8. Juli 2013
Analysieren

Bei Anleihen nur noch ETPs auf kurzfristige Rentenpapiere gefragt

Seitdem von Ben Bernanke am 22. Mai eine langsame Reduzierung der Anleihekäufe der Federal Reserve Bank angekündigt wurde, ziehen die globalen Anleger massiv Kapital aus einigen Anlageklassen ab. Das ergibt sich aus dem ETF Landscape Report des BlackRock Investment Institutes für Juni 2013.

„Viele Anleger haben in ETPs investiert um ihre Investmentmeinung umzusetzen. Entsprechend erfuhren auch ETPs im Juni Abflüsse in Höhe von 8,2 Mrd. US-Dollar. Gleichzeitig stiegen die Handelsvolumina an“, das berichtet BlackRock. Der Juni ist der erste Monat mit Nettomittelabflüssen seit November 2011.

ETPs auf Emerging Markets (EM)-Aktien erfuhren laut ETF Landscape Bericht im Juni weitere Nettoabflüsse in Höhe von 6,6 Mrd. US-Dollar. Dies sei bereits der fünfte Monat in Folge gewesen, in dem Kapital aus EM-Aktien abgezogen worden sei, nach zuvor über Monate andauernden Kapitalzuflüssen in das Segment.

Auch aus ETPs auf Obligationen ist im Juni erstmals seit Dezember 2010 Kapital abgeflossen, das berichtet BlackRock. Die Anleger konzentrierten sich weiterhin nur auf ETPs mit kürzerer Duration, so dass dieses Segment im Juni um 5,5 Mrd. US-Dollar angewachsen sei, während aus ETPs auf Obligationen mit längeren Fälligkeiten 13,5 Mrd. US-Dollar abgeflossen wären.

ETPs auf Gold sind laut dem Bericht nunmehr seit sechs Monaten rückläufig. Die Verkäufe in diesem Segment häten im Juni 4,1 Mrd. US-Dollar bzw. kumuliert seit Jahresbeginn 28,2 Mrd. US-Dollar betragen.

Nach wie vor beliebt sind Aktien-ETPs. In ETPs auf Aktien aus Industriestaaten flossen im Juni 11,8 Mrd. US-Dollar. Das Wachstum verlangsamte sich damit zwar gegenüber Mai (+30,3 Mrd. US-Dollar), ist aber konstant gegenüber April (+13,2 Mrd. US-Dollar). Rekordzuflüsse verbuchten vor allem ETPs auf japanische Aktien, die Umschichtung in US-Aktien verlangssamte sich dagegen. Immerhin: 31% des gesamten Handelsvolumens am US-Aktienmarkt entfielen im Juni auf ETFs, nachdem es in den vergangenen Monaten konstant 20 bis 25% betragen hatte.