Clean Energy ETFs: Was Sie über diese Gewinner-ETFs wissen sollten
Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch. Clean Energy ETFs profitieren davon – und gehören mittlerweile zu den Lieblingen der Anleger.
Was als Trend begann, ist längst zur Notwendigkeit geworden, um die klimatischen Herausforderungen zu meistern. Der European Green Deal, der im Dezember 2019 von der EU vorgestellt wurde, wird diese Entwicklung fördern. Klimaneutralität bis 2050, so lautet das Ziel. Unternehmen, die einen positiven Beitrag zur Erreichung dieser ambitionierten Zielsetzung leisten, werden von einem umfangreichen Maßnahmenpaket der EU in jedem Fall profitieren.
Aus diesen Gründen gehören Clean Energy ETFs bislang zu den Gewinnern im Jahr 2020, nachdem sie in den vergangenen Jahren hohen Schwankungen unterlagen. Das lag unter anderem an der hohen Abhängigkeit von staatlichen Subventionen und dem schwierigen regulatorischen Umfeld.
Beeindruckende Entwicklung
Die statistischen Daten zum Thema erneuerbare Energie in Deutschland zeigen eine beeindruckende Entwicklung. Lag der Anteil an nachhaltiger Energie am Bruttostromverbrauch in Deutschland Anfang der 90er Jahre noch bei rund 3,4 Prozent, so liegt dieser heute bei über 42 Prozent. Dieser Trend lässt sich nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt beobachten.
Das von der Europäischen Union gesetzte Ziel, bis 2050 eine CO2-Emissionssenkung von mehr als 80 Prozent zu erreichen, ist ohne Umstrukturierung der Energieproduktion innerhalb der EU nicht möglich.
Tipp: In saubere Energie zu investieren, ist klar der nachhaltigen Geldanlage zu zuordnen. Erfahren Sie mehr über das Investieren in Nachhaltigkeits-ETFs. |
Clean Energy ETFs profitieren
Einer der größten Gewinner der vergangenen drei Monate ist der iShares Global Clean Energy ETF (WKN: WKN: A0MW0M), der in diesem Zeitraum über 35 Prozent zulegte. Er bildet die 30 größten Unternehmen weltweit mit Fokus auf saubere Energien ab. Neben Solarenergie, Windkraft sowie Energiegewinnung spielt auch die IT-Branche mit circa 25 Prozent Anteil am Index eine wesentliche Rolle.
Bereits in den vergangenen Jahren galten erneuerbare Energien unter Anlegern als interessante Anlageziele. Ein Blick auf die historische Kursentwicklung zeigt, dass die Branche Anleger bereits mehrfach enttäuscht hat. Allerdings befinden wir uns heute in einer neuen Situation. Clean Energy ist lange kein Trend mehr, sondern Notwendigkeit. Aufgrund der klaren Bekenntnisse der EU zur Förderung grüner Technologien und erneuerbarer Energien, könnte sich die Investition für den Privatanleger durchaus langfristig lohnen.
Das Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft, nachhaltiger zu leben, ist nicht nur aufgrund der „Fridays for Future“-Bewegung gestärkt. Die Auswirkungen der massiven Treibhausgasemissionen werden zunehmend mehr Menschen bewusst. Das wirkt sich nachweislich auf deren Anlageentscheidungen aus. Nachhaltige Geldanlagen sind ein stetig wichtiger werdender Faktor bei deutschen Anlegern – das zeigen zahlreiche Umfragen.
Beispiel: iShares Global Clean Energy UCITS ETF
Die meisten Clean Energy ETFs haben ähnliche Ziele und investieren in die gleichen alternativen Energiequellen – jedoch mit unterschiedlichen Gewichtungen und Beteiligungen. Anleger sollten bei der ETF-Auswahl auf bestimmte Kriterien achten. Neu aufgelegte ETFs sollten möglichst vermieden werden, da hier ein Vergleich mit historischen Daten nicht möglich ist.
Ein Blick in das Prospekt des jeweiligen Anbieters kann in jedem Fall nicht schaden. Auch hier empfehle ich Anlegern einen kritischen Blick auf die Allokation der Geldmittel. Ein beliebter ETF ist der bereits angesprochene iShares Global Clean Energy, der die 30 größten Unternehmen mit Fokus auf alternative Energien enthält.
Der iShares Global Clean Energy UCITS ETF (WKN: A0MW0M) wurde Mitte 2007 aufgesetzt und hat seitdem eine Achterbahnfahrt hingelegt. Ein Anleger der zur Fondsauflage investierte und bis heute dabeigeblieben ist, sitzt heute auf einem Verlust von ca. 50 Prozent. Anfang 2019 setzte ein Aufwärtstrend ein, der bis heute anhält. Wichtig: Der ETF ist mit einer TER von 0,65 Prozent nicht gerade günstig.
Tipp: Der vorgestellte ETF lässt sich bei etlichen Brokern besparen. Generell sind ETF-Sparpläne ein sinnvolles Instrument, um Kapital aufzubauen. |
Investitionen mit Aktien-ETFs
Die einfachste Art, in alternative Energien zu investieren, ist die gezielte Anlage über Aktien-ETFs. Sie ermöglichen Anlegern ein diversifiziertes Engagement innerhalb der Branche, ohne große Summen in Einzelinvestments zu investieren.
Anleger können mit ihrer ETF-Auswahl entscheiden, ob sie eine Geldanlage in Bezug auf eine spezifische Form der Energiegewinnung (Solarenergie, Windkraft etc.) bevorzugen oder breit gestreut über den gesamten Clean Energy Markt anlegen. Der Fokus auf eine breite Palette alternativer Energien macht aus meiner Sicht am meisten Sinn.
Als Teil eines breit diversifizierten Portfolios empfehle ich jedoch nicht mehr als 5-10 Prozent des Gesamtwertes in einen konzentrierten Sektor zu investieren. Zwar hat die Clean Energy Branche eine vielversprechende Zukunft, jedoch muss für eine höhere Gewichtung die politische und wirtschaftliche Basis noch geschaffen werden. Das Marktrisiko und die Schwankungsintensität werden höher sein als die eines breiten Marktindizes (z.B. MSCI World ACWI).