Bei der Künstlichen Intelligenz geht nichts ohne Erneuerbare Energie
Die Künstliche Intelligenz (KI) ist sicherlich ein Megatrend unserer Zeit. Im Schlepptau profitiert auch die Erneuerbare Energie.
Ob Künstliche Intelligenz die Wirtschaft revolutionieren wird, ist noch nicht ausgemacht. Klar ist aber: An Künstlicher Intelligenz, kurz KI, führt kein Weg vorbei und ihr Ausbau ist unaufhaltsam. „Künstliche Intelligenz ist ein zentrales Element der Wirtschaft von morgen – und ein wichtiger Baustein für den nachhaltigen Umbau unseres Energiesystems“, sagt Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
KI befördert Erneuerbare Energie
Der Energiebedarf dürfte aufgrund neuer Rechenzentren deutlich zunehmen. „Dieser Bedarf lässt sich nur über Erneuerbare sinnvoll decken“, erklärt Markus Voigt, Geschäftsführer der Aream Gruppe. Wie die großen US-Techkonzerne würden immer mehr Unternehmen dazu übergehen, eigene Anlagen zur Produktion von Erneuerbarer Energie zu errichten und zu nutzen.
Vorübergehender Dämpfer bei Tech-Aktien
Mit Technologieaktien ging es Anfang August zwar kurzfristig abwärts, weil Zweifel bestehen, ob sich die riesigen Investitionen in Künstliche Intelligenz zeitnah rentieren werden. Zweifellos aber gehört der KI die Zukunft – da sind sich Experten einig. Ihre Nutzung lässt jedoch den Strombedarf immens wachsen und macht weitere Rechenzentren nötig. Nach Zahlen von Aream 8.000 gibt es derzeit weltweit, die meisten stehen in den USA, dahinter folgt Deutschland.
So viel Energie schluckt die Technik
Googeln ist längst so alltäglich, dass dieser Wort Einzug in den Duden erhielt. So benötigt eine Google-Anfrage laut Internationaler Energieagentur (IEA) 0,3 Wattstunden. Das noch nicht ganz so verbreitete, der aber deutlich aufwendigere KI-Chatbot ChatGPT verbraucht fast das Zehnfache: 2,9 Wattstunden. Bereits heute verbrauchen Konzerne wie Google oder Microsoft jährlich rund 24 Terawattstunden (TWh) und damit mehr als Länder wie Ghana mit rund 30 Millionen Einwohnern. Googles Stromverbrauch stieg vergangenes Jahr um 17 Prozent, der von Microsoft hat sich in weniger als vier Jahren verdoppelt.
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„Dieser Trend wird sich fortsetzen“, erklärt Voigt. „Daher investieren die großen Konzerne Hunderte von Milliarden in neue Rechenzentren.“ Laut IEA wird der jährliche Stromverbrauch der Rechenzentren weltweit bis 2026 von rund 460 auf 1.050 TWh steigen. Die Technologiebranche steht damit vor dem Problem, dass sie immer mehr Strom braucht, dieser Strom die Klimabilanzen der Unternehmen aber nicht noch stärker belasten soll. Schließlich emittiert Google heute fast 50 Prozent mehr CO2 als vor fünf Jahren.
Die großen Unternehmen wollen das Energie-Problem selbst lösen
Die großen Tech-Riesen gehen den Energiehunger an. So hat sich Microsoft einen Großteil des Stroms aus dem größten deutschen Solarpark in Sachsen gesichert. Amazon schloss langfristige Stromlieferverträge, Power Purchase Agreements, kurz PPAs, mit großen Betreibern von Offshore-Windparks ab und installierte Solaranlagen auf den Dächern seiner deutschen Logistikzentren. Mehr als 180 Wind- und Solarprojekte in 13 europäischen Ländern hat der Konzern laut eigenen Angaben angestoßen. Google wiederum erweitert nun seine Offshore-Windenergievorhaben in den Niederlanden und will bis 2030 die Versorgung aller seiner Rechenzentren CO2-neutral machen.
„Die großen Konzerne sind dabei nur die Vorreiter“, erklärt Voigt. Auch in Deutschland werde sich dieser Trend verstärkt durchsetzen. „Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, selbst in Erneuerbare Energieanlagen oder langfristige, grüne PPAs zu investieren, um die verlässliche Versorgung ihrer Betriebe zu kalkulierbaren Preisen sicherzustellen.“ Angesichts wachsenden Stromverbrauchs und dem Zwang zur CO2-Reduktion gebe es dazu keine Alternative.
Du kannst auf Erneuerbare Energie setzen
Wenn du dich für thematische Investments interessierst, kannst du dir beispielsweise KI-ETFs aussuchen. Oder eben solche ETFs, die auf Erneuerbare Energie setzen. Solche Unternehmen sorgen nicht nur für eine umweltfreundlichere Zukunft, sondern profitieren auch vom Megatrend der Künstlichen Intelligenz. Und ChatGPT ist hier nur der populäre Anfang. Ein Investitionsbeispiel ist etwa der Global X Renewable Energy Producers UCITS ETF (WKN: A2QPB6).