19. Dezember 2024
Erneuerbare Energien sind nach dem Wonnemonat Mai auf dem Vormarsch

Experte: Deshalb ist Trump besser für erneuerbare Energien

Schlecht für den Klimaschutz, aber gut für erneuerbare Energien. Das sagt zumindest ein Experte über den angehenden US-Präsidenten Donald Trump.

Die Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten halten viele Beobachter für einen Rückschritt für den Klimaschutz. „Gleichzeitig ist es eine Chance für den Ausbau der erneuerbaren Energien weltweit. Paradox? Nur bedingt: Biden hat mit seinem in Inflation Reduction Act eine unglaubliche Subventionswelle über Unternehmen ausgeschüttet. Viele ausländische Investitionen erfolgten in den USA. Dies wird sich unter Trump relativieren. Gerade in Europa wird die Wettbewerbsfähigkeit wieder steigen und der Investitionsstandort wieder attraktiver werden“, sagt Markus Voigt, Geschäftsführer der Aream Gruppe.

Klimaschutz und erneuerbare Energien

Bereits im Wahlkampf wurde relativ klar, dass der Klimaschutz keinen besonderen Stellenwert unter Trump haben dürfte. Seine ersten Entscheidungen über die Besetzung seiner Kabinettsposten lasse ahnen, dass er seine Meinung dazu nicht wirklich geändert habe. „Kein Wunder also, dass Aktien von Unternehmen boomen, die fossile Brennstoffe fördern, handeln oder transportieren“, hält Voigt fest.

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Ganz anders war hier die Auffassung des scheidenden Präsidenten Joe Biden. Er unterstütze in seiner Amtszeit den Umbau der US-amerikanischen Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Milliardenhöhe. Besser bekannt ist das Ganze unter dem Oberbegriff Inflation Reduction Act, einem Gesetz gedacht zur Inflationsbekämpfung. „Ganz wesentliches Element dieses Gesetzes ist es, dass es nur für Investitionen in den USA gilt. Wer also egal welcher Herkunft an die Geldtöpfe wollte, musste in den USA investieren“, so Voigt.

America First unter Biden

Biden habe damit das getan, was Trump bislang immer nur ankündigt: die Interessen der USA über alles andere gestellt und viel Geld ausgekehrt, um die heimische Wirtschaft sowie den Arbeitsmarkt zu stärken. Hiermit wären bei Trumps Motte „America First“. Als guter Multilateralist aber habe Biden nach Ansicht Voigts Unternehmen und Kapitalgeber weltweit eingeladen, sich an den Subventionen zu bedienen – solange die Investitionen in den USA erfolgen. 

Die Folge? Einige Unternehmen verlagerten ihren Sitz oder ihre Produktionsstätten in die USA – und fuhren ihre bestehenden Aktivitäten vor Ort hoch. Für die europäische Wirtschaft bedeutete das laut Voigt Mittelknappheit und relative Unattraktivität, was sich in der gegenwärtigen Wachstumsschwäche spiegelt. Auch für den Ausbau der Erneuerbaren Energien weltweit hatte das Konsequenzen: „Während in den USA viel Geld zur Verfügung steht und ausgegeben wird, fallen die Investitionen weltweit geringer aus. Warum sollten Investoren denn auch auf geschenktes Geld verzichten, das die Rendite ohne eigenes Zutun steigert?“

Trump und erneuerbare Energien

Die Wahl Trumps kann jetzt einen heilsamen Effekt haben. Voigt begründet das ausgerechnet mit seiner Ablehnung von Klimawendeprojekten. Denn dadurch werden Subventionen versiegen. „Zölle sorgen für Abschottung, die einseitige Ausrichtung auf die USA wird einer effizienteren Verteilung der Kapitalströme weichen. Für die europäische Industrie, aber auch für die Erneuerbaren Energien sind das gute Nachrichten“, so Voigt. Trump schaffe es also gegen seinen Willen, dem Klima zumindest außerhalb der USA etwas Gutes zu tun.

Ein ETF zur erneuerbaren Energie

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