trendumkehr kommt, vermag vor dem Hintergrund der zahlreichen Einflussfaktoren für die Kursentwicklung niemand mit Bestimmtheit zu sagen.

Deshalb erscheint es ratsam, sich Gedanken zur Gewinnabsicherung zu machen.

Manfred Rath  
Manfred Rath  

Die einfachste Methode ist der Verkauf. Allerdings gehen dann weitere Kurssteigerungen am Anleger vorbei. Häufig werden sogenannte „Stopp-Loss Aufträge“ eingesetzt. Dabei werden Verkäufe automatisch beim Unterschreiten einer vorher bestimmten Marke ausgelöst.

Der Vorteil dieser Strategie liegt darin, dass der bisher erzielte Gewinn weitestgehend gesichert wird, während bei weiter steigenden Kursen das Limit nachgezogen werden kann.

Der Nachteil ist allerdings, dass der Anleger bei kurzfristigen Rückgängen „ausgestoppt“ wird, das heißt, die Wertpapiere werden verkauft, obwohl sich der Kurs schon wenig später wieder erholt. Deshalb sollte das Stopp-Limit nicht zu knapp gesetzt werden (etwa zehn Prozent unter dem aktuellen Börsenkurs ist durchaus ratsam).

Eine andere Möglichkeit, sein Aktiendepot abzusichern, ist der Einsatz von Zertifikaten. Mit Discount-Zertifikaten lässt sich ein gewisser Risikopuffer einbauen, der den Anleger teilweise vor Verlusten schützt, allerdings die Möglichkeiten nach oben dafür begrenzt. Ähnlich verhält es sich mit Reverse-Zertifikaten, die im Kurs zulegen, wenn die Märkte fallen und somit einen Ausgleich zu den Verlusten im Depot bieten. Besonders effizient ist der Einsatz von Optionen beziehungsweise Optionsscheinen. Die Vielfalt der Produkte ermöglicht sowohl die Absicherung von Einzelwerten als auch ganzer Aktienindizes. Da sich der Kurs eines Optionsscheines überproportional zur Entwicklung des zugrunde liegenden Basiswertes verändert, reichen meist schon kleinere Beträge, um das Depot ganz oder wenigstens teilweise abzusichern. Das Verlustrisiko beschränkt sich auf den Kaufpreis der Optionen. Wenn die Märkte weitersteigen, ist nur dieser verloren. Um diese Möglichkeit nutzen zu können, fordert der Gesetzgeber vom Privatanleger besondere Kenntnisse, die sogenannte Termingeschäftsfähigkeit.

Fazit: Es gibt zahlreiche Strategien zur Absicherung des Aktienportfolios. Welche Sie davon einsetzen, hängt von Ihrer Mentalität und von Ihrer Erfahrung ab. Ganz ohne Risikobegrenzung könnte es bald mal wieder richtig ungemütlich werden. Stichworte wie zweiter Schuldenschnitt für Griechenland nach der Bundestagswahl zeigen, dass der kommende Herbst und Winter nicht nur beim Wetter stürmisch werden kann.