15. Februar 2023
LBMA-Analystenumfrage: Positive Perspektiven für Gold überwiegen

LBMA-Analystenumfrage: Positive Perspektiven für Gold überwiegen

Seit Jahren veranstaltet die London Bullion Market Association (LBMA) einen Wettbewerb, um die treffsichersten Analysen bezüglich Gold, Silber, Platin und Palladium zu ermitteln. Nachfolgend informieren wir detailliert über die konkreten Einschätzungen der Profis zum Goldpreis.

Die LBMA-Umfrage setzt sich zum Ziel, für jedes der vier Edelmetalle die treffsicherste Analyse aufzufinden. In diesem Jahr traten bei Gold 24 Analysten gegeneinander an. Jeder Teilnehmer musste zum einen eine Prognose für den durchschnittlichen Goldpreis im Jahr 2023 und zum anderen Schätzungen zum diesjährigen Jahrestief bzw. -hoch abgeben. Des Weiteren sollten die Edelmetallexperten angeben, welche drei Einflussfaktoren aller Voraussicht nach in diesem Jahr die größten Rollen spielen werden. Am häufigsten genannt wurden:

  • US-Dollar inkl. US-Geldpolitik: 43 Prozent
  • Inflation: 14 Prozent
  • Geopolitische Einflüsse: 11 Prozent

Vorsichtiger Optimismus

Den Blick auf Gold gerichtet, kann man den Konsens der Analysten als „vorsichtig optimistisch“ beschreiben. Zur Erinnerung: Seit dem Jahr 2015 hat sich der durchschnittliche Goldpreis stets mehr oder weniger deutlich nach oben bewegt. Auch in diesem Jahr soll sich diese Aufwärtstendenz (sollten die Analysten Recht behalten) fortsetzen und im Mittel aller Prognosen einen Anstieg von 1.800,09 auf 1.859,90 Dollar (+3,3 Prozent) verzeichnen.

Am optimistischsten blickt derzeit Peter Fertig von QCR Quantitative Commodity Research drein. Er erwartet für dieses Jahr nämlich einen durchschnittlichen Goldpreis in Höhe von 2.025 Dollar und ein Jahrestief von 1.800 Dollar sowie ein Jahreshoch von 2.125 Dollar. Als wichtigste Kaufargumente nannte er die Wahrscheinlichkeit, dass in den USA das Risiko weiter steigender Zinsen als geringer anzusehen ist als in der Eurozone. Weil die EZB bei der Bekämpfung der Inflation weniger erfolgreich war als die Fed, könnte 2023 ein schwacher Dollar und nachlassende US-Renditen dem Goldpreis in höhere Regionen verhelfen.

Die pessimistischste Prognose sprach in diesem Jahr Marcus Garvey von der australischen Macquarie Bank aus. Er rechnet nämlich für 2023 mit einem Rückgang des Durchschnittspreises auf 1.594 Dollar und einer Tradingrange zwischen 1.445 und 1.834 Dollar. Begründet hat er diese etwas aus dem Rahmen fallende Prognose mit der Erwartung einer anhaltend hohen Inflation in den Industriestaaten sowie der damit drohenden restriktiven Geldpolitik der Notenbanken. Außerdem sei beim Eintreffen eines solchen Szenarios mit einem robusten Dollar zu rechnen, was für die Krisenwährung normalerweise als Belastungsfaktor gilt.

Wo sieht die Vorjahressiegerin Nicky Shiels den Goldpreis?

Nur zur Erinnerung: Die treffsicherste Prognose für den durchschnittlichen Goldpreis im Jahr 2022 lieferte Nicky Shiels von MKS PAMP ab. Sie prognostizierte nämlich einen Wert von 1.800 Dollar und verfehlte damit den tatsächlichen Wert von 1.800,09 nur um Haaresbreite. Für dieses Jahr hält sie eine weitere Steigerung auf 1.880 Dollar sowie einen Tiefststand von 1.600 Dollar bzw. einen Höchststand von 2.100 Dollar für möglich.

Tipp: Hier erfährst du alles über das Investieren in Gold.

Sie begründet ihren Optimismus in erster Linie mit hohen Stagflations- bzw. Rezessionsrisiken und rechnet mit keinen neuen Hochs beim Dollar und bei den US-Renditen. Die internationalen Anleger stuft sie als in Gold unterinvestiert ein und sieht zudem strukturbedingte Kaufgründe bei Gold. In diesem Zusammenhang weist sie auf folgende Entwicklungen: nachlassende Globalisierungstendenz, Entdollarisierung, ungesunde Schuldenlage sowie geopolitische Risiken.  

Wer den prestigeträchtigen Wettbewerb und damit auch den als Belohnung ausgelobten Ein-Unzen-Goldbarren gewinnen wird, soll Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden. Wer sich auch für die Prognosen zu Silber, Platin und Palladium interessiert, findet diese übrigens auf der Website der London Bullion Market Association.

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