Short-ETF auf WTI: Gewappnet für fallende Ölpreise
Geht es nach der Regierung von Venezuela wird der Ölpreis langfristig bei einem Niveau von 70 US-Dollar je Barrel liegen. Dies ist ein Preis, der am Markt problemlos erzielt werden könne, sagte Präsident Nicolás Maduro Anfang August. Er stehe bereits mit den Regierungschefs anderer Ölförderländer im Kontakt, um die Preise zu stabilisieren, so Maduro. Venezuela leidet aufgrund seiner auf die Petro-Industrie ausgerichteten Wirtschaft besonders stark unter den niedrigen Öl-Notierungen. Auch wenn sich das angeschlagene Land nach einem höheren Ölpreis sehnt, die Realität sieht bei weitem nicht so rosig aus. Der WTI-Ölpreis pendelt seit Wochen um die Marke von 46 US-Dollar pro Barrel und ein Ausbruch nach oben ist nicht in Sicht. Im Gegenteil!
Einigung auf Förderbegrenzung wenig wahrscheinlich
Die Spekulationen auf Förderbegrenzungen durch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) sind zwar in vollem Gange: Die OPEC und andere große Produzenten wie Russland wollen im September darüber beraten. Beobachter halten die Erfolgsaussichten wegen großer Differenzen innerhalb des Öl-Kartells aber für sehr gering. Goldman Sachs-Analysten weisen auch darauf hin, dass die Zahl der aktiven Bohrlöcher in den USA im Vergleich zu ihrem Tief vom Mai um 30 Prozent gestiegen ist. Die Analysten der Commerzbank schließen wegen dieser Faktoren eine neue Korrektur der Ölpreise nicht aus. Es könnte einen Rückgang geben, wenn die Angebotsseite wieder in den Fokus der Marktteilnehmer rückte, schrieb Analyst Eugen Weinberg in einem Kommentar. Die jüngsten Daten zur Bohraktivität in den USA ließen Zweifel am Abbau des Überangebots aufkommen. Auch Meldungen aus dem Irak können die Preise belasten. Die Islamische Republik will ihre Ölexporte demnächst deutlich steigern.
Auf das Szenario mit sinkenden WTI-Rohölpreisen setzen
Sollte der WTI-Preis in den kommenden Wochen aus diesen Gründen nachgeben, könnte der kurzfristig taktierende Anleger mit dem ETFS 1x Daily Short WTI Crude Oil (WKN: A0V9XY) operieren. Dieser Dow Jones-UBS Crude Oil Subindex basiert auf der Rohöl WTI-Komponente im Dow Jones-UBS Commodity Index und spiegelt die Preisbewegungen im Rohöl WTI-Future wider. In diesem Jahr ist die Rendite wegen der Preiserholung stark negativ, in letzten drei Monaten stagnierte die Performance. Die Gesamtkostenquote liegt bei 1,03 Prozent.
Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt sich Franz Rieber mit dem Börsenhandel. Schnell erlangte er eine herausragende Expertise für Zertifikate und ETFs sowie darauf basierende Anlagestrategien. Seit dem erfolgreichen Abschluss seines Masterstudiums in Finance & Banking leitet er die Bereiche Business Development, Data Analytics & Research für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin.
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