Anleihe-ETFs: Welche Rolle spielen sie jetzt im Portfolio?
Anlegerinnen und Anleger haben 2023 viel Geld in Anleihe-ETFs gesteckt. So lassen sie sich strategisch einsetzen – nicht nur, wenn die Zinsen hoch sind.
Über 15 Milliarden Euro, sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal: Noch nie haben Anleihe-ETFs in Europa schon in der ersten Jahreshälfte so viel Kapital angezogen. Das zeigen Zahlen von Morningstar. Aktien-ETFs verbuchten im zweiten Quartal dagegen „nur“ Zuflüsse von 12,7 Milliarden Euro, 42 Prozent weniger als im ersten. Dabei sind gerade im Sommer die Aktienkurse an vielen Märkten überraschend stark gestiegen. Doch das attraktive Zinsniveau lockte viele Anlegerinnen und Anleger – nicht nur in Zinsprodukte wie Tagesgeld, sondern ebenso an den Anleihemarkt.
Die Qual der Wahl bei Anleihe-ETFs
Die Vielfalt der Produktalternativen ist auch bei Anleihe-ETFs inzwischen recht groß. Eine Auswahl zu treffen, ist also gar nicht so einfach. Manche ETFs konzentrieren sich auf Anleihen von Staaten, manche auf Bonds von Unternehmen. Einige beschränken sich auf Emittenten guter Bonität (Investment Grade), andere auf Hochzinsanleihen mit schwächerer Kreditqualität. Für Rendite und Risiko sind neben der Bonität vor allem die Laufzeiten der Anleihen entscheidend, die im ETF enthalten sind. Eine Rolle spielt aber auch, in welcher Währung sie begeben werden: Wer von Europa aus in US-Anleihen investiert, büßt bei sinkendem Dollar Rendite ein.
Eine in Deutschlands ETF-Landschaft noch junge Kategorie sind Anleihe-ETFs mit fester Laufzeit. Diese werden zu einem bestimmten Stichtag fällig, ähnlich wie einzelne Anleihen. „Die Idee von Laufzeitfonds ist grundsätzlich nichts Neues, sie war in den Nullzinsjahren aber etwas in Vergessenheit geraten und bekommt wegen der aktuell hohen Zinsen nun wieder mehr Aufmerksamkeit“, stellt Philipp Dobbert fest, Leiter der Vermögensverwaltung beim Robo-Advisor quirion.
Keine Prognosen in der Anlagestrategie
Für die Portfolios von quirion kommen ETFs mit begrenzter Laufzeit nicht in Betracht. „Eine langfristige Anlagestrategie sollte sich nie auf unsichere Prognosen stützen, auch nicht bei Anleihen“, betont Dobbert. Niemand wisse, wie sich Kurse und Renditen in den kommenden Monaten oder Jahren entwickeln. Und ob es in der Rückschau dann zum Vor- oder Nachteil war, sich in einem gewissen Zeitraum auf ein bestimmtes Zinsziel festgelegt zu haben.
„Üblicherweise haben Anleihe-ETFs kein Laufzeitende, sondern dauerhaft eine gewisse durchschnittliche Restlaufzeit“, erklärt Dobbert. Sie decken jeweils ein bestimmtes Spektrum von Bonitäten beziehungsweise Laufzeiten ab. Das ermöglicht Anlageprofis wie Dobbert, durch die Kombination verschiedener ETFs das Verhältnis von Renditechancen und Risken in einem Anleiheportfolio gezielt zu optimieren.
Anleihen als Stabilisator
Dabei haben Anleihen in den Portfolios von quirion vor allem die Funktion eines Stabilisators. „Es gibt keine andere Anlageklasse, die für diesen Zweck so gut geeignet ist“, stellt Dobbert fest. Der Hintergrund: „Mit unserem globalen ETF-Portfolio wollen wir die viel größeren Renditechancen der Aktienmärkte auch denjenigen zugänglich machen, für die ein reines Aktienportfolio nicht geeignet wäre.“ Im Prinzip sollen Aktien also langfristig den wesentlichen Beitrag zur Rendite leisten, Anleihen dagegen vor allem die Kursschwankungen dämpfen.
Das ideale Mischungsverhältnis von Aktien und Anleihen hängt vom persönlichem Anlagehorizont sowie der individuellen Risikoneigung ab. Und nicht etwa von Erwartungen an die jeweilige Marktentwicklung, die im Vorhinein niemand absehen kann. Selbst wenn Anleihen bei quirion vor allem als Risikopuffer dienen: Renditechancen gibt es natürlich bei diesen ebenfalls. Die sogenannte Endfälligkeitsrendite der Anleihen im globalen Portfolio lag Ende September im Schnitt bei 4,5 Prozent. Die Endfälligkeitsrendite ist die Rendite für den Fall, dass Anleihen bis zur Fälligkeit gehalten werden.
Über Sparpläne zum globalen ETF-Portfolio
Die Anlagestrategie von quirion setzt bei Aktien wie bei Anleihen auf möglichst breite Streuung. So umfasst das globale Portfolio insgesamt rund 8.000 Aktien sowie Anleihen von etwa 3.000 Schuldnern. Die ETFs werden vor der Aufnahme ins Portfolio genau unter die Lupe genommen – mit Blick auf die Sicherheit der Emittenten, die Kosten der Produkte und die Genauigkeit, mit der sie die Wertentwicklung im jeweiligen Marktsegment abbilden.
Eine Vermögensverwaltung in diesem Portfolio gibt es auch als ETF-Sparplan – schon ab einer Anlagesumme von 25 Euro. Wer bis zum 30.11.2023 einen Sparplan darauf einrichtet, kann sich zusätzlich 100 Euro Prämie sichern. Voraussetzung ist, dass der Sparplan mindestens 12 Monate läuft. Ein kleiner zusätzlicher Anreiz, um die systematische Auswahl und Gewichtung von ETFs den Profis von quirion zu überlassen.
Jetzt ETF-Sparplan bei quirion einrichten und 100 Euro Prämie sichern.