Norwegian Energy: Bringt dir diese Aktie richtig Zunder ins Depot?
Der Öl- und Gasförderer Norwegian Energy (Noreco) aus Norwegen verdient gut, doch nicht so gut wie die (größere) Konkurrenz. Dennoch ist die Aktie im Sektor vergleichsweise stark. Schwankt aber auch ordentlich.
95 Prozent mehr Umsatz im dritten Quartal als im Vorjahr, weil die Preise für Öl und Gas stark gestiegen sind. Operativ stehen 136 Millionen Euro Gewinn vor Steuern in der Bilanz. Doch unter dem Strich steht ein Quartalsverlust: Norwegian Energy hat mit dem Nettoergebnis, das negativ ist, enttäuscht. Ein Verlust von 12 Millionen Euro war am Markt nicht erwartet worden. Norwegian Energy hat im dritten Quartal pro Tag 25.000 Barrell Öl gefördert und erhöht nun Produktionsprognose für das vierte Quartal zum vierten Mal: Auf 26.500 bis 27.000 Barrell.
Immerhin gibt es Fortschritte beim größten Gasfeld im dänischen Sektor der Nordsee, das Norwegian Energy zusammen mit den Konsortialpartnern TotalEnergies und Nordsøfonden betreibt: Das erste Gas aus Tyra II soll nach mehreren Verzögerungen nun 2023 fließen.
Gas aus der Nordsee
Seit 1984 wird auf der Plattform Gas gefördert, Das Tyra-Gasfeld ist eines der größten Offshore-Felder in der Nordsee. Allerdings hat sich der Boden über die Zeit abgesenkt, so dass nun eine aufwändige Sanierung anliegt. Derzeit wird diese aber durch Lieferengpässe von Teilen für die Plattform verzögert. Nach der Fertigstellung sollen aber so viel Gas pro Tag gefördert werden wie 60.000 Barrell an Öl pro Tag. Das soll vor allem die Gasversorgung Dänemarks sicherstellen.
Auf Sicht eines Jahres hat die Aktie Norwegian Energy Co ASA (WKN: A0MYHV) um gut 135 Prozent zugelegt und damit deutlich stärker als viele Konkurrenten. Shell 42 Prozent, ExxonMobil 69 Prozent, BP 36 Prozent. Derzeit wird die Aktie für 38,50 Euro gehandelt. Allerdings schwankt sie auch stark: Auf Sicht eines Jahres pendelt der Kurs zwischen 13,58 Euro und knapp 50. Hier sind gute Nerven gefragt.
Aktie: Charttechnik sendet gemischte Signale
Nur wenige Analysten covern die Aktie, schauen wir deshalb auf die technischen Faktoren: Aktuell liefert das Chartbild gemischte Signale: Der MACD deutet auf ein positives Momentum, nach der Stochastik gilt die Aktie allerdings als überkauft. Zugleich liegt der gleitende Durchschnitt der vergangenen 100 Tage (36,00) oberhalb des gleitenden Durchschnitts der vergangenen 200 Tage (32,00). Theoretisch ist das ein positives Signal.
Von den gestiegenen Öl- und Gaspreisen seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges profitiert der Öl- und Gassektor besonders. So meldeten ExxonMobil und BP den höchsten Quartalsgewinn ihrer Unternehmensgeschichte. Auch Shell, Total und SaudiAramco verdienten deutlich mehr als vor Jahresfrist. Um die Auswirkungen der Inflation und der steigenden Zinsen zu bekämpfen, haben verschiedene Länder inzwischen Übergewinnsteuern eingeführt, etwa Großbritannien. US-Präsident Joe Biden forderte von den Ölkonzernen, die Produktionskapazitäten zu erhöhen, damit für die Verbraucher die Preise an der Tankstelle sinken. Andernfalls wolle auch er eine Sondersteuer prüfen.
Autor Antje Erhard
Antje Erhard arbeitet als freie Journalistin für extraETF. Seit mehr als 15 Jahren sind Börse, Finanzen und Wirtschaft ihr Thema als Journalistin und Moderatorin. Ihr Motto: Börse ist einfach - Geldanlage kann jede:r. Und genau das möchte sie erreichen.
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