Einfach erklärt: Was ist ein ETN?
Wie kann man Exchange Traded Notes handeln?
Ein ausgewogenes Portfolio kann neben Aktien, Anleihen und ETFs auch alternative Anlageklassen, wie beispielsweise Kryptowährungen oder Währungen, umfassen. Für diese Anlageformen eignen sich Exchange Traded Notes (ETNs). Diese börsengehandelten Wertpapiere ermöglichen einen unkomplizierten Zugang zu Basiswerten, die sich nicht über ETFs oder ETCs abbilden lassen, wie beispielsweise einzelne Kryptowährungen oder gehebelte Strategien.
Doch was genau ist ein ETN, worin besteht der Unterschied zu ETFs, ETCs und ETPs, welche Vorteile und Risiken sind zu beachten und wie lässt sich in ETNs investieren? In diesem Ratgeber findest du alle Antworten.
Das Wichtigste in Kürze: Alles zur Anlage mit ETNs auf einen Blick
Definition: Ein ETN (Exchange Traded Note) ist eine börsengehandelte Schuldverschreibung, mit der Anleger die Wertentwicklung eines Basiswerts (z.B. Kryptowährung, Währung oder gehebelte/inverse Strategien) abbilden können.
Unterschied zu ETFs: Der Unterschied zu ETFs besteht darin, dass ETNs keine Fonds sind und somit kein Sondervermögen darstellen. Es besteht ein Emittentenrisiko.
Besicherung von ETNs: Viele ETNs sind besichert, beispielsweise durch physisch hinterlegte Kryptowährungen oder andere Sicherheiten.
Zugang zu neuen Anlageklassen: Mit ETNs lassen sich Basiswerte handeln, die nicht UCITS-konform sind, beispielsweise einzelne Coins oder gehebelte Strategien.
Börsenhandel: ETNs werden wie ETFs oder ETCs über Börsen gehandelt und unterliegen transparenten Preisbildungsmechanismen.
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Definition: Was ist ein ETN?
ETN steht für „Exchange Traded Note” und bezeichnet eine börsengehandelte Inhaberschuldverschreibung. Anleger erwerben damit kein Sondervermögen, sondern ein Wertpapier, das eine Forderung gegen den Emittenten darstellt. ETNs bilden die Kursentwicklung eines zugrunde liegenden Basiswerts – beispielsweise Bitcoin, Ethereum oder den US-Dollar – möglichst exakt ab.
Der wesentliche Unterschied zu ETFs besteht darin, dass ein ETN keine Fondsstruktur, sondern eine strukturierte Schuldverschreibung ist. Entsprechend gibt es Unterschiede bei der Sicherheit und der rechtlichen Behandlung, insbesondere im Insolvenzfall des Emittenten.

Unterschiede zwischen ETNs, ETFs und ETCs
Obwohl ETNs, ETFs und ETCs allesamt börsengehandelte Produkte sind, unterscheiden sie sich in ihrer rechtlichen Struktur, ihrem Risikoprofil und ihrem Anwendungsbereich deutlich voneinander.
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede von ETFs, ETNs und ETCs im Überblick:
Eigenschaft | ETF | ETN | ETC |
---|---|---|---|
Rechtsform | Sondervermögen | Inhaberschuldverschreibung | Inhaberschuldverschreibung |
Basiswert | Index auf Aktien oder Anleihen | Index auf Kryptowährungen, Währungen oder Strategien (gehebelt/invers) | Index auf Rohstoffe, wie Gold |
Emittentenrisiko | Nein | Ja, allerdings ggf. Besicherung möglich | Ja, allerdings ggf. Besicherung möglich |
Regulierung (Europäische Union) | UCITS-konform | Finanzinstrument-Richtlinien | Nicht UCITS, eigene Vorgaben |
Ausschüttungen | Bei ausschüttenden ETFs möglich | Keine Ausschüttung | Keine Ausschüttung |
Handelbarkeit | An der Börse | An der Börse | An der Börse |
Verwechslungsgefahr: ETN kann auch Kryptowährung sein
Die Abkürzung „ETN” kann leicht zu Verwechslungen führen. In der Finanzwelt steht sie für „Exchange Traded Notes”, also börsengehandelte Schuldverschreibungen. Gleichzeitig gibt es eine Kryptowährung namens Electroneum, die ebenfalls mit ETN abgekürzt wird.
Electroneum ist ein eigenständiges Krypto-Projekt für mobile Zahlungen. Wer also „ETN kaufen” liest, sollte genau prüfen, ob ein Finanzprodukt oder die Kryptowährung gemeint ist. Beide haben nichts miteinander zu tun.
Zum Begriff ETP: ETP ist ein Oberbegriff für alle börsengehandelten Produkte, die als allgemein strukturierte Wertpapiere einen Basiswert abbilden. ETFs, ETNs und ETCs sind also gleichzeitig ETPs.
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Die Besicherung von ETNs
Da ETNs kein Sondervermögen sind, ist das Kreditrisiko des Emittenten von zentraler Bedeutung. Viele Emittenten reduzieren dieses Risiko durch verschiedene Formen der Besicherung.
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Wie funktioniert der Handel mit ETNs?
ETNs werden wie ETFs an der Börse gehandelt, beispielsweise über Xetra. Die Preisbildung erfolgt durch Market Maker, die kontinuierlich An- und Verkaufskurse stellen. Diese kennen den zugrunde liegenden Basiswert genau und versuchen für enge Spreads zu sorgen.
Der Kauf eines ETNs kann über einen gewöhnlichen Online-Broker erfolgen. Wichtig ist vor einem Investment ein solides finanzielles Wissen sowie eine breite Diversifikation und eine gut strukturierte Asset Allocation. Insbesondere ein Blick auf das Faktenblatt (ETN-Prospekt) ist vorher unabdingbar, um die Risiken und die Besicherung des ETNs zu prüfen.
Wie viel kosten ETNs?
Die Gesamtkostenquote (TER) von ETNs liegt in der Regel zwischen 0,15 Prozent und 1,50 Prozent pro Jahr und ist abhängig vom Basiswert und der Besicherung. Hinzu können Transaktionskosten, Depotgebühren und Kosten für die Währungsabsicherung kommen.
Vorteile von ETNs
- Zugang zu neuen Anlageklassen: ETNs ermöglichen Investments in Kryptowährungen, Währungen oder gehebelte und inverse Strategien.
- Handelbarkeit wie bei ETFs: ETNs werden wie ETFs an der Börse gehandelt, was eine transparente Preisbildung und jederzeitige Handelbarkeit über Börsen wie Xetra ermöglicht.
- Diversifikation: Besonders breit gestreute Krypto-ETNs können das Risiko gegenüber Einzelinvestments reduzieren.
- Niedrige Kosten: ETNs verursachen oft geringere Gebühren als direkte Investments (z.B. Wallet-Verwaltung bei Kryptowährungen).
Risiken von ETNs
Beim Investieren in ETNs bestehen die folgenden Risiken.
- Emittentenrisiko: Da ETNs keine Fonds sind, besteht bei Insolvenz des Emittenten das Risiko eines Totalverlusts. Eine Besicherung kann dieses Risiko zwar reduzieren, ersetzt jedoch nicht die gesetzliche Absicherung wie bei ETFs.
- Preisänderungsrisiko: ETNs bilden die Kursentwicklung eines Basiswerts, beispielsweise Bitcoin oder Ethereum, nach. Marktbewegungen wirken sich direkt auf den ETN-Wert aus.
- Währungsrisiko: ETNs auf US-Dollar-basierte Assets (z.B. Kryptowährungen) unterliegen Wechselkursrisiken, sofern keine Währungsabsicherung besteht.
- Volatilitäts- und Regulierungsrisiken: Besonders bei Krypto-ETNs besteht ein hohes Maß an Volatilität und regulatorischer Unsicherheit. Diese Märkte sind nicht vollständig reguliert und Schwankungen können extrem sein.
Wie treffe ich die richtige Entscheidung zwischen ETF, ETN und ETC?
Die Wahl zwischen ETF, ETN oder ETC hängt vom gewünschten Basiswert, dem Risikoprofil und der Anlageerfahrung des Anlegers ab. Wenn du in klassische Indizes wie den MSCI World oder den S&P 500 investieren möchtest, sind ETFs die erste Wahl, da sie durch Sondervermögen und strenge Regulierung eine hohe Sicherheit bieten.
Möchtest du hingegen gezielt in einzelne Rohstoffe wie Gold oder Öl investieren, kommst du um ETCs kaum herum. Für Kryptowährungen, Währungen oder spezialisierte Strategien (z.B. gehebelte und inverse Produkte) benötigst du ETNs, da ETFs solche Märkte in der EU in der Regel nicht abbilden dürfen. Achte dabei besonders auf die Besicherung und die Bonität des Emittenten, da ETNs und ETCs ein Emittentenrisiko mit sich bringen.
Die folgende Grafik gibt dir Orientierung, für welchen Zweck ETFs, ETNs und ETCs sich eignen.

ETNs sind beliebt für Krypto-Investments
Da ETFs in Europa keine Einzel-Coins wie Bitcoin oder Ethereum abbilden dürfen, werden ETNs besonders häufig für Investments in Kryptowährungen genutzt. Krypto-ETNs ermöglichen einen einfachen Zugang zum Kryptomarkt, ohne dass ein Wallet oder eine direkte Coin-Verwahrung erforderlich ist.
In unseren Ratgebern zu Kryptowährungen, ihren Chancen, Risiken und Besonderheiten erfährst du mehr. Sie sind ideal für alle, die sich für Investments in Kryptowährungen interessieren und ihr Wissen darüber vertiefen wollen. Hier eine Auswahl aus unserer Sektion Kryptowährungen des extraETF Wissensbereichs.
Fazit: ETNs als Zugang zu neuen Märkten
Exchange Traded Notes (ETNs) sind ein flexibles und effizientes Finanzinstrument, um in Anlageklassen zu investieren, die mit klassischen ETFs nicht erreichbar sind – allen voran Kryptowährungen. Da es sich jedoch um strukturierte Schuldverschreibungen handelt, ist ein gewisses Maß an Risiko, vor allem durch das Emittentenrisiko, nicht auszuschließen.
Für Anleger mit einer soliden Finanzbildung, die den Emittenten sorgfältig prüfen und auf eine solide Besicherung achten, können ETNs jedoch eine wertvolle Ergänzung des Portfolios sein – insbesondere zur Diversifikation und zur Erweiterung in innovative Märkte.
Besonders praktisch: In der ETF-Suche von extraETF findest du neben ETFs und ETCs auch ETNs.
Wir beantworten dir weitere Fragen rund um ETNs
Risikohinweis: Die in diesem Beitrag gemachten Angaben und Darstellungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Es wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Die Inhalte können eine steuerliche und/ oder juristische Beratung nicht ersetzen. Die Inhalte stellen eine solche Beratung nicht dar und können diese auch nicht ersetzen. Daher ist eine Haftung oder Inanspruchnahme jedweder Art ausgeschlossen.
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