Kernenergie und Uran: Moderne Reaktoren sorgen für Rendite
Der weltweit steigende Strombedarf eröffnet neue Chancen für Uran und nukleare Dienstleistungen. Ein ETF könnte profitieren.
„Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert einen starken Anstieg des Stromverbrauchs bis 2025 und darüber hinaus. Anleger können an der Entwicklung der Kernenergiebranche teilhaben“, sagt Christian Steiner, Leiter Fonds Strategien bei der Bayerische Vermögens Management AG in Kempten.
Der globale Strombedarf wächst stetig, und saubere Energiequellen genießen zunehmend Akzeptanz. Dies wiederum sorgt für ein günstiges Umfeld für Investitionen in Uran und nukleare Dienstleistungen. Ein wesentlicher Treiber ist der steigende Energiebedarf von Rechenzentren, die künstliche Intelligenz nutzen. Laut Goldman Sachs müssen bis 2030 in den USA 47 Gigawatt zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. „Microsoft (WKN: 870747) und Meta (WKN: A1JWVX) haben bereits Schritte unternommen, um dieser Nachfrage zu begegnen. Microsoft hat eine Vereinbarung mit Constellation Energy (WKN: A3DCXB) getroffen, um einen stillgelegten Atomreaktor wieder zu aktivieren. Meta sicherte sich 20 Jahre Strom aus einem Atomkraftwerk für ein Rechenzentrum“, so Steiner.
Neue Reaktoren sorgen für Nachfrage nach Uran
Ein vielversprechender Fortschritt in der Kernenergie sind laut Steiner kleine modulare Reaktoren (SMRs). Diese würden Standortprobleme lösen und könnten die Stromkosten senken. Alphabet (WKN: A14Y6F) kooperiere mit der US-Firma Kairos Power, um bis 2035 sechs bis sieben SMRs mit insgesamt 500 Megawatt zu bauen. Unternehmen wie Nuscale Power (WKN: A3DK09) und Oklo (WKN: A3CUTU) seien ebenfalls aktiv in diesem Bereich. Neben der Digitalisierung führen die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und die steigende Akzeptanz von Kryptowährungen zu wachsendem Strombedarf.
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Kernenergie hat sich als stabile und emissionsarme Energiequelle etabliert. „Sie verursacht deutlich geringere Emissionen als fossile Brennstoffe und bietet eine konstante Energieversorgung, unabhängig von wetterbedingten Schwankungen, wie sie bei Wind- oder Solarenergie auftreten“, meint Steiner. Das erhöhe die Energiesicherheit und reduziere die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, deren Preise stark schwanken können.
Effizienzsteigerungen
Neue Technologien verbessern die Effizienz und Umweltfreundlichkeit der Kernenergie weiter. Kleine modulare Reaktoren lassen sich schneller und kostengünstiger bauen als herkömmliche Kernkraftwerke. „Flüssigsalzreaktoren bieten durch höhere Betriebstemperaturen und passive Sicherheitssysteme zusätzliche Vorteile. Und nicht zuletzt ist die Kernfusion potenziell eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle“, erklärt Steiner. Auch Technologien zur Reduzierung nuklearer Abfälle werden fortlaufend weiterentwickelt.
Comeback der Kernenergie
Der politische Rückhalt für die Kernkraft nimmt zu. Eine Zäsur stellte der Fukushima-Unfall 2011 dar. In den USA werden die Betriebszeiten bestehender Kernkraftwerke verlängert, Japan baut seine Kapazitäten aus, China investiert strategisch in Kernfusionstechnologien, die Schweiz hat das Neubauverbot für Kernkraftwerke aufgehoben und Indien plant bis 2031 den Bau von 20 neuen Kernkraftwerken.
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Ein Uran-ETF
Auch bei diesem Thema empfiehlt es sich, auf ETFs zurückzugreifen. So finden Anleger etwa im VanEck Uranium and Nuclear Technologies UCITS ETF (WKN: A3D47K) eine Möglichkeit. „Der ETF investiert in Unternehmen der Uranförderung, nuklearen Infrastruktur und die Entwicklung neuer Kerntechnologien. Eine breite Streuung über verschiedene Sektoren und Märkte ermöglicht eine gezielte Investition in den Wachstumsmarkt der Kernenergie“, stellt Steiner fest.