Die Inflation kommt – jetzt mit einem ETF absichern!
Experten sind von der Inflation überzeugt: Nach der Pandemie wird alles teurer. Dafür sorgen eine aufgestaute Nachfrage, und auch Regierungen und Notenbanken. Privatanleger können mit ETFs aktiven Teuerungsschutz betreiben.
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Die Pandemie wird eine Teuerungswelle nach sich ziehen. Erste Anzeichen sieht man bereits bei den Reiseanbietern und den Luftfahrtunternehmen. Hier drohen deutlich höhere Preise. TUI hat bereits für den Sommer Preiserhöhungen von durchschnittlich 14 Prozent angekündigt. Auch Kreuzfahrten werden deutlich teurer werden. Das dürfte nur der Anfang sein. „Die Geldentwertung wird in den nächsten Jahren ebenfalls bei Dienstleistungen und Gütern stärker bemerkbar sein als in der Vergangenheit“, sagt Gottfried Urban, Geschäftsführer der Urban & Kollegen GmbH Vermögensmanagement.
Zweistellige Inflation in den USA
Dass in der Zeit nach der Pandemie die Nachfrage steigt und bei einem dann niedrigeren Angebot (viele Anbieter werden die Krise nicht überstehen) für steigende Preise sorgt, ist die eine Seite. Die andere ist, dass viel Geld von den Regierungen in die Taschen der Verbraucher fließt, was den Preisdruck künstlich erhöht. Die US-Regierung will mit ihrem billionenschweren Konjunkturpaket Produktivität, aber auch den Konsum antreiben, um Wachstum zu erzeugen. Eine Begleiterscheinung: Die fiskalischen Anreize werden die Inflation zusätzlich antreiben. Die jüngsten Preisdaten aus den USA bestätigen den Aufwärtstrend: Die Jahresrate stieg im Februar binnen Monatsfrist um 0,3 auf 1,7 Prozent. Der Vermögensverwalter Carmignac erwartet, dass die Inflation in den USA im ersten Halbjahr teilweise zweistellige Raten erreichen könnte, im Euroraum zwischenzeitlich gut 5 Prozent.
Tipp: Nutzen Sie die Möglichkeit, der gezielten ETF-Suche.
Beschleunigte Enteignung der Sparer droht
Vermögensverwalter Gottfried Urban ist wie der Markt davon überzeugt, dass die Notenbanken auf das höhere Preisniveau nicht mit Zinsanhebungen reagieren werden. Zumindest bis Mitte nächsten Jahres rechnen die meisten Ökonomen laut einer Reuters-Umfrage nicht mit einer Abkehr vom Nullzins. Die Enteignung der Kontensparer werde sich in den 2020er-Jahren damit nochmals beschleunigen, befürchtet Urban. „Somit gilt weiterhin: Gelder, die langfristig nicht benötigt werden, sollten in Sach- und Substanzwerte umgeschichtet werden. Selbst wenn diese riskanter sind als Kontoguthaben“.
Um sich vor einer drohenden Teuerung zu schützen, können Anleger auf ETFs setzen, die einen Inflationsschutz mit an Bord haben. Der Lyxor USD 10Y Inflation Expectations UCITS ETF C-USD (WKN: LYX0U5) beispielsweise bietet Zugang zur Breakeven-Inflation, indem Long-Positionen in zehnjährigen US-Treasury Inflation-Protected securities (TIPS) und Short-Positionen in US-Treasuries mit angrenzenden Laufzeiten eingegangen werden. Die sog. Breakeven-Inflationsrate zeigt die Differenz zwischen der realen Rendite einer inflationsindexierten Anleihe und der Rendite einer vergleichbaren, traditionellen Anleihe auf und gilt als Maß für die Inflationserwartungen des Marktes über einen bestimmten Zeitraum. Der ETF, der im Jahr 0,25 Prozent der Anlagesumme an Gebühren verlangt, konnte seit Anfang Januar um 5,3 Prozent zulegen.
Autor Bernd Lammert
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.
Eine Studie zeigt: Jeder Dritte änderte sein Sparverhalten aufgrund der Inflation. Bei der anhaltend hohen Teuerung führt kein Weg an Aktien-ETFs vorbei.
Gespannt hatten die Märkte auf die Zahlen zur Inflation in den USA gewartet. Die Umsätze waren niedrig, Abwarten war angesagt, der Knoten sollte platzen.