Deutsche verfehlen ihre Sparziele: So geht wirksames Sparen
Viele Haushalte verfehlen ihre finanziellen Ziele. Werde also jetzt aktiv und erfahre, wie du deine Sparpotenziale ausschöpfst. So geht sparen.
Viele Deutsche sparen zu wenig, um im Alter gut leben zu können. Das gilt selbst für Haushalte mit mittlerem Einkommen. Und das trotz einer historisch hohen Sparquote. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
Dazu kommt noch ein Denkfehler: Laut einer Erhebung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) unterschätzen viele junge Menschen ihre Lebenserwartung. „Dafür gibt es auch eine Erklärung. Viele haben als gedanklichen Anker für die Abschätzung der eigenen Lebenserwartung die Lebensdauer ihrer Eltern oder Großeltern. Da die statistische Lebenserwartung aber seit Jahrzehnten ansteigt, führt diese Orientierung zu einer zu niedrigen Annahme. Aus anderen Untersuchungen geht zum Beispiel hervor, dass die Lebenserwartung im Durchschnitt um sieben Jahre zu gering angesetzt wird“, so DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Kein Wunder also, dass die Lücke im Alter immer größer wird.
Du solltest deine Sparpotenziale ausschöpfen – richtig sparen
Eine exklusiv für den BVR durchgeführte Umfrage von Kantar zeigt: Im Jahr 2025 geben die Befragten an, durchschnittlich 298 Euro monatlich sparen zu müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Tatsächlich legen sie aber nur 192 Euro zurück – eine Differenz von 106 Euro, und damit ein Rekordwert. Ein großes Problem wird dabei offenkundig: „Die Ergebnisse zeigen, dass die Sparbedarfe der Deutschen aktuell stärker steigen als ihre Sparfähigkeit. Selbst Menschen mit mittleren Einkommen verfehlen ihre Zielbeträge in einem immer größeren Ausmaß“, so BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley.
Forderung nach besseren Lösungen
Viele Experten sehen deshalb die Politik in der Pflicht. Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, etwa meint: „Die derzeit geplante monatliche Einzahlung von zehn Euro wird nicht ausreichend sein, um langfristig spürbare Effekte zu erzielen.“ Und Christian Vollmuth, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands für strukturierte Wertpapiere (BSW) fordert: „Mündige Anleger wollen weniger Staat und mehr Wahlfreiheit bei der privaten Altersvorsorge: Bei einem individuellen Altersvorsorgedepot wählen sie eigenverantwortlich oder mit Anlageberatung aus dem Universum von Aktien, Anleihen, Fonds/ETFs und strukturierten Wertpapieren innerhalb bestimmter Risikoklassen die Wertpapiere aus, mit denen sie ihre persönlichen Ziele erreichen können – mit attraktiver staatlicher Förderung, aber ohne renditeschädlichen Zwang zu Verrentung oder Garantien.“
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Und wir forderten die Bundesregierung bereits auf, den Vorschlägen der EU-Kommission zu folgen und ein Anlagesparkonto in Deutschland einzuführen, jüngst macht es uns Polen – aber auch andere Länder – vor. Henriette Peucker, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts, bläst ins gleiche Horn: „Wir fordern die Bundesregierung auf, die Initiative der EU-Kommission umzusetzen und auch in Deutschland Anlagesparkonten einzuführen.“ Das verbessere die Teilhabe der Bevölkerung an den Erfolgen der Unternehmen und stärke gleichzeitig die Anlegerbasis für die Unternehmen. Die Frühstart-Rente alleine dürfte nach Ansicht vieler Experten jedenfalls nicht der große Wurf bei der Altersvorsorge werden.
Dein Hebel: der ETF-Sparplan
Bis die Politik handelt, musst du nicht warten. Ein ETF-Sparplan auf den globalen Aktienmarkt ist ein einfaches, wirksames Instrument, um deine Vorsorgelücke zu verkleinern. „Wer langfristig investiert, kann solide Erträge von durchschnittlich sechs bis neun Prozent pro Jahr erwirtschaften“, so Peucker. „Das macht Aktieninvestments zu einem idealen Baustein für die Altersvorsorge und den Aufbau finanzieller Rücklagen.“
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Die Expertin gibt dazu gleich noch ein Rechenbeispiel: Wer beispielsweise mit einem Sparplan auf Aktienfonds oder ETFs in den vergangenen zwanzig Jahren 50 Euro im Monat in den Dax investiert hat, erzielte eine durchschnittliche Rendite von 7,8 Prozent pro Jahr. Aus eingezahlten 12.000 Euro wurden nach 20 Jahren rund 28.000 Euro. Die eingezahlten Beträge haben sich damit mehr als verdoppelt.
Wir möchten an dieser Stelle ergänzen: Auch wenn dir der Dax vertraut erscheinst, sollest du lieber auf den weltenweiten Aktienmarkt setzen. Mit einem ETF-Sparplan auf Welt-Indizes kannst du nämlich dein Chance-Risiko-Verhältnis verbessern, da du so nicht ausschließlich von wenigen deutschen Unternehmen abhängig bist.
Kein Geld für ETF-Sparpläne? Doch!
Ausreden gibt es eigentlich nicht. Bei attraktiven Neobrokern oder Direktbanken kannst du bereits mit wenigen Euros im Monat anfangen. Nutze also den ETF-Sparplan-Vergleich, um einen solchen Anbieter zu finden. Prüfe dann, ob du vermeidbare regelmäßige Ausgaben – etwa ein ungenutztes Abo – hast, die sich abstellen lassen und lieber in den ETF-Sparplan fließen sollten.
Fazit: Hebe deine Sparpotenziale und setze auf den ETF-Sparplan
ETFs sind ein tolles Produkt, um günstig und wirkmächtig die Kraft der globalen Aktienmärkte für deine Altersvorsorge einzufangen. Setze dabei also auf kostenlose ETF-Sparpläne und halte durch. Denn nichts geht über die Buy-and-Hold-Strategie.