3. Dezember 2012
BRICS

Umfrage der Börse Stuttgart: Schwellenländer Top, USA Flop

Die meisten Privatanleger sehen in den BRICS-Staaten Renditepotenzial. Die USA landen auf dem letzten Platz. Energie und Versorger sind bevorzugte Anlagebranchen.

Angst vor der Fiskalklippe in den USA, Staatsschuldenkrise in Europa – kein Wunder, dass Privatanleger ihren Blick auf andere Regionen der Welt richten. Renditepotenzial sehen die meisten Anleger für die kommenden Monate in erster Linie in den BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Das ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Börse Stuttgart.

Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Privatanleger. 40,8 Prozent von ihnen erwarten, dass sich Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, deren Anfangsbuchstaben gemeinsam das Kürzel „BRICS“ bilden, in den kommenden sechs Monaten besonders gut entwickeln werden. Ebenfalls optimistisch gestimmt waren die befragten Privatanleger für den asiatischen Kontinent: 30,8 Prozent prognostizieren eine positive Entwicklung der Region im nächsten halben Jahr. Immerhin 29,5 Prozent der Befragten bescheinigten Deutschland gute Aussichten für die nähere Zukunft. Andere Euro-Länder (10,2 Prozent) und die USA (6,6 Prozent) schnitten deutlich schlechter ab und bildeten das Ende des Rankings. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich viele Privatanleger sehr dezidiert mit der Entwicklung der Konjunktur in den verschiedenen Investmentregionen auseinandersetzen“, erklärt Christoph Lammersdorf, Vorsitzender der Geschäftsführung der Boerse Stuttgart Holding GmbH. „Viele Anleger scheinen zu glauben, dass die zuletzt gute Börsenentwicklung in den USA sich nicht weiter fortsetzen wird.“

Weitere Ergebnisse der Umfrage auf der nächsten Seite.

Energie und Versorger sind die bevorzugte Branche

Interessant ist auch ein Blick auf die von den Privatanlegern derzeit bevorzugten Wirtschaftszweige. Exakt die Hälfte der Befragten erwartet, dass sich die Energie- und Versorgerbranche in den kommenden sechs Monaten positiv entwickeln wird. Dabei hatten sowohl große Energieversorger als auch Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien in den vergangenen Monaten vor allem mit Gewinnwarnungen, Kursverlusten oder gar ernsthaften finanziellen Problemen von sich reden gemacht. Auf Rang zwei der beliebtesten Branchen liegt der Sektor Chemie und Pharma. 29,9 Prozent der Privatanleger erwarten, dass sich dieser Wirtschaftsbereich positiv entwickelt. Wenig positiv gestimmt sind die Anleger für die Entwicklung der Automobilindustrie (9,1 Prozent), von Banken und Finanzdienstleistern (7,5 Prozent) sowie von Handel und Verkehr (7,1 Prozent).