14. Dezember 2016
Mit ETFs von steigender Inflation profitieren

Mit ETFs von steigender Inflation profitieren

Mit dem Comeback der Inflation sollten ETF-Anleger inflationsgebundene Anleihen mit ins Depot packen. Die Zeit dafür erscheint günstig. Auch Zins *änderungsrisiken können ausgeschaltet werden.

Dieses Jahr war voller Überraschungen – vor allem politischer Art. Das Ergebnis des Brexit-Votums im Juni und der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen mit dem Sieg von Donald Trump im November kamen für viele Beobachter gänzlich unerwartet. Eines aber ist gewiss: Die Inflation wird zurückkehren. Unter einem Präsidenten Trump sogar womöglich schneller als es unter einer Präsidentin Hillary Clinton gekommen wäre.

 

Zwar bleibt Trumps Wirtschaftspolitik noch im Nebulösen, einige seiner Wahlversprechen wird er aber sicherlich umsetzen. Dazu dürften Steuersenkungen gehören, vor allem für Unternehmen. Zudem hat Trump kreditfinanzierte Infrastrukturinvestitionen angekündigt. Das alles ist per se geeignet, Investitionen und Binnennachfrage anzukurbeln und den Preisdruck zu erhöhen. Daneben hebt die US-Notenbank die Zinsen an. Für das kommende Jahr rechnen Experten mit weiteren zwei bis drei Zinsschritten. Darüber hinaus haben die derzeit wieder anziehenden Inflationsraten dies- und jenseits des Atlantiks zu einem großen Teil mit den wieder höheren Ölpreisen zu tun.

Inflationsgebundene Anleihen: Langer Atem ist gefragt

Anlegern stellt sich in diesem Umfeld die Frage, wie sie anziehenden Inflationsraten begegnen können. Neben Investitionen in Rohstoffe, Immobilen und Aktien können risikoscheue Anleger auch inflationsgeschützte Anleihen — sogenannte „Linker“ — ihrem Depot beimischen. Hier gilt es aber einige Kriterien zu beachten: Die Käufer dieser Anleihen mit Inflationsschutz sollten einen langen Atem mitbringen. Denn Zinsanhebungen führen analog zu herkömmlichen Anleihen üblicherweise zu vorübergehenden Kursverlusten. Steigende Geldmarktzinsen und höhere Inflationserwartungen bedingen nun mal höhere Anleiherenditen und damit entsprechende Kursrückgänge. Während Anleger beim Kauf einzelner „Linker“ dieses Risiko durch die Wahl der Restlaufzeiten beeinflussen können, müssen sie beim Kauf entsprechender ETFs auf die richtige Zusammensetzung des hinterlegten Rentenindex vertrauen.

Je höher die Inflation, desto besser

Inflationsgebundene Anleihen lohnen sich besonders dann, wenn die tatsächliche Inflation höher ausfällt als das Niveau der aktuell, in den Anleihekursen eingepreisten Inflationserwartungen. „Wir sehen inflationsgebundene Anleihen als Lösung für Anleger, die bereits Allokationen in traditionellen Anleihen der Industrieländer halten“, sagt Bernhard Urech, Fixed-Income-Manager bei GAM. Die „Linker“ sind seines Erachtens derzeit angemessen bis leicht günstig bewertet. „Das heißt, die langfristigen Inflationserwartungen sind angemessen niedrig oder liegen sogar unter den Inflationszielen der Zentralbanken“, so Urech. Daher böten sie eine wirksame Absicherung gegen die Inflation.

Zwei ETFs zum Inflationsschutz: Einmal mit, einmal ohne Zinsänderungsrisiko

Die inflationsgebundenden Anleihen sollten sich also auf lange Sicht bei einem Anstieg der Inflation und der Inflationserwartungen besser entwickeln als herkömmliche Anleihen. Mit dem LYXOR MU (FR) – UCITS ETF EUROMTS INF LINK INVEST GRADE (DR) (WKN: A0F7AM) kann der Anleger sich wirksam gegen die Inflation absichern. Der underlying Index bildet inflationsgekoppelte Staatsanleihen die mindestens „Investment Grade“-Status aufweisen, ab. Keine Einschränkungen gibt es hierbei allerdings bei der Laufzeit. Schwerpunkt bilden Bonds von 5 bis 7 Jahren. Der ETF legte in diesem Jahr um 1,88 Prozent zu, die Kosten liegen bei 0,20 Prozent. Der frisch in diesem Jahr aufgelegte LYXOR MU (LU) – EUR 2-10Y Inflation Expectations UCITS ETF (WKN: LYX0U6) hat das Ziel, Zinsänderungsrisiken auszuschalten. Der Indexfonds berücksichtigt Inflationserwartungen, ohne von steigenden Zinsen betroffen zu sein. Hierfür wird der Spread zwischen den klassischen Anleiherenditen und inflationsgeschützten Anleihen mittels einer Long-Short-Strategie wirksam eingesetzt. Auf Sicht der vergangenen sechs Monate legte der ETF 1,48 Prozent zu. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,25 Prozent.

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