Erklärung & Definition: Was ist ein Index?
Alles über die Funktionsweise von Indizes
Ein Index setzt sich in der Regel aus mehreren Wertpapieren zusammen und repräsentiert den Aktienmarkt eines bestimmten Landes bzw. eines speziellen Börsensegments. Enthaltene Werte im Index können aber auch Rohstoffe, Anleihen, Währungen oder Fonds sein. Ein Index stellt demnach eine Art Durchschnittswert dar, mit welchem sich die Entwicklung eines Marktes darstellen lässt. Somit lässt sich mit ETFs, die einen Index passiv abbilden, aufgrund vieler enthaltener Werte, die Diversifikation deiner Geldanlage erhöhen. Und das wiederum kann dazu beitragen, das Risiko deiner Investments zu senken.
Was ein Index ist? Welche Funktion die Kennziffer an der Börse genau hat? Und welche bekannten Indizes du kennen musst. Diese Fragen und mehr, die dir die Funktionsweise eines Index und dessen Merkmale erklären, beleuchten wir in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze: Die wichtigsten Merkmale von Indizes im Überblick
Definition: Vereinfacht gesagt, handelt es sich bei einem Index um eine Zusammenfassung verschiedener Werte zu einer statistisch relevanten Kennziffer. Diese kann eine Branche, eine Industrie oder eine bestimmte Region abbilden. Ein Index kann Zusammenhänge an der Börse einfach veranschaulichen.
Auswahl: Bei der Auswahl der Wertpapiere, die in einen Index aufgenommen werden, werden bestimmte Kriterien zugrunde gelegt. Bei Aktienindizes kann z.B. die Unternehmensgröße ein Kriterium sein, die in der Regel durch die Marktkapitalisierung bestimmt wird.
Bekannte Indizes: Einige der bekanntesten Indizes weltweit sind der S&P 500, MSCI World, Dow Jones, FTSE 100, DAX oder der Nikkei 225.
ETFs: Da du nicht direkt in einen Index investieren kannst, bieten sich ETFs an. Das sind börsengehandelte Fonds, die einen Index nahezu exakt abbilden. Die Wertentwicklung des ETFs entspricht somit weitgehend der des zugrundeliegenden Index.
Einfach erklärt: Was ist ein Index?
Ein Index ist ein finanzielles Instrument, dass die Entwicklung eines bestimmten Marktsegments oder einer Gruppe von Unternehmen misst. So kann ein Index z.B. aus den Kursen der 40 größten Unternehmen an einer Börse gebildet werden, um die allgemeine Entwicklung dieser Unternehmen zu verfolgen – wie dies etwa beim deutschen Aktienindex DAX der Fall ist. Ein Aktienindex gibt demnach einen Überblick über die Kursentwicklung bestimmter Aktien.
Ein Index kann aber z.B. auch aus den Kursen von Anleihen verschiedener Laufzeiten berechnet werden, um die Entwicklung des Zinsniveaus an einem Finanzmarkt zu verfolgen. Im Allgemeinen bieten Indizes so eine Möglichkeit, die Entwicklung des Finanzmarkts oder bestimmter Teilmärkte auf einfache Weise zu verfolgen und zu vergleichen.
Indizes stellen zudem die Grundlage für ETFs dar, damit Investorinnen und Investoren in verschiedene Anlageklassen investieren können – gleich ob Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Dabei wird stets die Wertentwicklung der jeweiligen Indizes passiv nachgebildet, die dem ETF zugrunde liegen, und damit die Stimmung an den Märkten widergespiegelt.
Was ein Index ist, haben wir ebenfalls im folgenden Podcast thematisiert:
Arten von Indizes
Indizes lassen sich anhand ihrer Informationen, die sie ausdrücken wollen, unterscheiden. Generell werden Indizes in drei Arten unterteilt: Preisindex, Mengenindex oder Umsatzindex. Ersterer gibt die Entwicklungen von Preisen unabhängig von Mengenveränderungen wieder. Mengenindizes zeigen die Mengenveränderung – also die reale Entwicklung der Produktionstätigkeit – an. Der Umsatzindex gibt stattdessen rein Aufschluss über die Umsatzentwicklung.
In der folgenden Übersicht haben wir euch nochmal zusammengestellt, worin sich Preis-, Mengen- und Umsatzindex unterscheiden:
Teilt man Indizes anhand ihrer Anlagekategorien auf, können bspw. diese Arten klassifiziert werden:
- Aktienindex: Aktienindizes spiegeln die Wertentwicklung von Aktienwerten wider. Einige bekannte Aktienindizes sind der DAX in Deutschland, der S&P 500 in den USA und der Nikkei 225 in Japan.
- Anleihenindex: Anleihenindizes zeigen die Wertentwicklung von Anleihen. Einige bekannte Anleihenindizes sind der Barclays Capital Aggregate Bond Index in den USA und der Bloomberg Barclays Euro Aggregate Bond Index in Europa.
- Rohstoffindex: Rohstoffindizes spiegeln die Wertentwicklung von Rohstoffen wider. Einige bekannte Rohstoffindizes sind der Bloomberg Commodity Index und der Reuters/Jefferies CRB Index.
- Branchenindex: Branchenindizes spiegeln die Wertentwicklung von Unternehmen in einer bestimmten Branche wider.
Was ist der Unterschied zwischen Kurs- und Performanceindizes?
Kursindizes, auch als Preisindizes bezeichnet, spiegeln die Änderungen der Preise von Wertpapieren wider, die in den Index aufgenommen wurden. Diese Indizes werden häufig verwendet, um die Entwicklung von Aktienmärkten oder bestimmten Branchen zu verfolgen. Die Performance von Kursindizes wird durch die Veränderungen der Preise der Wertpapiere bestimmt, die in den Index aufgenommen wurden, ohne Berücksichtigung von Dividenden oder anderen Zahlungen.
Beispiel: Dow Jones (Industrial Average), Nikkei 225
Performanceindizes hingegen berücksichtigen auch die Dividenden oder andere Zahlungen, die von den Wertpapieren erhalten werden, die in den Index aufgenommen sind. Diese Indizes spiegeln also nicht nur die Preisveränderungen der Wertpapiere wider, sondern auch die Rendite, die durch die Dividenden oder andere Zahlungen erzielt wurde. Performanceindizes werden häufig verwendet, um die Entwicklung von Anlagestrategien oder Portfolios zu verfolgen, die auch Dividenden oder andere Zahlungen berücksichtigen.
Beispiel: DAX, MDAX, SDAX
Bekannte Indizes im Überblick
Index | Beschreibung | Größte Werte |
---|---|---|
MSCI World | Der MSCI World Index ist ein Börsenindex, der die Wertentwicklung von Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen aus 23 Industrieländern weltweit abbildet. Mit über 1.500 Titeln deckt der MSCI World rund 85 % der Marktkapitalisierung in jedem Land ab. | Apple (4,58 %), Microsoft (3,47 %), Amazon (1,69 %) |
S&P 500 | Der S&P 500 Index umfasst 500 führende Unternehmen der USA und deckt etwa 80 % der verfügbaren Marktkapitalisierung ab. | Apple (6,52 %), Microsoft (5,55 %), Amazon (2,50 %) |
DAX | Der DAX ist der wichtigste deutsche Börsenindex, der die Performance der 40 größten und liquidesten Unternehmen Deutschlands abbildet. | Linde (10,41 %), SAP (8,36 %), Siemens (7,29 %) |
NASDAQ | Der Nasdaq Composite Index misst alle an der Börse Nasdaq notierten in- und ausländischen Aktien, die im Nasdaq Stock Market gelistet sind. | Apple (12,87 %), Microsoft (10,07 %), Amazon (6,67 %) |
Dow Jones Industrial Average | Der Dow Jones Industrial Average enthält die 30 bedeutendsten, marktführenden Unternehmen an der amerikanischen Börse. | United Health (10,29 %), Goldman Sachs (7,36 %), Home Depot (6,27 %) |
Nikkei 225 | Der Nikkei 225 Index, wird weltweit als der wichtigste Index für japanische Aktien betrachtet. Der Index besteht aus 225 Aktien. | Fast Retailing (9,89 %), Tokyo Electron (5,52 %), Softbank (4,37 %) |
FTSE 100 | Der FTSE 100 ist ein nach der Marktkapitalisierung gewichteter Index, der im Vereinigten Königreich notierten Blue-Chip-Unternehmen. Der Index spiegelt die Performance der 100 größten an der Londoner Börse gehandelten Unternehmen wider. | Shell (9,12 %), AstraZeneca (8,41 %), Unilever (5,36 %) |
Euro STOXX 50 | Der EURO STOXX 50 Index repräsentiert die Performance der 50 größten Unternehmen in den Ländern der Eurozone. | ASML (7,64 %), LVMH Moet Hennessy (6,45 %), Linde (5,33 %) |
Welche deutschen Indizes gibt es?
In Deutschland gibt es mehrere bedeutende Aktienindizes, die unterschiedliche Segmente des deutschen Aktienmarktes abbilden. Hier sind einige der wichtigsten deutschen Indizes:
- DAX (Deutscher Aktienindex): Der DAX ist der bekannteste deutsche Aktienindex und umfasst die 40 größten und umsatzstärksten Unternehmen, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind. Er gilt als Leitindex für den deutschen Aktienmarkt.
- MDAX: Der MDAX umfasst die 50 größten Unternehmen, die hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz direkt unter den im DAX gelisteten Unternehmen rangieren. Er fokussiert sich auf mittelgroße Unternehmen aus traditionellen Industriezweigen.
- SDAX: Der SDAX beinhaltet 70 kleinere Unternehmen, die den im MDAX gelisteten Unternehmen in Bezug auf Marktkapitalisierung und Liquidität folgen, und bietet eine breitere Abdeckung des deutschen Aktienmarktes, insbesondere im Bereich der Small Caps.
- TecDAX: Der TecDAX enthält die 30 größten Technologieunternehmen, die hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz den Kriterien für den DAX und MDAX nicht entsprechen. Er spiegelt die Performance der technologieorientierten Unternehmen wider.
Was Anlegerinnen und Anleger bei der Wahl eines Index beachten sollten
Da Anlegerinnen und Anleger nicht direkt in einen Index investieren können, müssen sie auf Finanzprodukte wie ETFs zurückgreifen. Jeder ETF bildet dabei immer einen Index ab. Doch so einfach dieses Grundprinzip auch ist – weniger erfahrene Anlegende sind mitunter verwundert, wenn sich beim genaueren Blick auf ihr Investment ein Bild ergibt, dass ganz und gar nicht ihren Erwartungen entspricht – besonders dann, wenn sie im ETF völlig andere Papiere vorfinden als im Index.
Der Grund hierfür liegt in den komplexen Gesetzmäßigkeiten der verschiedenen Methoden, einen Index abzubilden. So gibt es verschiedene Arten der Indexabbildung, sprich: repräsentativ, voll replizierend oder synthetisch.
Dabei kommen verschiedene Auswahlverfahren zum Tragen, wenn es etwa bei einem umfangreichen Index nicht sinnvoll, zu teuer oder unmöglich ist, alle Wertpapiere zu kaufen. Und der Einsatz von Derivaten bzw. Swaps als Tauschgeschäft bei der synthetischen Replikation kann schon mal dazu führen, dass ein DAX-ETF aus lauter europäischen Aktien besteht. Auch wenn sich diese Vorgänge im Detail nicht jedem auf Anhieb erschließen – sie sind die Voraussetzung dafür, dass ETFs möglichst einfach und effizient funktionieren. Bevor du dich aber für eine Investition in ETFs entscheidest, solltest du dich gründlich über diese Produkte, deren Funktionsweise, Zusammensetzung, Kosten und Risiken informieren.
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Berechnung: Wie wird ein Index zusammengestellt?
Da der Zweck eines Index darin besteht, einen Markt repräsentativ abzubilden, stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien einzelne Titel aus einem Gesamtuniversum ausgewählt und wie sie im Index gewichtet werden.
Die Berechnung von Indizes kann komplexere Formeln beinhalten, die mehrere Faktoren wie die Marktkapitalisierung, das Handelsvolumen und den Streubesitz berücksichtigen. Ein Index wird in der Regel in bestimmten Abständen neu berechnet, um sicherzustellen, dass er die aktuellen Marktbedingungen widerspiegelt.
Im Folgenden stellen wir dir die relevanten Kategorien für Anlegerinnen und Anleger kurz vor:
Fazit: Ein Index enthält viele Werte und kann deine Diversifikation erhöhen
Die Berechnung des Indexstandes beruht auf vorab klar definierten Kriterien über Zusammensetzung sowie Gewichtung der einzelnen Werte und wird regelmäßig vom Indexbetreiber veröffentlicht. Meist werden die Indizes von der Börse, an der sie gehandelt werden, entwickelt und kontrolliert. Es werden aber auch Indizes von anderen Finanzmarktteilnehmern, wie Banken und Ratingagenturen, geführt.
Der Tatsache, dass marktkapitalisierte Indizes unter Umständen zu Verzerrungen bzw. einseitigen Konzentrationen in der Gewichtung führen, kann mit verschiedenen Konstruktionsmöglichkeiten begegnet werden.
Wir hoffen, dass wir deine Frage „Was ist ein Index?“ hinreichend beantworten konnten, du nun Lust bekommen hast dich genauer mit ETFs zu beschäftigen, um schließlich bestinformiert mit dem Investieren zu starten. In unserer ETF-Suche findest du einen Überblick über zahlreiche ETFs. Suchst du einen bestimmten Index? Wähle einfach unter dem Filter „Indexauswahl“ den passenden Index und es werden dir alle ETFs angezeigt, die für den gesuchten Index zur Verfügung stehen.
Wir beantworten weitere Fragen zum Thema „Was ist ein Index?“
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- Ein Index enthält viele Werte und kann deine Diversifikation erhöhen
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