17. Februar 2023
Der Weg zum passenden Depot: So erreichst du eine geschickte Diversifikation

Diversifikation: Zeit, über Alternativen nachzudenken

Aktien, Renten, Cash *: Über viele Jahre war diese klassische Depotstruktur ein Garant für ein positives Ergebnis, das Wertsteigerungen und Ausschüttungen kombinierte. Doch diese Zeit ist vorbei. Und es sieht so aus, als würde sich dies absehbar nicht wirklich ändern. Darum ist jetzt die Zeit gekommen, über Alternativen zur Diversifikation nachzudenken.

Zwar gilt weiterhin, dass an Aktien grundsätzlich je nach Risikoneigung kein Weg vorbeiführt. Vor allem Dividenden-und Valueaktien stehen im Fokus. Trotzdem greifen private und professionelle Investoren wieder vermehrt zu alternativen Instrumenten. Diese können dem Portfolio mehr Stabilität verleihen und abseits der bekannten Pfade Rendite erwirtschaften.

So ist Gold weiterhin eine interessante Beimischung zur Diversifikation im Depot. Es glänzt seit über 2000 Jahren in seiner Funktion als Vermögensschutz. Daher ist die Frage nach der kurzfristigen Wertentwicklung eher zweitrangig. Wenn man sich die massiven Inflationsrisiken, die wirtschaftlichen Disruptionen und die gigantische private und staatliche Verschuldungsquote anschaut, bleibt Gold ein wesentliches Instrument im Vermögensschutz und kann das Risikoprofil eines Depots verbessern. Experten halten einen Goldpreis von deutlich mehr als 4.000 US-Dollar in der nahen Zukunft für realistisch.

Fremdwährungen zur Diversifikation

US-Dollar, Schweizer Franken, norwegische Kronen und andere Fremdwährungen sind ebenso wichtige Bausteine in einer professionellen Anlagestruktur. Mit Spekulationen für risikoaffine Anlegerinnen und Anleger haben Währungsinvestments nichts zu tun. Vielmehr können Investoren mit gezielten Fremdwährungsinvestments das neu aufgekommene Zinsrisiko im Euroraum und die Schwäche der Gemeinschaftswährung absichern und zugleich von Wechselkursgewinnen profitieren.

Das sind Wandelanleihen

Wandelanleihen können als alternatives Rentenpapier einem Depot weitere Stabilität verschaffen. Insbesondere weil halbwegs sichere Anleihen weiterhin keine vernünftigen Kupons bieten, dafür aber Kursrisiken unterliegen. Wandelanleihen von Unternehmen räumen dem Investor neben einem Nominalzins die Chance auf eine Partizipation an Kursgewinnen der Aktie des Unternehmens ein. Es ist in den Anleihebedingungen fest definiert, in welchem Verhältnis die Anleihe in die Aktie getauscht werden kann. Die Anleihe beinhaltet also eine Wandlungsoption für den Anleger, der von steigenden Aktienkursen profitieren kann, während er von fallenden Kursen verschont bleibt. Schließlich muss der Anleger die Anleihe nicht gegen die Aktie tauschen. Aufgrund dieser Chance auf die Wertsteigerung über die Aktie erhält der Investor niedrigere Zinszahlungen als bei klassischen Unternehmensanleihen. Es empfiehlt sich bei Wandelanleihen, diese in Form von Fonds anzulegen.

Geld lässt sich abseits klassischer Strukturen beispielsweise mit Optionsprämienstrategien verdienen. Dabei erwirbt der Anleger über eine Put-Option das Recht, einen festgelegten Basiswert zu einem vordefinierten Kurs zu verkaufen. Das ist eine gute Versicherung gegen Kursverluste. Bei den sogenannten Stillhaltegeschäften ist es genau andersherum. Stillhaltegeschäfte bieten eine Absicherung an, indem sie die Option verkaufen und dafür die Optionsprämie einnehmen, prinzipiell aber keinerlei Interesse an der Aktie haben. Auch dies lässt sich über Fonds abbilden, sollte aber nur nach einem Beratungsgespräch im Rahmen der Gesamtallokation umgesetzt werden.

Tipp: Mit unserem Risikorechner kannst du anhand von zehn Fragen die optimale Aktienquote für dein Portfolio ermitteln.

Über den Autor: Dyrk Vieten

Dyrk Vieten ist Geschäftsführer der ficon Vermögensmanagement GmbH in Düsseldorf