Fondsgebundene Rentenversicherung

Wie man die Fondsrente zur Altersvorsorge nutzt


Du möchtest deine Zukunft finanziell absichern, deine Rentenlücke verringern und dabei sowohl von Stabilität als auch von Renditechancen profitieren? Die fondsgebundene Rentenversicherung ist eine Vorsorgemöglichkeit, die diese Punkte miteinander verbindet. Bei dieser Form der Altersvorsorge hängt die Höhe deiner Rente jedoch von den Entwicklungen am Kapitalmarkt ab. 

In folgendem Ratgeber erfährst du, was eine fondsgebundene Rentenversicherung genau ist, was die Vor- und Nachteile sind und ob sich diese Form der Altersvorsorge für dich lohnt

Das Wichtigste in Kürze:
Relevantes zur Fondsrente zusammengefasst

  • Definition: Die fondsgebundene Rentenversicherung ist eine Form der Lebensversicherung, bei der die Beiträge in Investmentfonds investiert werden, anstatt sie fest zu verzinsen.

  • Vorteile: Die Fondsrente kombiniert die Sicherheit einer Rentenversicherung mit den Renditechancen von Investmentfonds und bietet zusätzlich Flexibilität durch die Wahl der Fonds. Außerdem können steuerliche Vorteile geltend gemacht werden.

  • Risiken: Während mit der fondsgebundenen Rentenversicherung höhere Renditen möglich sind, hängt die Performance direkt von der Entwicklung der gewählten Fonds ab, was zu Schwankungen und potenziellen Verlusten führen kann.

  • ETF-Rentenversicherung: Bei einer ETF-Rentenversicherung wird das Geld der Anlegerinnen und Anleger in passive ETFs statt in aktive Fonds investiert. 

Was genau ist eine fondsgebundene Rentenversicherung?

Definition: Was genau ist eine fondsgebundene Rentenversicherung?

Die fondsgebundene Rentenversicherung ist eine Form der der Altersvorsorge, bei der die Beiträge der Versicherten in ausgewählte Investmentfonds investiert werden. Die Höhe der späteren Rentenzahlung hängt somit direkt von der Entwicklung dieser Fonds ab. Anlegerinnen und Anleger können je nach Anbieter aus einer breiten Palette von Fonds wählen, einschließlich Aktien-, Renten- oder gemischten Fonds sowie ETFs, um deine Altersvorsorge individuell zu gestalten. 

Die Altersvorsorge ermöglicht eine einzigartige Kombination: Du kannst nicht nur von hohen Renditen profitieren, die sich aus der Wertentwicklung der Fonds ergeben, sondern auch von der Sicherheit einer regelmäßigen Rentenzahlung im Alter.

Was die fondsgebundene Rentenversicherung auch besonders macht, ist die Flexibilität, die sie Anlegerinnen und Anlegern bietet. Du hast die Freiheit, während der Vertragslaufzeit Anpassungen vorzunehmen und Investitionsentscheidungen durch eine individuelle Fondsauswahl selbst zu treffen. Du kannst auch eine Beitragsfreistellung beantragen, wenn du den Vertrag pausieren möchtest. So kannst du deine Altersvorsorge an deine individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände anpassen.

Beispiel: Unterschied zwischen einer fondsgebundenen & einer klassischen Rentenversicherung

Die Unterschiede zwischen einer fondsgebundenen und einer klassischen Rentenversicherung sollen die fiktiven Beispiele von Herrn Müller und Frau Schmidt verdeutlichen, die sich für unterschiedliche Altersvorsorgen entscheiden:

Klassische RentenversicherungFondsgebundene Rentenversicherung

Herr Müller wählt den traditionellen Weg und entscheidet sich für eine klassische Rentenversicherung. Monatlich zahlt er 100 Euro ein und seine Versicherung garantiert ihm eine feste Verzinsung von 2 Prozent pro Jahr. 


Nach 30 Jahren hat er dank dieser garantierten Verzinsung ein sicheres Kapital von 49.209,08 Euro angespart, das er sich entweder als Einmalbetrag auszahlen lassen oder als monatliche Rente beziehen kann. 

Frau Schmidt entscheidet sich für eine fondsgebundene Rentenversicherung. Auch sie zahlt monatlich 100 Euro ein, aber ihr Geld wird in verschiedenen Investmentfonds angelegt. Über die gesamten 30 Jahre betrachtet erzielt sie im Durchschnitt eine Rendite von 4 Prozent pro Jahr.


Am Ende der Laufzeit war ihr Kapital während der gesamten Laufzeit stärkeren Schwankungen ausgesetzt, jedoch konnte sie mit 68.760,13 Euro einen deutlich höheren Betrag als Herr Müller erzielen.

Das Beispiel zeigt, dass die klassische Rentenversicherung Sicherheit und eine Garantierente bietet, während die fondsgebundene Rentenversicherung höhere Renditechancen mit einem gewissen Risiko verbindet. Ob du dich eher für Sicherheit oder für höhere Renditechancen entscheidest, hängt von deinen individuellen Präferenzen und deiner Risikobereitschaft ab. 

Da fondsgebundene Rentenversicherungen in der Regel über einen langen Zeitraum angelegt werden, spielt dir die Zeit in die Karten. Denn Anlagen am Kapitalmarkt mit einer Anlagezeit von über 10 Jahren haben in der Vergangenheit höhere Erfolgschancen erzielen und Schwankungen am Markt ausgleichen können.
 

Risikohinweis: Die in diesem Beitrag gemachten Angaben und Darstellungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Es wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Die Inhalte können eine steuerliche und/ oder juristische Beratung nicht ersetzen. Die Inhalte stellen eine solche Beratung nicht dar und können diese auch nicht ersetzen. Daher ist eine Haftung oder Inanspruchnahme jedweder Art ausgeschlossen.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Fondsrente?

Was sind die Vor- und Nachteile einer Fondsrente?

Die fondsgebundene Rentenversicherung bietet diverse Vorteile. Zum einen ermöglicht sie erhebliche Renditechancen, da sie direkt an die Entwicklungen der Kapitalmärkte gekoppelt ist. Zum anderen profitieren Anlegerinnen und Anleger von Steuervorteilen, da Erträge in der Ansparphase nicht versteuert werden müssen.

Den attraktiven Renditechancen stehen jedoch auch Risiken gegenüber. Die Entwicklung der Fonds ist ungewiss, und in schlechten Börsenjahren kann es zu Verlusten kommen, die die Rentenhöhe beeinträchtigen. Im Gegensatz zu klassischen Rentenversicherungen gibt es keine Beitragsgarantie, wodurch das Kapital bei negativer Fondsentwicklung gefährdet ist.

Vorteile & Chancen

  • Höhere Renditechancen: Durch die Investition in unterschiedliche Fonds besteht das Potenzial für höhere Renditen im Vergleich zu klassischen Rentenversicherungen. Dadurch hast du die Möglichkeit, von den positiven Entwicklungen am Kapitalmarkt zu profitieren und damit potenziell eine höhere Rente zu erzielen. Dies gilt insbesondere für lange Laufzeiten von 20 Jahren oder mehr.
  • Flexibilität: Während der Vertragslaufzeit bieten fondsgebundene Rentenversicherungen oft die Möglichkeit, die Fonds zu wechseln und das Kapital umzuschichten. Auch zusätzliche Einzahlungen oder Beitragsfreistellungen sind in vielen Fällen möglich, was dir die Flexibilität gibt, deine Vorsorge an individuelle Lebensumstände anzupassen.
  • Steuerliche Vorteile: Erträge aus der Fondsrente können – abhängig von der Art der Auszahlung der fondsgebundenen Rentenversicherungen – steuerlich begünstigt sein. Dadurch steigt letztlich die Aussicht auf eine höhere Rente.
  • Individuelle Fondsauswahl: Anlegerinnen und Anleger haben oft die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Fonds zu wählen und so ihre Anlagestrategie individuell zu gestalten

Nachteile & Risiken

  • Kapitalmarktrisiko: Die Höhe der Auszahlung hängt von der Entwicklung der gewählten Fonds ab. Bei negativer Marktentwicklung kann es zu Verlusten kommen.
  • Keine Beitragsgarantie: Im Gegensatz zu klassischen Rentenversicherungen besteht bei fondsgebundenen Rentenversicherungen das Risiko, dass die eingezahlten Beiträge bei schlechter Fondsperformance nicht vollständig zurückerhalten werden. Oft kann jedoch eine individuelle Beitragsgarantie vereinbart werden. 
  • Komplexität: Die Auswahl und Überwachung der Fonds erfordert ein gewisses Maß an Wissen und Engagement, was für manche Anlegerinnen und Anleger eine Hürde darstellen kann.
  • Kosten: Verwaltungsgebühren, Fondskosten und eventuelle Abschlusskosten können die Rendite schmälern.
  • Risiko der Rentenlücke: Bei einer unzureichenden Fondsentwicklung besteht das Risiko, dass die erwartete Rente niedriger ausfällt und nicht ausreicht, um die Rentenlücke zu schließen.
Wie wird die fondsgebundene Rentenversicherung versteuert?

Steuervorteile: Wie wird die fondsgebundene Rentenversicherung versteuert?

Die steuerliche Behandlung einer fondsgebundenen Rentenversicherung hängt von der Art der Auszahlung ab. Die Entscheidung zwischen monatlicher Rente und Einmalauszahlung beeinflusst die steuerlichen Vorteile der fondsgebundenen Rentenversicherung. Die gezahlten Beiträge zur privaten fondsgebundenen Rentenversicherung sind nicht steuerlich absetzbar.

  • Einmalige Auszahlung: Bei einer Einmalzahlung werden lediglich 50 Prozent der Erträge besteuert, wenn der Vertrag mindestens 12 Jahre gelaufen ist und nicht vor dem 63. Lebensjahr endet (12/62-Regel). Dabei gilt der persönliche Einkommensteuersatz. Wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, fallen Kapitalertragsteuer in Höhe von 25 Prozent, der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent und möglicherweise Kirchensteuer auf die gesamten Erträge an.
  • Monatliche Rente: Bei einer monatlichen Rente bestimmt das Alter bei Rentenbezug den Prozentsatz der Privatrente, der versteuert wird (der sogenannte Ertragsanteil). Zum Beispiel beträgt dieser Anteil mit 67 Jahren 17 Prozent und mit 69 Jahren 15 Prozent.

Auswahl der passenden Fonds

Die Fondsauswahl ist von großer Bedeutung für den Erfolg deiner Investition in eine fondsgebundene Rentenversicherung. Dabei stehen verschiedene Fondsarten zur Verfügung, darunter Aktienfonds, Rentenfonds und Mischfonds. Die Entscheidung für bestimmte Fonds sollte in Abstimmung mit deinem eigenen Risikoprofil getroffen werden, um eine optimale Balance zwischen Renditechancen und Risikotoleranz zu finden. Eine Alternative bieten Exchange Traded Funds (ETFs), die den DAX oder andere Indizes wie den MSCI World abbilden. ETFs sind in der Regel aufgrund des fehlenden Managements kostengünstiger als aktive Fonds.

Vergleich: Fondsgebundene Rentenversicherung vs. ETF-Rentenversicherung

Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung und der ETF-Rentenversicherung handelt es sich um zwei verschiedene Ansätze der, die beide auf der Anlage in Wertpapiere basieren. Die fondsgebundene Rentenversicherung investiert die Beiträge der Versicherten in traditionelle Investmentfonds. Diese Fonds werden aktiv verwaltet, was Chancen auf Überrenditen gegenüber dem Markt eröffnen kann. Allerdings gehen mit diesem aktiven Fondsmanagement oft auch höhere Gebühren einher.

Im Gegensatz dazu legt die ETF-Rentenversicherung die Beiträge in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) an. ETFs zeichnen sich durch eine breite Streuung und geringe Verwaltungskosten aus, da sie einen Index nachbilden und nicht aktiv verwaltet werden. Die niedrigen Kosten der ETFs sorgen dafür, dass mehr von der erzielten Rendite übrig bleibt.

Ob nun eine fondsgebundene Rentenversicherung oder eine ETF-Rentenversicherung das richtige für dich ist, kannst du individuell entscheiden. Orientiere dich dabei an deinen Bedürfnissen, deiner Risikotoleranz und den Kosten. 

Wie sicher ist eine fondsgebundene Rentenversicherung?

Wie sicher ist eine fondsgebundene Rentenversicherung?

Während die fondsgebundene Rentenversicherung Chancen auf höhere Renditen bietet, sind die Risiken nicht zu vernachlässigen. Schwankungen in der Wertentwicklung der Fonds können zu Verlusten führen. Aus diesem Grund sollten sich Anlegerinnen und Anleger darüber bewusst sein, dass eine hohe Rendite nicht garantiert ist.

Die individuelle Risikotoleranz, die geplante Ansparphase und die persönlichen finanziellen Ziele sollten vorab klar definiert werden, um zu entscheiden, ob eine fondsgebundene Rentenversicherung die richtige Wahl ist. Dennoch kann sich eine Fondsrente mehr lohnen als eine klassische Rentenversicherung. Insbesondere durch ihren langen Anlagehorizont und ein diversifiziertes Portfolio können Schwankungen am Kapitalmarkt über mehrere Jahre hinweg ausgeglichen werden.

Kosten und Gebühren der Fondsrente

Zu den Kosten für die Fondsrente gehören in der Regel meist hohe Abschlusskosten. Hinzu kommen Verwaltungskosten und möglicherweise Ausgabeaufschläge für die Fonds. Diese Kosten werden üblicherweise in den ersten Jahren mit den Beiträgen bezahlt und variieren von Anbieter zu Anbieter. 

Zusätzlich zu den genannten Kosten solltest du beachten, dass neben den Grundkosten auch weitere Ausgaben anfallen können, beispielsweise für den Versicherungsschutz. Diese Kosten und Gebühren kannst du im Vertrag der Versicherung genau nachlesen

Fazit:
Für wen ist die fondsgebundene Rentenversicherung geeignet?

Die fondsgebundene Rentenversicherung ermöglicht es Anlegerinnen und Anlegern, von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten zu profitieren und höhere Renditen zu erzielen. Obwohl die Rendite nicht garantiert ist und die Wertentwicklung der Fonds schwanken kann, können mögliche Verluste durch einen langfristigen Anlagehorizont und die Streuung des Risikos häufig ausgeglichen werden. Diese Form der Altersvorsorge daher insbesondere für diejenigen geeignet, die bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen, um gleichzeitig von potenziell höheren Renditen profitieren zu können. 

Für Anlegerinnen und Anleger, die ohne Rentenversicherung langfristig Vermögen aufbauen möchten, können sich ETF-Sparpläne als Alternative eignen. Unser ETF-Sparplan-Vergleich hilft dir, verschiedenen Angebote auf einen Blick miteinander zu vergleichen. Mit Investitionen in ETFs kannst du also in viele verschiedene Wertpapiere investieren, dein Risiko streuen und stets selbst über deine Anlagen entscheiden. Den Überblick über dein Portfolio, alle relevanten Kennzahlen und die Performance kannst du übrigens ganz einfach mit unserem Finanzmanager behalten. 

Wir beantworten dir weitere Fragen zur privaten fondsgebundenen Rentenversicherung