Wenn hierzulande die Renditen schwinden, lohnt sich ein Blick in exotischere Anlageregionen. Schwellenländer haben während der vergangenen Wochen ein Comeback erlebt. Die Experten von Fidelity glauben daran, dass Schwellenländer-ETFs gerade jetzt aussichtsreich sind: „Nach drei turbulenten Jahren mit unterdurchschnittlicher Kursentwicklung ist Schwellenländeranleihen in diesem Jahr ein beeindruckendes Comeback gelungen: Seit Jahresbeginn haben Emerging-Market-Bonds in Lokalwährung um 13 Prozent zugelegt. Kaum weniger, nämlich über 12 Prozent, waren es bei ihren Pendants in Hartwährung“, so Steve Ellis, Fondsmanager und Schwellenländer-Experte bei Fidelity. Neben der starken Performance überzeugen den Fondsmanager auch die Mittelzuflüsse, welche in den vergangenen Wochen ein rekordverdächtiges Niveau erreicht hätten.
China wieder besser in der Spur
Auch fundamental gebe es einige Argumente für die Region. „Auch wenn das Exportvolumen aus Schwellenländern weiter rückläufig ist, scheint der Wert der Ausfuhren offenbar nicht weiter zu sinken. Das hat zum einen mit der Erholung der Rohstoffpreise in diesem Jahr zu tun, denn viele der großen Emerging-Markets-Exportländer sind erheblich von Rohstoffen abhängig. Vor allem der Ölpreis, der vom Rekordtief im Januar um 50 Prozent gestiegen ist, kommt diversen aufstrebenden Ländern zugute – auch wenn die Rohstoffpreise zuletzt wieder etwas unter Druck geraten sind“, erklärt Ellis. Insbesondere die Sorge vor einem konjunkturellen Einbruch in China sei heute weniger begründet als noch zum Jahreswechsel.
Satte Rendite durch Schwellenländer-ETFs in wenigen Monaten
Obwohl Experten wie Ellis Schwellenlandanleihen auch in Lokalwährung attraktiv finden, bietet sich für Privatanleger ein Investment in Euro an. Der db x-trackers II – EM Liquid Eurobond UCITS ETF (WKN: DBX0AV) bündelt Schuldtitel staatlicher und quasi-staatlicher Institutionen aus Schwellenländern, die Bonds in Euro begeben haben. Mit dabei sind Länder wie Mexiko (10,15%), Polen (10,04%), Brasilien (10,0%) und die Türkei (9,39%). Derzeit sind knapp 400 Millionen Euro im ETF investiert. Im laufenden Jahr war bereits eine Rendite von 8,96 Prozent möglich. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,55 Prozent.
Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt sich Franz Rieber mit dem Börsenhandel. Schnell erlangte er eine herausragende Expertise für Zertifikate und ETFs sowie darauf basierende Anlagestrategien. Seit dem erfolgreichen Abschluss seines Masterstudiums in Finance & Banking leitet er die Bereiche Business Development, Data Analytics & Research für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin.