iBonds-ETFs einfach erklärt
Ein verständlicher Leitfaden zu den neuen Laufzeiten-ETFs von iShares
Der ETF-Anbieter iShares hat mit seiner iBonds-Produktreihe eine ETF-Innovation im Bereich der Anleihen-ETFs auf den Markt gebracht. iBonds kombinieren die Vorteile von Einzelanleihen mit den Vorteilen und der Flexibilität klassischer Anleihen-ETFs.
In diesem Leitfaden erklären wir, wie iBonds-ETFs funktionieren, wie sie sich von traditionellen Anleihen-ETFs unterscheiden und wie man in diese innovativen Anlageinstrumente investieren kann.
Das Wichtigste in Kürze: Was du über iBonds-ETFs wissen musst
Innovation: Mit den iBonds-ETFs hat der ETF-Anbieter iShares eine ETF-Innovation auf den Markt gebracht. Klassische Laufzeitenfonds sind allerdings schon länger auf dem Markt.
Feste Laufzeit: iBonds-ETFs haben eine feste Laufzeit. Am Ende der Laufzeit wird das investierte Kapital an den Anlegenden zurückgezahlt. Dieser muss sich dann aber um die Wiederanlage kümmern.
Diversifikation: Ein wesentlicher Vorteil ist die breite Streuung über verschiedene Anleihen. Zudem ermöglicht ein iBond-ETF die Investition in Anleihen, die sonst nicht zugänglich sind.
Planbare Rendite: Wenn man einen iBond-ETF bis zum Ende der Laufzeit hält, ist die zu erwartende Rendite planbar, da alle im ETF enthaltenen Anleihen am Ende der Laufzeit fällig werden.
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Was sind iBonds-ETFs?
iBonds-ETFs sind eine neue Art von Anleihen-ETFs des ETF-Anbieters iShares (BlackRock). Der Begriff iBonds steht für „Individual Bonds“ oder „Income Bonds“. iBonds-ETFs haben eine feste Laufzeit und werden am Ende dieser Laufzeit liquidiert. Das Guthaben wird am Ende der Laufzeit an die Anteilsinhaber zurückgezahlt.
Da das Laufzeitende von iBonds-ETFs festgelegt ist, investieren Anlegerinnen und Anleger nur in Anleihen mit einer entsprechenden maximalen Laufzeit. Dadurch sind die Kapitalrückflüsse genau planbar. Es ist fast so, als ob die im ETF enthaltenen Anleihen direkt im Portfolio liegen würden.
Video-Tipp: iBonds-ETFs - das musst du wissen
Erfahre in diesem Video, wie iBonds-ETFs funktionieren und wie sie sich von klassischen Anleihen-ETFs unterscheiden.
Was ist der Unterschied zwischen klassischen Anleihen-ETFs und iBonds?
Ein klassischer Anleihen-ETF und ein iBond-ETF sind zwei unterschiedliche Anlageinstrumente im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere.
Ein Anleihen-ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der einen bestimmten Rentenindex abbildet. Er bietet Anlegenden die Möglichkeit, breit gestreut in den Rentenmarkt zu investieren. Wenn Anleihen aus dem Anleihenindex fällig werden, werden sie in Anleihen reinvestiert, die der Indexregel entsprechen. Damit ist sichergestellt, dass ein Anleihen-ETF immer in ein Anleihenportfolio investiert ist, dass den Indexbedingungen entspricht.
Im Gegensatz dazu haben iBond-ETFs eine feste Laufzeit. Die Anleihen, in die der iBond-ETF investiert, haben daher eine ähnliche Laufzeit. Damit ist sichergestellt, dass am Laufzeitende des ETFs auch alle im Fonds enthaltenen Anleihen endfällig sind. Durch diese Endfälligkeit können Anlegerinnen und Anleger ihre Kapitalströme besser planen und wissen bereits beim Kauf, welche Rendite sie aus dem Investment erwarten können. iBonds-ETFs schließen damit eine Lücke in der Welt der Anleihen-ETFs.
Merkmal | iBonds | Anleihen-ETF | Einzelanleihe |
---|---|---|---|
Diversifiziert | Ja | Ja | Nein |
Regelbasiert | Ja (Index) | Ja (Index) | Nein |
Feste Laufzeit | Ja | Nein | Ja |
Handelbarkeit | Börse | Börse | Börse |
Täglicher Kurs | Ja | Ja | Ja |
iBonds-ETFs kombinieren die Vorteile von Einzelanleihen mit den Vorteilen von ETFs.
Wie investiert man in iBonds-ETFs?
iBonds-ETFs werden an verschiedenen Börsenplätzen wie Xetra, Börse Stuttgart, Gettex oder LS Exchange gehandelt. Um die iBonds-ETFs dort handeln zu können, benötigen Privatanlegende ein Wertpapierdepot, in dem die gekauften ETFs anschließend verwahrt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass der Broker auch an diese Börsen angeschlossen ist. Besonders günstig ist der Kauf von iBond-ETFs bei Direktbanken und Neobrokern.
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Welche iBonds sind verfügbar?
Der ETF-Anbieter iShares bietet derzeit 13 iBonds-ETFs an. Diese bieten die Möglichkeit, in verschiedene Anleihesegmente zu investieren. Bei einigen ETFs gibt es sowohl ausschüttende als auch thesaurierende Varianten.
- Euro-Unternehmensanleihen
- US-Dollar Unternehmensanleihen
- US-Dollar Staatsanleihen
Eine Liste mit allen iBonds-ETFs ist in der ETF-Suche von extraETF zu finden.
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Sind iBonds eine Alternative zu Anleihen-ETFs?
iBonds-ETFs können durchaus als Alternative zu klassischen Anleihen-ETFs dienen. Der große Vorteil von iBonds bzw. Laufzeit-ETFs ist, dass man sich keine großen Sorgen um steigende Zinsen machen muss, da am Ende der Laufzeit alle im ETF enthaltenen Anleihen zum Nennwert zurückgezahlt werden.
Es besteht also kein nennenswertes Kursrisiko am Laufzeitende. Voraussetzung ist allerdings, dass man die ETFs bis zum Ende der Laufzeit hält. Die Geldanlage wird durch die feste Laufzeit auch wesentlich planbarer.
Vorteile von iBonds-ETFs
- Planbare Laufzeit: Durch die feste Laufzeit der ETFs ist klar, wann man das investierte Kapital zurückerhält. Diese Klarheit ermöglicht es, die Anlage genau auf die finanziellen Ziele abzustimmen.
- Diversifikation: Mit iBonds wird in einen Korb verschiedener Anleihen investiert. Dadurch sinkt das Anlagerisiko deutlich.
- Handelbarkeit: iBonds-ETFs können wie normale ETFs flexibel an der Börse gehandelt werden. Es gibt keine Haltefristen.
- Marktzugang: Viele Anleihen sind aufgrund hoher Mindeststückelungen für Privatanlegerinnen und Privatanleger nicht zugänglich. Mit iBonds-ETFs kann bereits mit kleinen Anlagebeträgen investiert werden.
Nachteile von iBonds-ETFs
- Wiederanlage: Da iBonds-ETFs eine feste Laufzeit haben, ist eine regelmäßige Wiederanlage des Kapitals erforderlich. Dies ist mit einem gewissen Researchaufwand verbunden.
- Begrenztes Angebot: Das Angebot an iBonds-ETFs ist derzeit noch recht überschaubar. Die aktuell angebotenen ETFs müssen daher zur Anlagestrategie des Anlegenden passen.
- Liquiditätsrisiko: Die meisten iBonds-ETFs investieren in Unternehmensanleihen. In schwierigen Marktphasen kann der Handel mit Unternehmensanleihen schwer sein. Dies würde dann auch iBonds-ETFs betreffen.
Wie werden iBonds-ETFs versteuert?
Gewinne aus iBonds-ETFs unterliegen der regulären Kapitalertragsteuer (Abgeltungsteuer). Diese fällt bei der Veräußerung von ETF-Anteilen sowie bei Ausschüttungen an. Die Höhe der Abgeltungsteuer beträgt 25 Prozent zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag, insgesamt also 26,375 Prozent. Hinzu kommt gegebenenfalls Kirchensteuer. Da es sich bei iBonds-ETFs um „Sonstige Fonds“ handelt, wird auf die Erträge keine Teilfreistellung gewährt.
Sofern Anlegerinnen und Anleger ihrer Bank einen Freistellungsauftrag erteilt haben, wird jährlich bis zu einem Betrag von 1.000 Euro (für Ledige, 2.000 Euro für Verheiratete) keine Steuer berechnet (Sparerpauschbetrag).
Fazit: iBonds - Flexibel, Planbar, Innovativ
Die Einführung der iBonds-ETFs durch iShares stellt einen Meilenstein in der Welt der Anleihen-ETFs dar.
Diese innovativen ETFs kombinieren geschickt die Vorteile von Einzelanleihen mit der Flexibilität traditioneller Anleihen-ETFs. Die klare Kapitalplanung durch die feste Laufzeit, die Diversifikation in verschiedene Anleihesegmente und die flexible Handelbarkeit machen iBonds zu einer attraktiven Alternative für Anlegerinnen und Anleger.
Trotz des noch überschaubaren Angebots erweisen sich iBonds als vielversprechende Portfoliobeimischung.
Wichtige Fragen zu iBonds-ETFs
- Was du über iBonds-ETFs wissen musst
- Was sind iBonds-ETFs?
- Was ist der Unterschied zwischen klassischen Anleihen-ETFs und iBonds?
- Wie investiert man in iBonds-ETFs?
- Welche iBonds sind verfügbar?
- Sind iBonds eine Alternative zu Anleihen-ETFs?
- Wie werden iBonds-ETFs versteuert?
- iBonds - Flexibel, Planbar, Innovativ
- Wichtige Fragen zu iBonds-ETFs