DividendenAdel: Ich sehe Aktien als Sachwert mit laufenden Erträgen und langfristiger Wertsteigerung
Auf dem Kapital-Gipfel in München präsentieren sich am 25. Mai 2018 ab 9:00 Uhr Top-Referenten und informieren über den Weg zur perfekten Geldanlage. Diesmal mit dabei sind: Finanzwesir, FinanzRocker, Gerd Kommer, MissionMoney, DividendenAdel, Jakob Penndorf, Jessica Schwarzer, Thomas Wolff, Prof. Dr. Stefan Mittnik, Richard Dittrich.
In spannenden Vorträgen gehen die Experten auf die richtigen Strategien zum langfristigen Vermögensaufbau ein und geben Tipps, wie Sie Ihre persönliche Geldanlage verbessern können.
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Christian, dein Blog DividendenAdel versteht sich als „Unabhängiger Wegweiser für alle, die lieber Aktien von profitablen Unternehmen halten statt ihr Geld in windige Finanzprodukte zu stecken“. Welche Informationen bekomm ein Leser bei Dir?
Ich habe ja letztes Jahr ein Buch geschrieben, in dem ich meine persönliche Investment-Philosophie erkläre: Cool bleiben und Dividenden kassieren – Aktien nicht als schnelle Spekulation sehen, sondern wie Immobilien Sachwert als mit laufenden Erträgen und langfristiger Wertsteigerung. Und die Website ist sozusagen das laufende Update zum Buch. Rankings und Portfolios mit den zuverlässigsten Dividendenzahlern aus aller Welt, garniert mit aktuellen Aktien-Ideen und allem, was einem halt so einfällt als „Income Investor“, der primär von den Einnahmen aus dem eigenen Vermögen lebt.
Welchen Rat kannst Du Anlegern geben, die sich zwar für die Aktie als Kapitalanlage interessieren, sich aber nicht unbedingt im Detail und täglich damit beschäftigen möchten?
Niemand muss sich täglich mit seiner Geldanlage beschäftigen. Das ist eher kontraproduktiv, vor allem wenn „beschäftigen“ dann „handeln“ heißt. Lieber ein wenig Zeit in finanzielle Bildung stecken, vielleicht ein paar Einsteiger-Bücher zum Thema lesen – und dann entweder komplett auf eigene Faust oder zusammen mit einem Coach oder Berater, auf Augenhöhe eine Strategie definieren und konsequent umsetzen.
Auf Deiner Plattform untersuchst Du nicht nur Aktien aus Deutschland, sondern auch aus anderen Ländern und Regionen. Gibt es regionale Unterschiede bei der Dividendenpolitik einzelner Länder?
Ja. In den USA beispielsweise steht Kontinuität ganz oben. Dividendenkürzungen sind verpönt, weshalb US-Firmen häufig mit einer eher niedrigen Ausschüttungsquote arbeiten, um notfalls auch bei schrumpfenden Erträgen stabile oder sogar steigende Dividenden zahlen zu können. In Europa ist die Ausschüttungspolitik zyklischer, wenngleich der Druck angelsächsischer Großinvestoren auch zu einer Verstetigung geführt hat. In Australien wiederum gibt’s die höchsten Renditen – durchschnittlich 5,3 % verglichen mit 3,1 % in der Eurozone. Vielfach werden diese fetten Prozente aber aus der Substanz gezahlt.
Auf DividendenAdel hast Du kürzlich die langfristige Entwicklung des amerikanischen Aktienmarkts analysiert. Was sind die wichtigsten Erkenntnisse deiner Analyse?
Ich habe einfach mal den S&P 500 seit 1950 in alle möglichen Ein-, Zwei-, Drei- bis hin zu 25 Jahres-Perioden zerlegt. Da kommen je Zeitraum fünfstellige Datenmengen zustande, aus denen man dann u.a. ableiten kann: Egal, wann Sie eingestiegen sind – ab einem Anlagehorizont von 14 Jahren haben Sie in der Nachkriegszeit mit US-Aktien ausnahmslos immer Geld verdient.
Das heißt natürlich nicht, dass es auch in Zukunft so kommen muss. Aber möglich ist es durchaus. Ich würde sogar sagen, es ist wahrscheinlich. Denn auch heute und morgen gibt es genügend Unternehmen, die menschliche Bedürfnisse wie Essen, Trinken, Gesundheit, Elektrizität, Kommunikation oder Mobilität bedienen – und genau damit Werte für ihre Anteilseigner schaffen. Oder wie es der legendäre Sir John Templeton auf den Punkt brachte: „The most expensive words are – this time it’s different.“
Der Titel deines Vortrages auf dem Kapital-Gipfel lautet „Was Anleger von Feinschmeckern lernen können“. Auf welche Aspekte können sich die Teilnehmer des Events freuen?
Viele Medien und Blogger erwecken ja bisweilen den Eindruck, wer nicht sein komplettes Portfolio in ETFs steckt, muss ein ziemlich verbimmelter Freak sein. Aber das ist ungefähr so als würde man sagen: Bloß weil es hochwertige Systemgastronomie wie Vapiano oder Hans im Glück gibt, ist selber Kochen genauso obsolet wie der Besuch im Sternerestaurant.
Ich möchte deshalb mal ein bisschen Distanz zur fast schon religiös-dogmatischen ETF-Verehrung aufbauen und zeigen, dass sowohl das Direktinvestment in Aktien als auch aktive Fonds nach wie vor eine Berechtigung haben können – und dass der ewige Wettstreit „aktiv“ versus „passiv“ keine Frage des Produkts, sondern der Strategie ist.