Neues Jahr, neues Glück? Das könnte die Kapitalmärkte 2023 erwarten
Sorgen und Zweifel haben die Kapitalmärkte im ablaufenden Jahr 2022 beschäftigt. Die Ausläufer der Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen hohen Energiekosten lagen im Fokus der Marktteilnehmer und die Angst vor einer weiter anhaltenden hohen Inflation und die damit einhergehende Straffung der Geldpolitik hat die Märkte erschüttert.
Die zuvor höher bewerteten Branchen, wie Technologie, digitale Trends und Kryptowährungen litten besonders. Die zuvor heißbegehrten „growth“ Werte, kamen unter die Räder, da angesichts der höheren Zinsen und Inflation die zukünftigen Gewinne stärker abgezinst werden.
Das Ausmaß der diesjährigen Marktkorrektur zeigte die zunehmende risikoaverse Stimmung der Marktteilnehmer wieder. Zwar hatten die wertorientieren Aktien auch mit Abschlägen zu kämpfen, jedoch konnten sich Titel aus den Sektoren Konsum, Finanzen und Energie besser entwickeln, was ein Indikator für eine andauernde Marktrotation sein könnte.
Neue Chancen
Bei allen Korrekturen und Unwägbarkeiten, die wir in diesem Jahr erlebt haben, müssen wir uns die Frage stellen, ob in der Volatilität des Marktes nicht auf Sicht von drei bis fünf Jahren die Chance liegt. Viele Experten halten heute die Märkte für wesentlich gesünder als im Jahr 2021.
Auch wenn die kommenden Monate von weiteren Zinsanhebungen und dem Gespenst der Rezession begleitet werden, so wird auch diese Phase ein Ende haben. Geldpolitische Straffungen führen unweigerlich zu einer höheren Volatilität und wer sich aussichtsreich positionieren möchte, sollte auf Gewinnwachstum und Qualität achten.
Mehr Diversifikation ist angesagt
Anlegerinnen und Anleger müssen wieder breiter investieren. Die Rentenmärkte werden allmählich wieder interessant. Aber Vorsicht, die Zinsen werden wohl zunächst weiter steigen, so dass Anleihen mit längeren Laufzeiten weniger erfreulich sind, wie in diesem Jahr schon schmerzhaft festgestellt.
Als Vermögensverwalter mit Weitsicht werden wir die Portfolien sukzessive den Märkten anpassen. Dies bedeutet wir setzen weiterhin auf Qualität und bevorzugen Aktien, die hohe Kapitalrenditen gewähren und strukturell wachsen sowie einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen aufweisen. Gerade hier profitieren Anleger von Schwankungen, um solche Titel zu angemessenen Kursen kaufen zu können.
Bei Anleihen sollten Anleger geduldig sein und bei weiter steigenden Zinsen die Laufzeiten Schritt für Schritt verlängern, um sich für einen zu Ende gehenden Zinszyklus zu positionieren.
Das Jahr 2023 wird uns weiter mit Schlagzeilen rund um Inflation, Rezession und steigende Zinsen beschäftigen und somit auch weitere Unsicherheit und Schwankungen liefern. Vielleicht gerade deswegen ein Jahr, in dem man sich langfristig positionieren sollte, um an der Beruhigung der Kapitalmärkte und anschließenden Erholung zu partizipieren.
Petra Ahrens, Vorstand der MAIESTAS Vermögensmanagement AG in Köln
Autor Redaktion
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