Wie Anleger mit ETFs von dem möglichen US-Zahlungsausfall profitieren

Wie Anleger mit ETFs von dem möglichen US-Zahlungsausfall profitieren

Es ist derzeit das beherrschende Thema in der amerikanischen Politik: ein möglicher Zahlungsausfall. Mit einem ETF kannst du damit gewinnen.

Es geht wieder einmal um die Anhebung der Schuldenobergrenze. Diese liegt derzeit bei 31 Billionen US-Dollar und wird aller Voraussicht nach im Juni erreicht. Aufgrund der tiefen Spaltung des politischen Systems in den USA gilt eine rechtzeitige Einigung über die Anhebung diesmal jedoch als besonders unsicher, da für die Zustimmung die Stimmen der oppositionellen Republikaner benötigt werden. Auch die jüngsten Verhandlungsrunden brachten keine Einigung.

Zahlungsausfall in Amerika droht

Sollte es zu keiner Einigung kommen, droht die Zahlungsunfähigkeit der USA mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft. Der bekannte Anleihe-Investor Bill Gross sieht die ganze Sache jedoch deutlich entspannter und rät Anlegern, kurzfristige US-Staatsanleihen zu kaufen. In einem Interview mit Bloomberg sagte er zur aktuellen Diskussion: „Ich halte das für lächerlich – es wird immer gelöst.“

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Die Anleger fürchten vor allem den Ausfall von Anleihen, die in den nächsten Wochen und Monaten fällig werden. Dies ist eine mögliche Erklärung für den derzeit inversen Verlauf der Zinsstrukturkurve. Das bedeutet, dass für Anleihen mit sehr kurzer Laufzeit bei gleicher Bonität höhere Renditen gezahlt werden als für Anleihen mit langer Laufzeit. In der Regel erhalten Anleger für länger laufende Anleihen höhere Renditen, da sie länger auf ihr eingesetztes Kapital verzichten und die Ausfallrisiken im Zeitablauf steigen.

Mit diesem ETF Bill Gross folgen

Mit dem SPDR Bloomberg Barclays 1-3 Month T-Bill UCITS ETF (WKN: A2PM4Q) können Anleger auf die Idee von Bill Gross setzen. Der ETF investiert in alle öffentlich begebenen US-Nullkupon-Schatzanweisungen mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten und mindestens einem Monat bis zur Fälligkeit. Derzeit sind dies 20 Titel.

Die effektive Duration beträgt 0,11 Jahre, was einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 1,32 Monaten entspricht. Die Rendite bis zum Laufzeitende beträgt 5,27 Prozent. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,10 Prozent, für einen Renten-ETF gehört das Produkt von State Street damit nicht zu den günstigsten Angeboten.

Die Argumentation von Bill Gross ist durchaus nachvollziehbar. Die US-Regierung hat erst vor zwei Monaten ohne ersichtlichen Grund und ohne rechtliche Notwendigkeit alle Kundeneinlagen bei der Silicon Valley Bank garantiert. Es wäre ein fatales Signal an die Finanzmärkte, wenn jetzt die eigenen Gläubiger einen Zahlungsausfall erleiden würden.

Was gegen das Szenario von Bill Gross spricht

Der effektive Leitzins der US-Notenbank liegt derzeit bei 5,08 Prozent. Diesen Zinssatz können sich Anleger zum Beispiel mit dem Lyxor FED Funds Effective Rate Index UCITS ETF (WKN: LYX038) relativ risikolos sichern. Bei beiden Anlageprodukten besteht allerdings das Risiko negativer Auswirkungen durch Wechselkursschwankungen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass die Kurse kurzlaufender Anleihen so stark steigen, dass die Renditen deutlich unter diesen Zinssatz fallen. Das Potenzial für Kursgewinne bei kurzlaufenden Anleihen wäre also überschaubar.

Zur Erklärung der inversen Zinskurve gehört auch, dass sie auf eine Rezession hindeuten könnte. Viele Experten rechnen mit Zinssenkungen der Notenbank noch in diesem Jahr. Diese Erwartung drückt auf die Renditen langfristiger Anleihen. Die aktuelle Situation bei den US-Staatsanleihen lässt sich daher auch wesentlich rationaler erklären.